Querpass
Hamburg stimmt über Abbruch ab
Von Christian Lehmann
(09.02.21) Als erster Fußballverband in Deutschland will Hamburg über einen Abbruch der Saison 2020/21 abstimmen. Das geht aus einer Mitteilung des HFV vom vergangenen Freitag hervor. Das Präsidium des Verbands, der in den vergangenen Wochen in diversen Videokonferenzen die Meinung seiner Mitglieder abgefragt hatte, will bei einem außerordentlichen, digitalen Verbandstag am 4. März den Abbruch der Saison empfehlen.
Auf- und Absteiger würde es demnach nicht geben, die neue Saison 2021/22 würde entsprechend der bereits bestehenden Staffeleinteilung starten. Ob zuvor noch die Verbandspokal-Wettbewerbe ausgetragen und eventuelle Aufstiege in überregionale Spielklassen ausgespielt werden, ist derzeit offen. Der Verband hatte zuletzt auch über Pflicht-Freundschaftsspiele nachgedacht, um die Zeit bis zum Start der nächsten Saison - dann hoffentlich ohne Beeinträchtigungen des Spielbetriebs - zu überbrücken.
Stufen-Modell macht Hoffnung
Der Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen (FLVW) hatte einen solchen Weg für sich zuletzt noch ausgeschlossen, man wolle die weitere Entwicklung im Hinblick auf die Corona-Lage abwarten. Und die Zeichen aus der Politik scheinen gar nicht so schlecht: Im Vorfeld der Beratungen von Bund und Ländern am Mittwoch sickerten nämlich Informationen durch, die auch den Amateurfußballern Mut machen könnten.
Demnach soll zwar der Lockdown bis Mitte März verlängert werden, anschließend könnte allerdings ein Stufen-Modell greifen, das sich an örtlichen Inzidenzwerten orientiert und Lockerungen bei Unterschreitung einer gewissen Schwelle erlauben würde. Der Landessportbund NRW verfolgt nach einem Bericht des Westfalenblatts ähnliche Pläne. Kontaktsport dürfte in diesem Zusammenhang aber vermutlich erst bei einer sehr niedrigen Inzidenz möglich sein. Und: Sollten die Fallzahlen wieder steigen, wäre ganz schnell wieder Schluss mit dem Amateursport.