Ohne Willen und Einstellung

Von Nils Uhlig

(06.02.23) Da lief nun wirklich mal gar nichts zusammen. Vorwärts Gronau war bei Münster 08 überhaupt nicht auf der Höhe und verlor auch in der Höhe verdient mit 36:24. Zu allem Überfluss leistete sich Topschütze Marius Schmidt einen unnötigen Aussetzer, der ihn früh zum zugucken abstrafte. Bei Nullacht kommt der beste Torschütze extra für das Spiel angereist.

"Da ja auch Marius Müller und Lasse Gehmeyr ausgefallen sind, kam Til Bachmann extra für das Spiel aus seiner Heimat angereist", freute sich 08-Coach Kay Sparenberg, dass er so wenigstens einen erfahrenen Shooter dabei hatte. Und der lieferte mit neun Toren auch ordentlich ab. Zudem überzeugte besonders einer, der sonst im Schatten steht. Matti Windeler erzielte vom Kreis in der Anfangsphase direkt das 2:0, 3:0 und 4:0. Meist ist er hinter Jan-Philipp Meyer nur die Nummer zwei, in Abwesenheit des Stammkreisläufer ließ er seine Visitenkarte beim Trainer.

Kopftreffer beendet Schmidts Arbeitstag früh

Die Gäste aus Gronau, die bislang eine überzeugende Saison gespielt hatte, fanden hingegen gar nicht statt. Bis zum 7:2 von Bachmann spielten nur die Hausherren. Dann trat Marius Schmidt an den Siebenmeterpunkt und versuchte am Kopf des 2-Meter-Hüters Ole Lücke vorbeizuwerfen, ohne Erfolg. "Eine klare rote Karte, keine Ahnung, was er sich da gedacht hat", war auch sein Trainer Adam Fischer mit der Entscheidung der Schiedsrichter einverstanden.

Bis zur Pause raffte sich sein Team jetzt aber doch auf. Scheinbar hatte Münster mehr Probleme ohne sich auf Schmidt konzentrieren zu können und Jan Ibing verkürzte für Gronau auf 10:7. Nachdem Nullacht wieder weggezogen war, schaffte Finn Lammers mit zwei Toren in Folge den 13:9-Pausenstand. "Dann besprichst du in der Pause, wie es weitergeht und im ersten Angriff siehst du schon, dass heute scheinbar alle eine andere Idee haben", merkte Fischer schnell, dass seine Mannschaft dieses Mal nicht auf einer Wellenlänge mit seiner Kommunikation war.

Nach der Pause eine einseitige Partie

So war das Spiel im zweiten Durchgang schnell erzählt. Nach 37 Minuten traf Windeler zum 20:12 und nach 45 Minuten zum 24:15. Fischer nahm nochmal eine Auszeit, doch auch diese fruchtete nicht. Beim 31:17 von Florian Zink sieben Minuten vor Schluss sah es nach einem ganz bitteren Abend für Vorwärts aus. Am Ende nahm Nullacht aber auch defensiv einen Gang raus.

"Ich weiß nicht was da los war. Es war ein extrem schlechtes Spiel von uns ohne Willen, ohne Einstellung. Nach der roten Karte hatten wir immerhin 20 gute Minuten, aber am Ende war es auch in der Höhe absolut verdient. Jetzt hoffen wir, dass wir die zwei Wochen bis zum nächsten Spiel effektiv nutzen können", erwartet Adam Fischer ein deutlich konzentrierteres Auftreten seiner Mannschaft.

"Wir haben das ganz ordentlich gemacht. Gronau hatte nicht die Qualität, um gegenzuhalten. Matti hat das richtig gut gemacht und seine Qualitäten vorne gezeigt. Jetzt haben wir vier Wochen Pause und ich hoffe, dass einige Verletzte zurückkehren", sagte Kay Sparenberg.

Tore für Münster: Til Bachmann (9), Matti Windeler (7), Linus Witzenhausen (6), Joshua te Heesen (4), Lasse Müller (2), Carlos Nieweler (2), Jorma Kramer (2), Jonas Bittern (2/1), Florian Zink (1), Benito Geisert (1).
Tore für Gronau: Malte Woschkowiak (5), Jan Ibing (5), Finn Lammers (5/1), Maximilian Böing (2), Torben Schmidt (2), Marius Schmidt (1), Maik Visschedyk (1), Jan Stienemann (1), Jannis Lenting (1), Moritz Ebbert (1/1).