Der Neue netzt am besten

Von Nils Uhlig

(10.11.21) Die Topshooter der Landesliga 3 haben am Wochenende wieder zugeschlagen. Die Nummer eins, Marcel Bütergerds, gleich wieder elfmal. Doch ein Name tauchte in den Spielberichten auf, den selbst die eifrigen HEIMSPIEL-Leser noch nie zuvor gesehen haben: Pascal Rohde. "Das ist ein richtiger Gewinn und ein super Typ", freute sich Ladbergens Sportlicher Leiter Stefan Ferlemann über das neue Gesicht im Team. In seinem ersten Spiel auf dem Rott erzielte der 26-Jährige auch noch direkt acht Tore und war beim deutlichen 29:14-Erfolg des TSV Ladbergen gegen Arminia Ochtrup Topschütze seines Teams.

Rohde studiert in Münster Medizin und war zuvor in Göttingen. Der Kontakt kam durch TSV-Spielmacher Leon Ludwigs zustande. "Ein guter Freund von mir ist Leons Nachbar. Daher kannten wir uns schon vor meinem Umzug nach Münster", erklärt "Paco", wie er bei Ladbergen gelandet ist. Am vergangenen Wochenende erzielte er seine Tore von der Rechtsaußen-Position, das muss aber nicht so bleiben. "Tor und Kreis ist nicht so meins", sagt Rohde, der am liebsten auf der Mitte Regie führt, aber auch sonst überall einsetzbar ist. Ein richtiger Allrounder also. Er selbst zählt ein gutes Auge und eine hohe Geschwindigkeit zu seinen Stärken. Letzteres warf er am Wochenende bereits erfolgreich in die Waagschale und startete aus der stabilen TSV-Deckung immer wieder in den Gegenstoß. 

Die Neuen drücken den Stempel auf

Überhaupt waren es gegen Ochtrup die Neuzugänge des TSV, die erfolgreich waren, denn auch Jannik Meyer, Max Kattmann und Henning Schrief zeigten sich in Torlaune. Das Gesicht des TSV verändert sich also. Und auch auf der Trainerbank gibt es ein neues Gesicht. "Ich war ein bisschen aufgeregt, aber das ist ein super Trainer und ich will mich versuchen, zu beweisen", berichtet "Paco" vom ersten Training unter Neu-Coach Dirk Elschner.

Und wo wir grade bei Rohdes Spitznamen sind: Da gibt es noch mehr und einen hat er sich beim TSV schon redlich verdient. "Wacho" nennen ihn seine Mitspieler neuerdings, ein Schnaps spielt bei der Namensgebung eine entscheidende Rolle. Denn Rohde ist auch ein Typ, für den Handball und Spaß zusammengehören. Deswegen versucht er die Stimmung im Team hochzuhalten. Nicht nur im Spiel vom Feld oder von der Bank aus, sondern auch in der dritten Halbzeit. 

Neue Geheimwaffe?

Spaß macht ihm Handball besonders vor vielen Zuschauern und auch da ist Ladbergen bekanntlich die richtige Adresse. Auf dem Rott ist die Stimmung schließlich immer gut und Rohde will weiterhin mit starken Leistungen dazu beitragen, dass die Fans etwas zu feiern haben. Wenig zu feiern gab es für Ladbergen in den letzten Jahren allerdings bei Spielen in Gronau und am kommenden Wochenende steht genau dieser Vergleich wieder an.

Rohde könnte dort zur Geheimwaffe des TSV mutieren, musste er in den letzten fünf Jahren bei seinem vorherigen Verein ebenfalls auf das bei Handballern geliebte Klebemittel, dass auch in Gronau nicht erlaubt ist, verzichten. "Natürlich macht es den Sport attraktiver mit Harz und man muss sein Spiel ohne umstellen und mehr in die Tiefe gehen. Aber es ist auch viel Kopfsache", sagt Rohde und kann mit dieser Einstellung vielleicht als gutes Beispiel vorangehen, um endlich einmal Punkte aus Gronau mitzubringen. Es wäre jedenfalls nicht verwunderlich, wenn auch am kommenden Wochenende der Neue am häufigsten für den TSV netzt.

Torschützenliste, der 6. Spieltag

47 Tore: Marcel Bütergerds (SuS Neuenkirchen)

41 Tore: Marius Schmidt (Vorwärts Gronau)

37 Tore: Lasse Gehmeyr (SC Münster 08)

35 Tore: Timo Menger (HC Ibbenbüren)

33 Tore: Oliver Abbing (TV Vreden)

32 Tore: Joscha Lenting (Vorwärts Gronau), Maximilian Beumer (SW Havixbeck), Johannes Beumer (SW Havixbeck)

28 Tore: Ruben Weltmann (SW Havixbeck)

26 Tore: Maik Menger (HC Ibbenbüren), Sebastian Elbert (HC Ibbenbüren)

25 Tore: Marius Müller (SC Münster 08)

24 Tore: Daniel Brocks (Eintracht Hiltrup