Querpass
Alternativplan des Hamburger Fußballverbands
Von Christian Lehmann
(25.01.21) Seit Monaten ruht in ganz Deutschland der Amateurfußball-Spielbetrieb, trotz aktuell leicht sinkender Infektionszahlen ist zumindest zeitnah noch nicht mit einer Fortführung des Spielbetriebs zu rechnen. Der Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen (FLVW) steht weiterhin zu seiner Aussage, die Saison 2020/21 fortzusetzen, sobald dies mit den Schutzmaßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus zu vereinbaren ist. Anfang Februar, so hat es FLVW-Vizepräsident Manfred Schnieders angekündigt, wolle der Verband den Austausch mit den Vertretern seiner Klubs suchen - beginnend mit der Oberliga Westfalen.
In Hamburg sind sie schon einen Schritt weiter. Der Fußballverband in der Hansestadt (HFV) hat sich am vergangenen Freitag (22. Januar) bereits mit seinen Klubs ausgetauscht und ein Meinungsbild abgefragt. Das fiel recht eindeutig aus. 82 Prozent der insgesamt 98 befragten Klubs sprachen sich für eine Annullierung der Spielzeit aus. "Die überwiegende Zahl der Wortmeldungen gaben Zustimmung für den vom HFV vorgeschlagenen Weg, die Saison aufgrund der aktuellen Verfügungslage, die eine Nutzung der Plätze und Trainingsmöglichkeiten bis zum 14. Februar untersagt, und dem engen Zeitplan abzubrechen", heißt es in einer Mitteilung des Verbands. Es würde also weder Auf- noch Absteiger geben, die neue Saison 2021/22 würde mit der bereits im vergangenen Sommer erfolgten Staffeleinteilung im Sommer starten. Beschlossen ist dies noch nicht, in einer weiteren Sitzung will das HFV-Präsidium am 4. Februar über das weitere Vorgehen beraten.
Termin Ende Februar wohl nicht zu halten
In einem Offenen Brief hatte HFV-Präsident Dirk Fischer am 8. Januar den Vereinen einen Fahrplan mit auf den Weg gegeben und sich dabei für das Wochenende des 27./28. Februar als spätestmöglichen Starttermin für die Wiederaufnahme des Spielbetriebs ausgeschlossen. Durch die erneute Verlängerung der Kontaktbeschränkungen im öffentlicher Raum bis Mitte Februar ist dieses Ziel - unter Berücksichtigung einer notwendigen Vorbereitungszeit - wohl nicht mehr zu realisieren.
Sollte die Saison abgebrochen und nicht gewertet werden, so hat der Verband jedoch bereits einen Alternativplan vorgestellt, um die Zeit bis zur kommenden Saison zu überbrücken. Voraussetzung hierfür ist natürlich, dass die Bestimmung in der Corona-Schutzverordnung die Nutzung der Sportanlagen und die Ausübung von Kontaktsport zulassen. Demnach will der HFV einen organisierten Spielbetrieb von "Pflicht-Freundschaftsspielen" auf freiwilliger Basis anbieten. Die Pokalwettbewerbe sollen parallel, wie auch in Westfalen geplant, mit höchster Priorität fortgesetzt werden. "Sofern das Spielen wieder möglich ist, wird mit Vorrang der Pokal wieder angesetzt. Da geht es für den Vertreter aus Hamburg um viel Geld, das müssen wir berücksichtigen", betonte HFV-Präsident Dirk Fischer während der Video-Konferenz.