Querpass
Hamburg bricht ab und entwickelt Lösungen fürs neue Spieljahr
Von Fabian Renger
(05.03.21) Aus, aus, aus - Das Spiel ist aus! Der Hamburger Fußballverband setzt - wie zu erwarten war - als erster Fußballverband im Bundesgebiet einen Haken hinter die Saison 2020/21 und bricht sie ab. Der Abbruch war Kernthema eines außerordentlichen, digitalen Verbandstages am Donnerstag. 128 von 251 stimmberechtigten Vereinen mit 2330 von 3151 Stimmen nahmen nach Angaben des HFV teil.
Das Votum pro Saisonabbruch: Eindeutig! Mit 2043 zu 191 Stimmen votierten die Teilnehmer für einen Abbruch des Meisterschaftsspielbetriebs in allen Bereichen des Fußballs (Herren, Frauen, Mädchen, Junioren) und des Futsals (Herren, Frauen, Mädchen, Junioren). Innerhalb des HFV-Gebiets soll es zudem keine Auf- und Absteiger geben. Aufsteiger in überregionale Ligen (z.B. Regionalliga) sollen ggf. hingegen schon ermittelt werden.
Die Mannschaften der einzelnen Herren- und Frauen-Ligen werden zum Spieljahr 2021/2022 in die gleichen Spielklassen wie in 2020/2021 eingeteilt. Im Juniorenbereich werden die Mannschaften der Leistungsstaffeln in die gleichen Spielklassen eingeteilt, wie diese im Vorjahr gespielt haben, lediglich einen Jahrgang älter. Bei den Pokalwettbewerben soll bloß der Landespokal zu einem Ende gebracht werden.
Spannend ist vor allem der Blick auf den Modus der Spielzeit 2021/22, der ebenfalls thematisiert wurde. Hier hat der HFV einen Stufenplan entwickelt. (den findet ihr HIER)
Stufe 1: Im Optimalfall möchten die Hanseaten eine ganz normale Hin- und Rückrunde durchführen.
Stufe 2: Sollte Corona die Durchführung der Stufe 1 unmöglich machen, soll es eine einfache Hin- mit anschließender Meister- und Abstiegsrunde geben. Die Punkte aus der einfachen Hinrunde werden dann mitgenommen.
Stufe 3: Sollte Corona die Durchführung der Stufen 1 und 2 unmöglich machen, kommt es bloß zu einer einfachen Hinrunde.
Stufe 4: Sollten alle Stricke reißen, der Saisonstart erst viel zu spät möglich sein oder die Saison wieder Ewigkeiten unterbrochen werden, würde es zu einem Saisonabbruch kommen. Über eine mögliche Wertung würde der HFV mit seinen Vereinen beratschlagen. Auch Pflicht-Freundschaftsspiele wären in diesem Modell denkbar.
Obendrein entwickelte der Fußballverband eine weiteren Plan für kleinere Staffeln, die im Frühjahr neu eingeteilt werden. (z.B. diverse Jugendspielklassen)
Ob ein solcher Stufenplan auch bei uns Schule machen könnte? Bei uns galt in dieser Saison ja bereits die 50-Prozent-Regel: Die Hälfte der geplanten Spiele einer Liga müssen durchgeführt werden, um eine Wertung vornehmen zu können. Der FLVW wartet nun erst einmal die neue Corona-Verordnung des Landes NRW ab, bevor er überhaupt über die aktuelle Saison beratschlagen wird. In der kommenden Woche stehen mehrere Konferenzen des Verbandes an. Vielleicht sind wir in wenigen Tagen also diesbezüglich schon etwas schlauer.