Wacker auf den letzten Drücker

von Till Meyer

(25.09.16) Sowohl für Wacker Mecklenbeck, als auch für den BSV Ostbevern, war das direkte Duell nicht nur ein Derby, sondern auch ein sogenanntes "Sechs-Punkte-Spiel". Der Sieger hätte sich ins Mittelfeld der Tabelle absetzten können. Die Konjunktiv-Formulierung lässt es bereits erahnen, es gab keine siegreiche Mannschaft. Das 1:1 (0:1)-Remis bescherte beiden Teams einen Zähler, wenngleich dieser eine Zähler letztlich zu wenig für die Kickerinnen von der Egealshove war.

Die Gäste aus Ostbevern hätten bereits in den Anfangsminuten in Führung gehen können, aber Lisanna Mahnke scheiterte mit ihrem Freistoß aus gut 20 Metern an Wacker-Torfrau Jule Krützmann (4.). Und auch den Gastgeberinnen bot sich eine frühe Möglichkeit durch Paula Funcke, als sie nach einem feinen Pass von Mareike Große-Scharmann aus spitzen Winkel BSV-Keeperin Nina Potthoff prüfte (8.). Das war es dann aber auch fürs Erste mit den Chancen, denn es entwickelte sich eine umkämpfte Partie, die sich zumeist zwischen den beiden Strafräumen abspielte. Dabei waren die Gäste von der Bever allerdings den Tick entschlossener in den direkten Duellen und belohnten sich für ihr Engagement in der 43 Minute mit der 1:0-Führung durch Laura-Marie Glenzki. Zuvor hatten Ostbevern im Anschluss an eine Ecke den zweiten Ball erobert und in Kira Manns eine starke Vorbereiterin, da sie das Spielgerät punktgenau auf den Fünfer und Glenzkis-Fuß zirkelte.

Schluss-Sekunden, die es in sich hatten

Es lohnt an dieser Stelle ein direkter Sprung die letzte Spielminute, denn das Spielgeschehen zuvor lässt sich im Gegensatz zu 90. Spielminute in zwei Sätzen zusammenfassen. Ostbevern zog sich zurück und lauerte auf Konter und Wacker drängt auf den Ausgleich, aber vergab, ebenso wie der BSV, selbst die besten Möglichkeiten. So zum Beispiel Britta Stein in Minute 60, als sie die Pille im Grätschen aus fünf Metern knapp neben den linken Pfosten setzte. In der letzten Spielminute gab es dann noch eine Ecke für Wacker. Die zuvor eingewechselte Marie Seppelt hob das Spielgerät auf den Kopf von M. Große-Scharmann, die den Ball mit Wucht aufs und eigentlich auch ins Tor gebracht hätte, aber die herausschnellende Hand von BSV-Spielerin Petra Groth auf der Linie verhinderte den Einschlag. Rot für Groth und Handelfmeter für Mecklenbeck waren die Folge.

Zur Verwunderung vieler Schritt Torfrau Jule Kützmann zur Ausführung und zeigte keine Nerven. Ihr platzierter Schuss in die rechte Ecke sicherte Wacker in allerletzter Sekunde den einen Zähler. Zur Ausführung hatte sie im Übrigen ihr Coach, Andre Frankrone, beordert. "Absolut verdient, aber letztlich zu wenig für uns", bilanzierte dieser nach Schlusspfiff und ergänzte noch: "Mir war das im Kollektiv einfach noch zu wenig." Andrew Celiker, Trainer des BSV Ostbevern, war mit dem einen Zähler gar nicht mal so unzufrieden: "Wir haben gut gespielt und in einem Auswärtsderby ist ein Punkt gar nicht schlecht. Die Truppe hat alles umgesetzt, was ich vorgeben hatte."

Wacker Mecklenbeck - BSV Ostbevern     1:1 (0:1)
0:1 Glenzki (43.), 1:1 Krützmann (90./Handelfmeter)