Wer soll das noch tippen?

von Theresa van den Berg

(09.11.21) Die Liga ist unberechenbar - das betonen die Trainer und Trainerinnen immer wieder. So ist es nicht verwunderlich, dass es auch am neunten Spieltag die ein oder andere Überraschung gab. Da wäre zum Beispiel die SpVgg Vreden, die in dieser Saison bis dato erfolg- und glücklos blieb. Gegen die Zweite von Wacker holte die Mannschaft von Andreas Wenning jetzt die ersten Zähler. Mit 2:0 setzten sich die Blau-Gelben durch und schafften damit zumindest den ersten Schritt in Richtung rettendes Ufer. 

Recke kämpft sich zu drei Punkten

Die zweite Überraschung gab es in Wessum. Dort gewann der Tabellenvorletzte aus Recke gegen den Aufstiegskandidaten und sammelte beim 2:1 wichtige Punkte gegen den Abstieg. "Wir waren wirklich kurz davor, gar nicht erst hinzufahren." Immer mehr Abmeldungen trudelten bei Co-Trainerin Carmen Rieke ein, sodass der TuS knapp vor einer Absage stand. Da kann man aus Sicht der Blau-Weißen nur von Glück sprechen, dass sie doch hingefahren sind. Mit dem Plan, so lange es irgendwie möglich ist, dagegenzuhalten, ging es auf den Platz. "Dann haben wir allerdings schnell gemerkt, dass es gut läuft. Wir haben richtig gut verteidigt, jeder hat sich reingehauen." Und die kämpferische Leistung wurde belohnt. 

In der 36. Minute war es Leonie Beckmann, die den Ball nach einem Querpass im Tor versenkte. Und auch nach dem Ausgleich durch Jule Strohmeyer (78.) war Beckmann nur zwei Minuten später wieder zur Stelle. "Hast du Scheiße am Fuß, hast du Scheiße am Fuß", kommentierte Union-Trainer Marco Leimbach die 90 Minuten. "Uns fehlt im Moment einfach die Spielsicherheit, um es vernünftig auszuspielen. Dann musste Charlotte Eismann früh angeschlagen runter und der erste Gegentreffer war klar Abseits." Die Chancen, es zu drehen, seien dagewesen. "Aber wir spielen oft zu ungenau und machen zu viele Fehler. Das reicht auf Dauer nicht." Es läuft einfach nicht für die Wessumerinnen...

Telgte findet in die Spur

Immer besser läuft es dagegen für Telgte. Nicht unbedingt spielerisch, dafür aber punktetechnisch. Die Mannschaft schleicht sich mit dem 2:0 gegen Gremmendorf immer mehr an die obere Tabellenhälfte heran. "Das war zwar kein fußballerischer Leckerbissen, aber das war auch nicht notwendig", so SG-Trainer Sebastian Wende. Zu ungefährlich seien die Gremmendorferinnen über die gesamte Spieldauer gewesen. Bis auf eine Großchance kurz nach der Pause hielten die Grün-Weißen den SC von der eigenen Box fern. 

"Wir waren allerdings auch nicht viel gefährlicher, aber solange wir die Null halten, kann ich momentan damit leben, dass wir offensiv nicht ganz so stark sind." Und wenn es dann am Ende doch noch für zwei Tore durch Alexandra Füchtenbusch (39.) und Maeva Jocksch (81.) sowie drei Punkte reicht, dürfte der Coach fürs Erste sowieso erst einmal zufrieden sein.

Ibbenbüren marschiert weiter

Auch für Ibbenbüren kann es so weitergehen. Mit Nottuln musste das nächste Top-Team dran glauben. "Dabei habe ich Samstag noch gedacht, wir könnten das Freiburg der Landesliga sein", war sich Arminia-Trainerin Katharina Eiter vor dem Anpfiff gar nicht so sicher. Doch die Reserve spielte, wie es sich für einen Tabellenführer gehört und so riss die Serie dank eines 5:1-Erfolges nicht: Eine frühe Führung (4.) und die passende Antwort rein in die Druckphase der Gäste, nur zwei Minuten nach dem 1:2-Anschlusstreffer (70.). "Damit war es auch eigentlich durch", so Eiter. Nottulns Trainerin, Anna Donner, hatte eine einfache Erklärung für die Niederlage: "So eindeutig wie das Ergebnis war das Spiel nicht. Aber bei uns hat der Zug nach vorne gefehlt und hinten haben wir uns zu einfach abkochen lassen."

Weiteres Spiel:
GW Amelsbüren - FC Oeding 2:0