Rote Karte entscheidet das Spiel

Von Nils Uhlig

(25.10.21) Im fünften Saisonspiel ist es dann doch passiert: Die HSG EGB Bielefeld brachte der Warendorfer SU mit 25:21 (12:13)-Heimsieg die erste Niederlage bei. Dabei führten die Gäste kurz vor dem Wechsel schon mit drei Toren. Spätestens aber die Rote Karte gegen Spielmacher Cajus Hippler Mitte der zweiten Halbzeit verdauten die Gäste nicht überhaupt nicht gut und gerieten so entscheidend in Rückstand.

"Ich hatte vorher die Sorge, dass uns der Rhythmus fehlt", hatte Warendorfs Stefan Hamsen Angst vor einem Fehlstart in die Partie so kurz nach der Herbstpause. Der blieb auch aufgrund einiger technischer Fehler der Hausherren erstmal aus. Und so blieb das Spiel bis zum 7:7-Ausgleich von Pascal Nitsche nach der Anfangsviertel ausgeglichen. Nach dem 9:10 durch Bielefelds Rechtsaußen Marc Rössler setzte sich Warendorf allerdings ab. Bezeichnend für die erste Hälfte durch Bielefelder Fehler. Erst fing Nitsche einen Querpass ab, dann bekam Jan Linnenbank den Ball quasi auf dem Silbertablett präsentiert und startete in den Gegenstoß. Der folgende Wurf von EGBs Kreisläufer wurde gehalten und landete direkt beim gestarteten Nitsche und schon stand es 9:13 für die WSU. Noch fünf Minuten bis zur Pause.

Dann jedoch lief vorne nichts mehr zusammen, auch weil Kevin Wiedeler und Moritz Grothues eine kurze Pause bekamen. EGB nutze die Warendorfer Schwächephase im Angriff und erzielte mit dem Halbzeitpfiff den 12:13-Anschlusstreffer durch einen Leger von Rössler. "Das war ärgerlich. Wir gehen dann mit hängenden Köpfen in die Kabine, obwohl wir auswärts führen", sah Hamsen die Enttäuschung in den Gesichtern seiner Spieler. "Wenn wir da nicht rankommen, geht das Spiel ganz anders weiter", war EGB-Co-Trainer Albert Kreismann indes froh über den Zwischenspurt.

Nach der Pause blieb das Spiel ausgeglichen. Auch verteilten die Schiedsrichter so fleißig Zeitstrafen, dass selten alle zwölf Feldspieler auf der Platte standen. Nach 36 Minuten sah dann Rössler die erste Rote Karte der Partie, die aufgrund der neuen Regeln beim Kontakt mit dem Außenangreifer vertretbar war. Nach 46 Minuten folgte aber nächste Rote. Dieses Mal erwischte es besagten Warendorfer Spielmacher Cajus Hippler. Für Warendorf war das allerdings ein Knackpunkt.

Ohne ihren Spielgestalter brauchte das Team zu lange, um sich wieder zu finden. Die Gastgeber nutzten das, um in den folgenden zehn Minuten einen 6:0-Lauf zu hinzulegen und aus einem 17:18 eine 23:18-Führung zu machen. Besonders Kai Muesmann und Jonas Doerfel erzielten hier immer wieder ihre Tore. Warendorf öffnete jetzt die Abwehr, schließlich waren sie nach einer Zeitstrafe und der Dritten Roten Karte  des eigentlich fair geführten Spiels in der Schlussphase in Überzahl. Bielefelds Leonard Haselbach war diesmal der Leidtragende. Doch EGB brachte das Spiel über die Zeit, auch weil Torwart Jörn Schlottmann im zweiten Durchgang einige freie Würfe abwehrte. "EGB war gut auf Kevin Wiedeler und Moritz Grothues eingestellt. An dem Tag waren wir offensiv nicht in der Lage, die nötigen Tore zu erzielen", sagte Hamsen, der die Rote Karte gegen Hippler als entscheidend ansah. "Der Sieg gibt uns trotz der vielen technischen Fehler viel Selbstvertrauen", freute sich Kreismann über den Sieg.

Tore für Bielefeld: Kai Muesmann (7/2), Marc Rössler (6/4), Jonas Doerfel (4), Felix Halbgebauer (3), Paul Haje (2), Leonard Haselbach (1), David Hoecker (1), Felix Kulschewski (1) für EGB.

Tore für die WSU: Moritz Grothues (9/5), Kevin Wiedeler (3), Pascal Nitsche (3), Jan Linnenbank (3/1), Julian Baggerör (1), Christian Schwaer (1), Cajus Hippler (1) für Warendorf.