Westfalenpokal
"Mit 80 Prozent funktioniert es nicht"
Von Malte Greshake
(07.08.23) Für die SF Lotte hätte der Start ins neue Pflichtspieljahr durchaus besser laufen können. Im Westfalenpokal traf die Mannschaft von Fabian Lübbers auf Landesligist Vestia Disteln - was sich als kein Selbstläufer erwies. Mit 1:2 (1:2) musste sich die Sportfreunde am Ende geschlagen geben. Für Lübbers war es allerdings nicht nur deswegen ein gebrauchter Tag...
Mit Beginn der zweiten Halbzeit - Lotte lag zu diesem Zeitpunkt mit 1:2 hinten - kam SF-Keeper Ngemba Luyambula aus seinem Sechzehner geeilt. Dabei brachte er als letzter Mann einen Gegenspieler zu Fall. Schiedsrichterin Nadine Westerhoff zückte die glatt Rote Karte (51.). Allerdings wird Luyambula dem Coach nicht als einziger Spieler am kommenden Saisonauftakt fehlen. Max Ritter, der erst in Hälfte zwei gekommen war, zog sich im weiteren Verlauf eine Gehirnerschütterung zu und musste in der 75. Minute ausgewechselt werden.
Nyuydine mit der dicken Ausgleichchance
Und bis zum Abpfiff schaffte es Lotte eben nicht, das Spiel gegen den Underdog zu drehen. Obwohl der Oberligist in Unterzahl eine Leistungssteigerung zeigte. Kurz vor Schluss besaß Burinyuy Nyuydine dann die größte Chance zu Ausgleich: Lottes Offensivspieler scheiterte jedoch an Vestia-Schnapper Jonas Weeke (90.). "Das ist das einzig Positive", meinte Lübbers hinterher. "Nach der Roten Karte haben wir den Hebel im Kopf umgelegt. Da kann ich den Jungs keinen Vorwurf machen." Dennoch brachte der Landesligist schließlich die Führung über die Zeit und sorgte damit für eine größere Überraschung.
Bis zum Platzverweis war es aber eben gar nicht nach dem Geschmack des Coaches gewesen. "Ohne Leidenschaft und Einstellung können wir einfach nicht auftreten", so Lübbers. "Das reicht im Pokal nicht und erst recht nicht in der Meisterschaft." Bereits früh in der Partie hatte Niklas Kiene bei einer Ecke des Gegners den Ball in den eigenen Kasten verlängert (5.). Zwar erzielte Routinier Marc Heider wenig später per direktem Freistoß den Ausgleich (13.), kurz vor der Halbzeit ließ sich Lotte aber erneut kalt erwischen. Bei einer Standardsituation aus dem Halbfeld bekamen die Sportfreunde den Ball mehrmals nicht geklärt - Kevin Kenzlers staubte zum 2:1 ab (45.).
"Das war ein typisches Pokalspiel, das wir nicht angenommen haben", fügte Lübbers abschließend noch hinzu. "Deswegen sind wir auch verdient rausgeflogen. Ich hoffe, dass das ein Warnschuss für alle Spieler im Kader war. Mit 80 Prozent funktioniert es nicht."
Vestia Disteln - SF Lotte 2:1 (2:1)
Tore: 1:0 Kiene (5./ET), 1:1 Heider (13.),
2:1 Kenzlers (45.)
Rote Karte: Lottes Ngemba Luyambula (51./Notbremse)