Kreisliga A
Fünffacher Fleige filetiert angenocktes Büren
Von Finn Determeyer
(27.03.23) Wenn der Tabellensechste beim Tabellenfünften antritt, sollte man als neutraler Beobachter eigentlich ein Duell auf Augenhöhe erwarten. Wenn man um die Personalmisere des SV Büren weiß, überrascht die derbe 7:4 (3:3)-Klatsche bei Preußen Lengerich weniger. Büren kassierte damit die vierte Niederlage in Folge. Ganz anders der Trend beim SCP, der nun neun Punkte aus den jüngsten drei Partien holte. Lebensversicherung Martin Fleige hatte natürlich auch diesmal seine Finger im Spiel. Beziehungsweise seine ganze Hand - knipste er doch gleich fünfmal.
Mit zwei Spielern aus der zweiten Mannschaft – beide schon mit 90 Minuten in den Knochen - und sich selbst plus Co-Trainer Nino Lücke auf der Bank, wusste Bürens Trainer Marcel Czichowski, dass seine Elf bei den formstarken Lengerichern vor einer Mammutaufgabe stand. Zumindest in der ersten Hälfte lieferten sich beide Teams aber einen offenen Schlagabtausch. Vielleicht auch, weil die Lengericher sich zunächst nicht so stark präsentierten, wie erwartet. „Das Niveau war wirklich grausam auf beiden Seiten. Das war nicht Kreisliga A“, so Czichowski.
Beide Defensiven vogelwild
Katastrophale Abwehrfehler bedingten den ungewöhnlich hohen Pausenstand von 3:3. Bürens Jeffrey Weber lief nach einem langen Ball und einem einfachen Steckpass jeweils mutterseelenallein auf Lengerichs Schlussmann Tim Kipp zu schnürte einen Doppelpack (14./45.). Zudem traf Kevin Dahlmann per Kopf zum zwischenzeitlichen 2:2-Ausgleich (33.). Zuvor ermöglichte Dahlmann mit einem völlig verunglücktem Rückpass Martin Fleiges ersten Streich (16.). Mit zwei Chipbällen von Lengerichs Bewar Deger über Bürens Keeper Dany da Silva Ferreira hinweg (24./41.) ist die Geschichte des wilden ersten Durchgangs dann auch auserzählt.
Lengerich steigert sich
Wild blieb es auch in Hälfte zwei. Allerdings nur noch im Strafraum des SV Büren. „Wir haben in der Kabine angesprochen, dass wir mehr Zugriff brauchen und Büren weiter von unserem Tor weghalten müssen“, erklärte Lengerichs Trainer Sascha Höwing die Leistungssteigerung seiner Mannschaft. Während Lengerichs Kette nun stabil stand, konnte man das von der Bürener Defensive nicht behaupten. Dreimal traf Martin Fleige noch aus dem Spiel heraus (53./58./76.), einmal vom Punkt (71.). „Da haben wir ihn jedes Mal schön freigespielt“, lobt Höwing auch den Rest seiner Truppe.
Den Schlusspunkt zum 7:4 setzte dann Bürens inzwischen eingewechselter Cheftrainer Marcel Czichowski, der nach einem hohen Zuspiel zwei Lengericher ins Leere grätschen ließ und einschob. „Die Verletzungen, die Sperren und die Trainingssituation machen es uns gerade superschwer, überhaupt wettbewerbsfähig zu sein“, haderte er nach der neuerlichen Enttäuschung. Alles in allem zufrieden war hingegen Höwing: „Vier Gegentore sind natürlich zu viel. Aber sieben Tore muss man auch erstmal schießen. Trotz Personalproblemen hat Büren ja noch ordentlich Qualität auf dem Platz.“
SC Preußen Lengerich – SV Büren 7:4 (3:3)
0:1 Weber (14.), 1:1 Fleige (16.),
2:1 Deger (24.), 2:2 Dahlmann (33.),
3:2 Deger (41.), 3:3 Weber (45.),
4:3 Fleige (53.), 5:3 Fleige (58.),
6:3 Fleige (71./FE), 7:3 Fleige (76.),
7:4 Czichowski (90.)