Wolbeck wahrt die Minichance

Von Gerrit Gerwing

(11.05.15) Lange Zeit mischte der VfL Wolbeck richtig ordentllich im Rennen um die Meisterschaft in der Bezirksliga mit. Nach der Derby-Niederlage gegen den Spitzenreiter GW Amelsbüren sind die Chancen jedoch stark gesunken. Aus eigener Kraft kann die Mannschaft vom Trainerteam Partrick Timmermann und Steffen Hinkelmann den Titel sowieso nicht mehr holen. Ausrutscher der Gegner müssen her. Damit die kleinste Chance auf den Aufstieg aber nicht bereits vor dem 14. Juni hinfällig wird, müssen die eigenen Spiel alle gewonnen werden. Beim Liga-Vierten SV Herbern gelang dies per 3:1 (1:1)-Sieg schon mal. 

"Das war vielleicht eine der besten Saisonleistungen von uns", freut sich Kapitänin Sabine Beese, die die beiden auf Mallorca weilenden Trainer vertrat, über den Dreier beim direkten Konkurrenten: "Wir haben mannschaftlich geschlossen agiert und auch verdient gewonnen." Und nach einem leichten Dreier sah es beiweilen nicht aus. Denn die Führung gelang zunächst den Hausherren, die nach gut einer halben Stunde einen Abstoß von VfL-Keeperin Eva Brauckmann abfingen und durch Laura Brockmeier zum 1:0 kamen (32.).

Rückstand lässt zusammenrücken

Und auch wenn Wolbeck in den letzten Wochen nach einem Rückstand mal den Kopf verlor, in Herbern schöpfte der VfL daraus sogar neuen Mut. "Das 0:1 hat uns nicht aus der Ruhe gebracht, sondern uns noch enger zusammenrücken lassen", freut sich Beese über den gesunden Teamgeist. Noch vor der Pause gelang den Gästen dann auch folgerichtig der Ausgleich durch Natascha Baigar. Eine zuvor noch nicht geprobte Freistossvariante sorgte dabei für den Türöffner.  Beese führte einen Freistoß kurz an der Mauer vorbei aus und Verena Blömecke flankte scharf in den Strafraum, wo Baigar nur noch ihren Fuß in den Ball halten musste (43.). 

Ein Punkt reicht nicht

"Wir wären in Herbern aber nicht mit einem Punkt zufrieden gewesen", so Beese weiter. Deshalb ging der VfL auch im zweiten Durchgang voll auf Sieg. Nach einer Vielzahl vergebener Torchancen sorgte Baigar dann nach 72. Minute für ein erstes Durchatmen. Tatiana Blömecke setzte auf der rechten Seite ihre Schwester Verena in Szene und die überlief dank ihrer "Pferdelunge" (Beese) die gegnerische Abwehr und flankte erneut quer auf Baiger (72.). Die endgültige Entscheidung forcierte dann Leandra Weßels mit einem direkt verwandelten Freistoß aus knapp 30 Metern in den Knick (89.). "Den macht die aber auch nur, wenn man eh schon führt", flachst Beese. 

Wolbeck hat nun drei Runden vor dem Saisonfinale zwei Punkte Rückstand auf Amelsbüren und Scheidingen. Und wenn die Chance auf die Meisterschaft noch so klein ist, "wollen wir bis zum letzten Spieltag alles dafür geben", so Beese abschließend. 

SV Herbern - VfL Wolbeck       1:3 (1:1)
1:0 Brockmeier (32.), 1:1 Baigar (43.)
1:2 baigar (72.), 1:3 Weßels (89.)