Hiltrups neue Tormaschine

Von Nils Uhlig

(28.10.21) Ein Trio sorgt für Furore in der Landesliga 3. Inzwischen belegen die Drei die Plätze fünf bis sieben der Torschützenliste und schicken sich an gemeinsam die Spitze einzunehmen. Wenn Ruben Weltmann, Maximilian und Johannes Beumer weiter in dieser Frequenz treffen, wie in den vergangenen drei Spielen, dann könnte es sogar zu einem absoluten Novum in der Geschichte der Torschützenliste kommen. Denn, dass die ersten drei Plätze von Spielern einer Mannschaft belegt waren, gab es ganz sicher noch nie.

Aber nicht nur vorne netzen die drei, wie sie wollen. Auch in der Abwehr bekamen sie am vergangenen Wochenende ein Lob ihres Trainer Florian Schulte. Denn die Nummer eins der Liste Marcel Bütergerds wurde nahezu komplett ausgeschaltet. Beim Tabellenführer in Ibbenbüren werden sich die Verantwortlichen einiges überlegen müssen, um den Havixbecker Express im kommenden Aufeinandertreffen aufzuhalten. Sonst könnte es eine Wachablösung an der Tabellenspitze der Liga geben.

Schmidt auch ohne Training saustark

Marius Schmidt kann seit dieser Saison quasi nicht mehr mit seiner Mannschaft trainieren, da er unter der Woche in Köln weilt. Trotzdem ist der Spielmacher für Vorwärts Gronau weiterhin unverzichtbar. Am Wochenende reichte es zwar nicht zum Sieg gegen Spitzenreiter Ibbenbüren, die mussten sich allerdings richtig strecken, da sich Schmidt in Bestform zeigte und satte zwölf Treffer für sein Team beisteuerte. Wäre Gronau komplett gewesen, wäre eventuell auch mehr drin gewesen. Am Ende aber waren es unter anderem die Menger Brüder Maik und Timo, die für den HCI die nötigen Tore warfen, um den vierten Sieg im vierten Spiel einzufahren.

Einer, den wir bisher noch gar nicht groß auf dem Zettel hatten, führte sein Team am Wochenende zum ersten Landesliga-Sieg seit mehr als einem Jahrzehnt. Kreisläufer Dominik Knudsen von Eintracht Hiltrup steuerte acht Treffer zum 30:23-Heimsieg gegen Sparta Münster bei. "Sowohl die super Anspiele aus dem Rückraum, als auch der Abschluss – es tat gut, dass das Kreisläufer-Spiel richtig gut lief", freute sich Knudsen über seine ungewöhnliche Torausbeute.

"Hätte nichts dagegen, wenn das jetzt häufiger passiert"

Schließlich erkannte auch Trainer Marcel Graefer, dass in seiner Zeit als Verantwortlicher nicht mal alle Kreisläufer zusammen so viele Tore in einem Spiel erzielt hätten. "Ich musste lachen, als ich das gelesen habe, aber ich glaube, damit hat er leider recht", gibt der 30-jährige Knudsen zu. Der Maschinenbautechniker will das Torewerfen natürlich am Liebsten zur Gewohnheit werden lassen. "Im besten Fall muss der Trainer dann mal zum Backen in die Küche", lacht Knudsen, der seinen Coach gerne daran erinnert, dass bei zehn Treffern eines Eintracht-Akteurs ein Kuchen fällig ist.

Das Wichtigste sei aber, den Spaß nicht zu verlieren, sagt Knudsen. Der Underdog aus Hiltrup will seine Gegner ärgern und unangenehm auftreten. Das klappte am vergangenen Wochenende ganz hervorragend. Wenn die Mitspieler von Knudsen ihn weiter so gut bedienen, dann könnte noch der eine oder andere Erfolg dazu kommen. Jetzt wissen sie in Hiltrup jedenfalls, dass sie eine neue Waffe haben, die zuverlässig ins Schwarze trifft. "Ich hätte natürlich nichts dagegen, wenn das jetzt häufiger passiert", verrät der Hiltruper Kreisläufer mit einem Zwinkern.

Torschützenliste, der 5. Spieltag

36 Tore: Marcel Bütergerds (SuS Neuenkirchen)

34 Tore: Marius Schmidt (SV Vorwärts Gronau)

30 Tore: Lasse Gehmeyr (SC Münster 08)

29 Tore: Timo Menger (HC Ibbenbüren)

28 Tore: Ruben Weltmann (SV SW Havixbeck)

27 Tore: Maximilian Beumer (SV SW Havixbeck)

26 Tore: Johannes Beumer (SV SW Havixbeck)

25 Tore: Oliver Abbing (TV Vreden), Marius Müller (SC Münster 08)

24 Tore: Joscha Lenting (SV Vorwärts Gronau)

22 Tore: Chris Walter (SV Vorwärts Gronau)