Hiltrup verkorkst den Start 

von Christian Lehmann

(04.02.19) Schon nach zehn Minuten hatte Marcel Graefer die Faxen dicke. Beim Stand von 2:7 in der Partie bei Sparta Münster legte der Coach von Eintracht Hiltrup die Timeout-Karte auf das Zeitnehmerpult. Nach völlig verkorkstem Start in die Partie rafften sich die Gäste noch einmal auf, doch letztlich behielten die Spartiaten mit 26:22 (15:8) die Hosen an, weil galliger und konstanter auftraten als ihre Gäste. "Uns fehlten komplett die Grundtugenden", monierte Graefer. "Laufen, Kämpfen, Einsatz - das war alles nicht vorhanden. Mit etwas mehr Selbstvertrauen wäre deutlich mehr drin gewesen."

Für die Zuschauer war die harzfreie Partie in der Hans-Böckler-Schule nicht wirklich schön anzuschauen. Vor allem die Hiltruper leisteten sich so viele Ungenauigkeiten, aus dem Rückraum gelang ihnen im gesamten Spielverlauf nur ein einziger Treffer, insgesamt fünfmal patsche der Ball an den Pfosten. Graefer: "So kann man natürlich kein Spiel gewinnen." Bezeichnend: Toptorschütze Daniel Brocks erzielte all seine acht Treffer von der Siebenmeter-Linie. 

Immerhin: Im zweiten Durchgang warf Hiltrup deutlich mehr Kampfgeist und Dynamik in die Waagschale. In der 56. Minute hatten sich die Gäste sogar bis auf 22:20 herangearbeitet. Weil sich Sparta jedoch wieder fing und immer wieder Zeitstrafen den Hiltruper Rhythmus störten, wurde es nichts mehr mit einem Comeback. Graefer ärgerte sich: "Es war alles andere als ein hartes Spiel." Aber eines, das zusätzlichen Tribut forderte: Die Kreisläufer Dominik Knudsen und Henning Jarek verletzten sich im Laufe der Partie. 

Sparta Münster - Eintracht Hiltrup 26:22 (15:8)

Sparta: Boeswald, Schwaning - Priemel (8), Grütters (4), Junker, Grühl (je 3), Hinteresch, Anstötz, Martinetz (2), Kipp (1), Heyer (1/1), Haverkamp, Barth

Hiltrup: Filusch, Wiskow - Brocks (8/8), Spaedtke (3), Sieme, Heuser, Crone, Dahlhaus (je 2), Revermann, Röhr, Jarek (je 1), Rickling, Knudsen