Frauen-Westfalenliga
Kardiologisch ungünstig
von Fabian Renger
(27.09.22) Sowohl Hauenhorsts Coach Clemens Gude als auch Wacker Mecklenbecks Trainer Felix Melchers erlebten einen aus kardiologischer Hinsicht unschönen Sonntag. Ja: Beide feierten einen Sieg mit ihren Mannschaften. Hauenhorst kletterte dadurch auf den zweiten Rang, die Mecklenbeckerinnen belegen nun Platz drei - jeweils mit zwölf Punkten. Aber: Wacker und Germania mussten sich für den je vierten Saisonsieg mächtig strecken.
Wacker Mecklenbeck - Herforder SV Borussia Friedenstal 4:2 (2:1)
Felix Melchers atmete tief durch. "Es war sehr anstrengend, sehr emotional", berichtete Wackers Trainer. Aus der Vergangenheit wusste er, dass seiner Elf ein schweres Brett bevor stünde. Pia Salzmann trifft für die Gäste in steter Regelmäßigkeit, Herford (Platz zehn) steht ansonsten durchaus kompakt. Umso nerviger war der Spielbeginn. Wacker lag hinten - durch Salzmann. Ein Dämpfer. Zumal Melchers auf Folgendes hinwies: "Wir waren in der vergangenen Saison nicht unbedingt die Mannschaft, die damit klar kommt, einen Rückstand drehen zu können." Doch statt hektisch zu werden, blieb Wacker diesmal echt geduldig. Tini Dircks glich nach einer Ecke aus, Annika Theobald verwandelte einen Elfer unten links zum 2:1 (Foul an Neele Kesse). Weil Keesse im zweiten Abschnitt das 3:1 verstolperte und Herford durch einen Freistoß den Spielstand egalisierte, schlug Melchers erstmal die Hände über den Kopf. Das darf doch nicht wahr sein. Grundsätzlich hatten die Gastgeberinnen ja alles im Griff. Immerhin saßen Melchers' Einwechslungen. Die Torschützinnen zum 3:2 und 4:2 Luise Faber (Kopfball nach Kesse-Ecke) und Katrin Große-Schlarmann (Vorarbeit Faber) kamen beide von der Bank. Ist ein gutes Zeichen, wenn auf die Bankangestellten Verlass ist.
Tore: 0:1 Salzmann (5.), 1:1 Dircks (32.)
2:1 Theobald (35./FE), 2:2 Böversen (57.)
3:2 Faber (81.), 4:2 Große-Scharmann (90+3.)
Germania Hauenhorst - Arminia Bielefeld II 2:1 (1:0)
"Da sind wir im Prinzip mit einem blauen Auge davon gekommen." Clemens Gude war nicht gerade begeistert. Hauenhorsts Trainer wusste, dass seine Elf nicht gerade ihren besten Tag erwischte. Abgesehen von den ersten 20, 25 Minuten. Solange hatte Hauenhorst alles unter Kontrolle, hätte nach Lina Jägers 1:0 (Strammer Schuss ins kurze Eck. Vorarbeit: Steilpass von Sinah Lütke-Harmölle) auch nachlegen können. Doch allmählich kam es mit fortwährender Spieldauer zu einem Bruch bei der Heimmannschaft. Die technisch starken, jungen Gäste überzeugten hingegen vor allem mit ihrem spielstarken Mittelfeld. "Wir hatten Müh und Not", sagte Gude. "Wenn die [Bielefeld, d. Red.] sich weiter stabilisieren können, bin ich sicher, dass sie noch einigen Teams Probleme bereiten werden." Der Ausgleich durch Naryis Charradi Mohamed fiel spät, aber nicht unverdient für den Drittletzten. Trotzdem antwortete Hauenhorst gerade noch rechtzeitig. "Das war einer unser besten Angriffe", berichtete Gude. Über die linke Seite kombinierte sich Germania nach vorne und hatte Glück, dass der eingewechselten Leonie Lippen der Ball bei der eigentlichen Hereingabe über den Fuß rutschte. Der Ball landete im kurzen Eck. Gude: "Ich glaub, das war eher ungewollt." Und er betonte noch einmal: Seine Truppe müsse sich definitiv demnächst steigern. Nicht immer wird's sonst für was reichen...
Tore: 1:0 Jäger (10.), 1:1 Mohamed (83.)
2:1 Lippen (89.)
Außerdem spielten:
Arminia Ibbenbüren - SV Kutenhausen-Todtenhausen 0:1 (0:0) [Bereits Donnerstag]
SpVg Berghofen II - SSV Rhade 0:2 (0:1)
VfL Billerbeck - Concorida Flaesheim 3:1 (2:0)
FC Iserlohn - VfL Bochum II 2:0 (1:0)
Fortuna Freudenberg - BSV Ostbevern 2:0 (1:0)