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Letzter Strohhalm knickt in Kinderhaus


Von Andreas Teipel

(15.04.18) Das war's wohl für den SC Everswinkel. Der Abstieg aus der Handball-Landesliga, die der Klub viele Jahre mitgeprägt hat, ist nach dieser Niederlage nur noch theoretischer Natur. Nach dem 25:28 (13:12) bei Westfalia Kinderhaus ist ein Nicht-Abstiegsplatz unerreichbar geworden. Und dass Everswinkel noch den vermeintlichen Relegationsplatz erreicht, ist allenfalls noch eine Hoffnung für unverbesserliche Optimisten - zumal diese Relegation wahrscheinlich gar nicht erforderlich sein wird. Kinderhaus - das sei hier am Rande natürlich auch noch erwähnt - schaffte vier Wochen vor Saisonende den Ligaverbleib. Glückwunsch dazu.

Nun ist es nicht so, dass dieser Abstieg vor der Partie noch das ganz große Ziel gewesen wäre. Das verrieten vor allem die Anfangsminuten, in denen fast die komplette Mannschaft eine Lustlosigkeit und Resignation verströhmte, die man allenfalls noch durch lautes Seufzen und Stöhnen hätte verstärken können. Lediglich Phil Kruse ging als positives Beispiel vorn. Kinderhaus wusste selbst nicht, wie es ihm geschah - und lag plötzlich mit 6:1 vorne. Tobias Berger (3) und Michel Schmidt (2) und Matthias Leenings nahmen die Räume dankbar an. 

Ein Schützenfest wurde es dann aber doch nicht. Denn Kinderhaus schien diese Situation irgendwie zu überfordern. Plötzlich passte man sich den haarsträubenden Offensivfehlern der Gäste an, wurde lässig und spielte den Ball mal eben locker in die Hände der Gegner. "Wir haben Everswinkel wieder stark gemacht", meinte Westfalia-Trainer Sebastian Dreiszis unumwunden. Nicht nur dass: Marvin Sand, Everswinkels Spielertrainer, kam nach gut zehn Minuten in die Partie. Dass er überhaupt zunächst auf der Bank saß war Beweis genug, dass seine Mannschaft einen Klassenverbleib längst abgeschlossen hatte. Doch mit ihm und dank der freundlichen Unterstützung des gegnerischen Angriffs blühte plötzlich Stephan Dittrich auf. Ein Spieler, dessen Bewegungsabläufe, Sprungkraft und spielerische Leichtigkeit Begeisterung auslösen kann. 

Umschwung auf der Unterhaltungsskala

Und plötzlich wurde es ein unterhaltsames und spannendes Spiel, dass nun immerhin von der Spannung wenn schon nicht von der Klasse lebte. Von 1:6 kam Everswinkel ran bis auf 6:7 und lag zur Pause - kein Witz - sogar mit 13:12 in Führung, nach dem Seitenwechsel sogar mit 21:18. Allerdings wäre Everswinkel nicht in Abstiegsnot geraten, wenn es dem Team insgesamt nicht so schwer fallen würde, gute Leistung über 60 Minuten hinweg abzurufen. Auch ruhen Wohl und Wehe stets auf den Schultern der drei Leistungsträger Sand, Dittrich und Benedikt Müller. Fällt auch nur einer von ihnen aus, wird's schwer.

So auch in Kinderhaus. Während Dittrich mit sieben Treffern voranging und begeisterte, war Sand zwar ein belebendes Element, im Abschluss aber reichte seine Präzision nur dafür, den Pfosten zu treffen. Von Müller selbst gingen kaum Impulse aus. Der Weg war dadurch geebnet für Kinderhaus, das die Schlussviertelstunde dann dazu nutzte, Everswinkel einzuholen und abzuhängen. Vor allem Berger traf wieder, zudem riss Marco van Heeck am personell untersetzten Kreis die nötigen Lücken, sodass auch der bis dahin glücklose Frederic Aleff aus dem Rückraum sein Scherflein betragen konnte.

Dass Everswinkel zwar die Saison, nicht aber die eigenen Fans abgeschenkt hat, bewies die Mannschaft nach der Schlusssirene, denn auch wenn's manchmal schwerfällt einen aussichtlosen Kampf zu kämpfen, für klatschstarke Unterstützung der sechs Mitgereisten Everswinkeler gab es von der Mannschaft anschließend Beifall zurück. Und wenn man in die abgekämpften Gesichter der Spieler schaute, dann sah man, dass alle ihr Bestes gegeben haben - aber der zehnten Minute wohlgemerkt.

Tore für Kinderhaus: Berger (12/3), Leenings (5), Spreer (3), Aleff (3), Scholz-Sadebeck (1), Schulz (1), Jung (1), Schulze Dieckhoff (1), van Heeck (1)
Tore für Everswinkel: Dittrich (7), Kleibolt (5), Müller (3/1), Sand (3), Heyroth (2), Wierbrügge (2), Kruse (2), Schänzer (1)



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