Oberliga Westfalen
Erst Traumeinstand, dann Missgeschick mit Lerneffekt
Von Pascal Bonnekoh
(01.04.24) Ganz so turbulent hat sich SC Preußen Münsters Nachwuchsspieler Ben Kronenberg sein Herrendebut wohl nicht vorgestellt. Beim Auswärtsspiel der Zweiten gegen die SG Wattenscheid lieferte er erst eine sehr ordentliche Arbeit ab, war dann jedoch in gleich zwei Zweikämpfen innerhalb kürzester Zeit etwas zu motiviert und flog folgerichtig vom Platz. Der 1:0 (0:0)-Auswärtserfolg der Preußen hielt aber auch in der Unterzahl stand und somit lässt sich das kleine Missgeschick getrost als Lerneffekt verbuchen.
Zunächst stoppte Kronenberg in der 62. Spielminute einen aussichtsreichen Angriff der Hausherren mit einem Foulspiel an Nico Thier und sah dafür folgerichtig den Gelben Karton. Nur zwei Minuten später setzte er gegen Thier jedoch erneut zur Grätsche an und sah prompt die Ampelkarte (64.). "Er hat es rund 60 Minuten lang richtig gut gemacht für uns. Das erste Foul war gut. Dann geht er aber deutlich zu gierig hin. Das ist ein normaler Fehler eines U19-Spielers. Daraus kann er jetzt lernen", sprang Coach Kieran Schulze-Marmeling seinem Schützling umgehend zur Seite.
Steinfeldt lacht zuletzt
Und tatsächlichen hatten die Preußen die zuletzt so starke Wattenscheider Offensive mit eben unter anderem Kronenberg auf der Sechs sehr gut im Griff. Gleichzeitig sah das nach vorne richtig gut aus, obwohl der Untergrund das nicht unbedingt hergab. "Wir haben ein wirklich gutes Spiel gemacht und auf einem schwer bespielbarem Rasen guten Fußball gespielt", freute sich Schulze-Marmeling. Lange Zeit belohnte man sich nur nicht. Bereits in der ersten Spielminute verpasste Münsters Kapitän Luca Steinfeldt nur knapp eine Hereingabe von Ansumana Nyassi. In der zwölften Minute hatte Steinfeldt dann auch schon seinen ersten Abschluss, den Serhat Kacmaz aber noch erfolgreich blockte.
Kurz darauf legten sich die Gastgeber die Kugel wiederum beinahe selbst ins Tor. Schlussmann Niklas Lübcke verfehlte den Ball nach einem Rückpass von Frederik Wiebel, das Spielgerät rollte aber ins Toraus. Aus der anschließenden Ecke wurde nichts. Dafür setzten sich die Preußen in der 18. Spielminute im gegnerischen Sechzehner regelrecht fest. Immer wieder eroberte man tief in der gegnerischen Hälfte den Ball zurück, die SG bekam jedoch stets noch irgendwie ein Körperteil zwischen Kugel und Tor. Kurz vor der Halbzeit bekamen die Gäste dann aber doch noch einmal Steinfeldt in eine freie Schussposition. Seinen Abschluss kratzte Lübcke aber spektakulär aus dem Eck.
Nach der Halbzeit entschied der Stürmer aber das Duell für sich. Eine Flanke von Pascal Koopmann drückte er am zweiten Pfosten über die Linie (55.). "Wir haben erst 60 Minuten lang echt gut Fußball gespielt und dann 30 Minuten lang sehr erwachsen und mit viel Herz verteidigt", lautete Schulze-Marmelings positives Fazit.
SG Wattenscheid - SC Preußen Münster II 0:1 (0:0)
Tore: 0:1 Steinfeldt (55.)
Gelb-Rote Karte: Preußens Kronenberg (64./Foulspiel)