Landesliga 4
Vollrath ist froh über das fehlende Herzschlagfinale
von Jakob Schulze Pals
(24.05.20) Es gibt wohl nur wenige auf dieser Welt, die einem Kevin Vollrath etwas in Sachen Vereinstreue vormachen können. Seit geschlagenen 26 Jahren ist der 30-Jährige für den SC Altenrheine am Ball und hat von nervenaufreibenden Relegationsspielen bis hin zu emotionalen Aufstiegen im blau-weißen Trikot alles mitgemacht. Dementsprechend ist er nach den sehr intensiven vergangenen Jahren gar nicht so unglücklich über diese recht ruhig verlaufene Spielzeit. Zumal der Erfolg ja auch in dieser Saison nicht ausblieb.
Als Aufsteiger belegte der SCA in der Landesliga bis zum Saisonabbruch einen sehr soliden achten Rang und musste sich nie so richtig ternsthaft mit dem Thema Abstiegskampf herumquälen. „Wir sind natürlich sehr zufrieden mit dieser Saison. Als Aufsteiger einen einstelligen Tabellenplatz zu belegen, ist schon eine richtig starke Leistung“, macht der Offensivmann keinen Hehl daraus, dass man in Altenrheine nicht unbedingt um das verloren gegangene letzte Saisondrittel trauert. „Vielleicht wäre dann noch mehr drin gewesen, aber letztendlich tut der Abbruch uns natürlich nicht so sehr weh. Außer, dass wir alle endlich wieder vor die Asse treten wollen.“
Leichtes Kribbeln im Huf
Vergleichsweise normale Spielzeiten kennt man in Altenrheine allerdings sowieso nicht mehr. Vor zwei Jahren der verpasste Aufstieg im Relegationsdrama von Hamm. Vergangene Saison der Aufstieg in die Landesliga, der erst durch eine überragende Rückrunde ohne Niederlage möglich gemacht wurde und nun ein Saisonabbruch, ausgelöst durch eine Pandemie. „Die vergangenen Jahre haben schon echt richtig viel Kraft verbraucht. Zwar können wir auch in diesem Jahr von keinem normalen Saisonfinale sprechen, aber immerhin bleibt mal ein Herzschlagfinale aus, das uns die letzten Nerven kostet“, weiß Vollrath den Stillstand auch in Teilen zu schätzen.
Die fußballfreie Zeit hat der Mann mit der Rückennummer sieben, der beim SCA schon auf nahezu jeder Position eingesetzt wurde, vor allem mit Lauftraining verbracht. Von Trainer Daniel Apke habe es zwar keine expliziten Hausaufgaben gegeben, aber sich mit drei bis vier Laufeinheiten pro Woche fitzuhalten, ist dem Allrounder schon wichtig.
Obwohl sich der Fußball in den Vollrath’schen Gedankenspielen nach wie vor noch ein bisschen gedulden muss. „Die nächste Saison ist noch ein bisschen weit weg. Da mache ich mir noch gar keine Gedanken drüber. Ich hoffe, dass wir in den nächsten Wochen irgendwann zumindest wieder in Kleingruppen trainieren können. Um einfach wieder die Jungs treffen und den Rasen zu riechen.“ Bei Kevin Vollrath fängt es im Huf schon wieder ein bisschen an zu kribbeln.
Unsere zehn "Barfuß oder Lackschuh"-Fragen:
NBA oder NFL?
Eher NFL.
Kaffee oder Tee?
Kaffee natürlich.
Mittelmeer oder Atlantik?
Mittelmeer.
Elfmeterschießen oder Verlängerung?
Ach, dann doch lieber die Verlängerung.
Talent oder Fleiß?
Bei mir eher Fleiß.
Krombacher oder Bitburger?
Aber auf jeden Fall Krombacher!
Teamplay oder Solo?
Teamplay!
1:0 oder 5:4?
Ein 1:0 der richtig dreckigen Sorte.
Fahrstuhl oder Treppe?
Da wähle ich leider viel zu oft den Fahrstuhl.
1:1 sichern oder volle Offensive?
Schwierig, kommt natürlich auch immer auf die Umstände an. Aber tendenziell bevorzuge ich das Offensivspiel, also wähle ich Letzteres.
In unserer Rubrik "Barfuß oder Lackschuh" stellen wir ausgewählten Persönlichkeiten aus der Fußballszene zehn Entweder-oder-Fragen, die sie möglichst spontan und im Idealfall auch noch mit einer flotten Begründung beantworten sollen.