Pielage verlässt Westfalia Kinderhaus

von Christian Lehmann

(23.11.20/Update) Als Marcel Pielage (38) im Sommer 2017 als Trainer bei Westfalia Kinderhaus vorgestellt wurde, kickte das Ensemble aus Münsters Norden in der Bezirksliga und hatte mal wieder den angepeilten Aufstieg in die Landesliga hauchdünn verpasst. Mittlerweile wird an der Großen Wiese ansprechender Westfalenliga-Fußball gespielt. Der Coach hat der ersten Mannschaft in den vergangenen drei Jahren eine unbändige Erfolgsgier eingetrichtert und genau das erreicht, was sich die Führungsriege des Vereins stets gewünscht hatte. Nun aber endet die gemeinsame Zeit, Pielage bestätigte am Montag auf Nachfrage von Heimspiel-Online, dass er den Verein im Sommer verlässt. Das kommt durchaus überraschend. 

"Es war eine sportlich überragende und sehr erfolgreiche Zeit. Die erfolgreichste, die wir in Kinderhaus je hatten. Wir haben Marcel Pielage einiges zu verdanken", sagt der Sportliche Leiter Dieter Hanebuth. "Nach vier Jahren ist es aber auch ganz normal, dass man sich mal neu orientiert. Wir wünschen Marcel für die Zukunft alles Gute und hoffen, dass wir die erfolgreiche Zeit nun gemeinsam mit dem Klassenerhalt abschließen können."

Holger Möllers übernimmt

Wer im Sommer übernimmt, steht ebenfalls bereits fest. Holger Möllers beendet sein Sabbatjahr und übernimmt bei dem Verein, mit dem er während seiner Zeit beim SV Herbern um die Vorherrschaft in der Landesliga kämpfte. Hanebuth und er kennen sich schon seit knapp 30 Jahren, während dessen Trainer-Zeit beim SV Drensteinfurt kam der junge Holger Möllers gerade frisch aus dem Jugendbereich in die erste Mannschaft. "Seitdem haben wir uns nie aus den Augen verloren und waren stets freundschaftlich verbunden", so Hanebuth. "Er hat als Trainer nicht nur ein hohes Ansehen, sondern auch hervorragende fachliche Kenntnisse."

Möllers hatte nicht mit der Anfrage gerechnet, wie er uns verrät: "Dass so ein toller Verein an mich herantritt, hat mich schon etwas überrascht. Es ist eine absolut reizvolle Aufgabe, die zweifellos hervorragende Arbeit von Marcel fortzuführen." In den vergangenen Monaten hat sich der frühere Ascheberger, der zuletzt vier Jahre lang beim SV Herbern tätig war, wenig mit Fußball beschäftigt, sondern nur bei ein paar Spielen seines Ex-Vereins und seines Sohnes, der in der U17 des 1. FC Gievenbeck spielt Ground-Punkte gesammelt. "Jetzt juckt es aber wieder."

In den kommenden Wochen will Möllers möglichst mit allen Westfalia-Akteuren das Gespräch suchen. Das Ziel unter ihm soll sein, die Mannschaft in der Westfalenliga zu etablieren. Die Oberliga sei noch weit entfernt, betont Hanebuth: "Lasst uns auf dem Boden der Tatsachen bleiben. Es ist eine tolle Sache für den Verein, auf einem Level mit Vereinen wie Hiltrup oder Gievenbeck zu stehen. Wir waren 97 Jahre lang maximal in der Bezirksliga unterwegs. Wir wissen, wie schwer es wird, diese Liga zu erhalten."