Spieler-Streik entscheidet Abstiegskampf
Von Gerrit Gerwing
(14.06.15) Es fällt nicht leicht den letzten Spieltag neutral zu beschreiben, wenn doch der Abstiegskampf durch eher eine unschöne Szene entschieden wurde. Denn beim 3:0 (3:0)-Heimsieg von Teuto Riesenbeck über den SVE Heessen streikten bei Gästen alle Spielerinnen, die zum Saisonende den Verein verlassen werden. So musste Heessen im letzten Spiel mit nur acht Spielerinnen in Riesenbeck vorstellig werden, was den Teutoninnen im Endeffekt die Klasse bescherte. Dadurch geht der FC Oeding runter. Klar, dass diese Konstellation in allen Lager für Verstimmung sorgte.
"Das ist unheimliche Frechheit. Da dürfen sich die neuen Vereine schon mal auf charakterlich schwache Spielerinnen freuen", ärgert sich Hessens-Trainer Christian Lepper nach dieser Vorstellung seiner Ex-Spielerinnen schwarz. "Es war bestimmt nicht unsere Absicht, so den Abstiegskampf mitzuentscheiden", so Lepper weiter, der erst am Treffpunkt zur Abfahrt die Absagen seiner Ex-Spielerinnen erhielt.
Des einen Leid ist hier aber auch des anderen Freud, denn durch den Sieg hat Riesenbeck auf den allerletzten Drücker die Klasse gesichert. "Das war heute nahezu unsere schlechteste Saisonleistung. Den Klassenerhalt haben wir eher in den letzten Wochen gesichert", freut sich Teuto-Trainerin Sabine Tenberg aber natürlich auch über ein weiteres Jahr Landesliga-Fußball in Riesenbeck. Und leicht war es für die Gastgeberinnen auch nicht, die noch nötigen Punkte gegen acht Gegenspielerinnen einzufahren.
Erste Chance für die Gäste
"Vielleicht waren übermotivert, vielleicht haben auch manche Spielerinnen gedacht, dass das gegen acht Heessenerinnen ein Slebstläufer wird, aber zu Beginn haben wir zu hektisch und unkonzentriert gespielt", so Tenberg weiter. So gehörte sogar den in Unterzahl spielenden Gästen die erste Chance des Spiels: Alexandra Bode wurde lang geschickt, scheiterte jedoch im Eins-gegen-eins an der Teuto-Keeperin Nicole Dierkes (15.). Vier Minuten drauf zog Melissa Radig von der rechten Seite in den Strafraum und wurde von Elana Kamp zu Fall gebracht. Der Unparteiische entschied auf Elfmeter, den Kerstin Dorn souvärenen zur wichtigen Führung verwandelte (19.).
Das 1:0 gab den Gastgeberinnen dann Sicherheit im eigenen Spiel und mit fortdauernder Spielzeit übernahm Riesenbeck das Kommando. Ein abgefälschter Schuss von Johanna Eilixmann sorgte nur sechs Minuten später für das 2:0 (25.) und noch vor der Pause sorgte Eilixmann mit einem zweiten Distanzschuss aus knapp 20 Metern für den 3:0-Endstand (34.). In der zweiten Hälfte schaffte Heessen es dann sehr gut, weitere Gegentreffer zu vermeiden.
Fader Beigeschmack bleibt
"Im ersten Moment ist man da noch zweigeteilt. Zum einen ärgert man sich über das schlechte Spiel, zum anderen freut man sich natürlich sehr, dass die Klasse gehalten wurde", so Tenberg abschließend. Auch Christian Lepper weiß noch nicht so richtig, wie dieser letzte Spieltag insgesamt einzuordnen ist: "Die acht, die mitgefahren sind haben alles gegeben und gerade in der zweiten Hälfte einen super Job gemacht. Nun hat aber die ganze Saison einen faden Beigeschmack."
Teuto Riesenbeck - SVE Heessen 3:0 (3:0)
1:0 Dorn (19./FE), 2:0 Eilixmann (25.),
3:0 Eilixmann (34.)