Schmidtarbeiter des Tages

von Justus Heinisch

(04.02.18) "Das war ein geschenkter Punkt", resümierte SuS Neuenkirchens Coach, Manuel Öhmann nach dem 31:31 bei Vorwärts Gronau. Im ruppig aber fair geführten und spielerisch verdienten Spitzenspiel des Wochenendes fiel der Ausgleich für Gronau passenderweise per Siebenmeter - in buchstäblich letzter Sekunde.

Den hätte Öhmann nicht gegeben: "Das war kein Siebenmeter. Aber es ist so, ich kann es nicht entscheiden." So lag es an Marius Schmidt, seinen Gronauern einen Punkt zu retten. Er verwandelte. Zuvor sah es lange nach einer Niederlage für die Gronauer aus, die gerade in der ersten Halbzeit oft nur die Rücklichter Neuenkirchens sahen. SuS führte mehrmals mit drei oder mehr Toren Abstand (6:3/7. - 12:8/17.). Bitter aus Sicht der Heimsieben war dabei, dass Rückraumschütze Carsten Ress bereits nach drei Minuten vom Platz flog. Eine Karte, die man durchaus geben kann, meinte auch Adam Fischer, Vorwärts-Trainer: "So wie es der Schiri interpretiert hat, kann man ein Foul geben. Ich glaube aber eher, dass er den Ball abschirmte. Hinterher drüber zu reden, ist aber müßig."

Enge zweite Halbzeit

Erst in der Schlussphase des ersten Durchgangs mauserte sich die Fischer-Sieben wieder an Neuenkirchen heran (11:15/22. auf 17:19 zur Pause). 19 Gegentreffer waren den Gronauern eindeutig zu viel. So wurde das Hauptaugenmerk der zweiten Hälfte auf die Defensive gelegt. Die Abwehrformation wechselte nun des Öfteren bei Vorwärts. Auch wenn SuS besser in den zweiten Durchgang kam, nach sechs Minuten wieder mit vier Treffern führte (23:19), stand das Match im letzten Viertel auf Messers Schneide. Beide spielten nun einen starken Ball. "Gronau hatte viele Ballstaffeten, bei uns funktionierte auch viel. Das war sehr anschaulich", befand Öhmann, der bei seiner Sieben eine Leistungssteigerung vernahm: "Wir haben wieder schlau gespielt, mal das Tempo rausgenommen." Auch Fischer sagte: "Es war ein schönes Bezirksliga-Spiel."

Das fand ein besonders Ende. Gronau glich aus (24:24/44.) und ging wenig später in Führung (26:25/49.). Diese behielten die Hausherren nun, bis zur 54. Minute. Neuenkirchen warf aber nun drei Tore am Stück und lag wieder in Front (30:29/57.). Ein Siebenmeter des mal wieder stark spielenden Chris Walter sorgte für den zwischenzeitlichen Ausgleich. Den nächsten Siebenmeter verwandelte Gronau ebenfalls. Diesmal aber in der 60. Minute und in Person von Marius Schmidt.

Steigerung bei Vorwärts

Den Kopf kriegt in Gronau keiner abgerissen. Auch nicht Schmidt, hätte er denn verworfen. "Keiner hätte ihm irgendetwas angekreidet", so Fischer. "Wir waren eine komplett andere Mannschaft. Das waren zwei, drei Schritte nach vorne. Im Vergleich zum Spiel in Münster war das von der Einstellung her ein Unterschied wie Tag und Nacht."

Vorwärts Gronau - SuS Neuenkirchen     31:31 (17:19)
Vorwärts: Klaas, Schreen - Walter (8/6), M. Schmidt (7/1), Ibing (6), Lenting (4), L. Schmidt (3), Woltering (1), Stienemann, Hofstedde, Ress, Boeing, Kabasi, Wensing
SuS: Cosse, Bohle - Achterkamp (10), Beermann (6), Tebbe (5), Ross (4/3), Boolke (3), Holling (2), Miethe (1), Gehring, Knocke