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Münsterlandliga - Anschwitzen

Holt ein letztes Mal den Mäusehammer raus: Stephan Niemand. Foto: Greshake.

Jemand hört auf!


Von Nils Uhlig

(09.12.22) Wie? Was? Mitten im Dezember hängt jemand seine Schuhe an den Nagel? Nein, nicht irgendjemand - Niemand hört auf! Jetzt ist sogar die Verwirrung verwirrt. Wir lösen auf: Stephan Niemand von der HSG Preußen/Borussia macht am Sonntag sein letztes Spiel. Warum er diesen Zeitpunkt wählt und was ihm in Erinnerung bleibt, sagt er uns im Anschwitzen.

"Es tut richtig weh, diese überragende Mannschaft zu verlassen", sagt Stephan Niemand. Warum hört er also mitten in der Saison auf? "Das zweite Kind kommt vorraussichtlich Anfang Januar und ich möchte dann mehr Zeit für die Familie haben", klärt der 38-jährige Routinier auf. Dass er die Hinrunde überhaupt noch als Abschiedstournee genießen durfte, dafür spricht er seiner Frau einen riesen Dank aus. Denn sie hat ihm für Training und Spiel den Rücken freigehalten.

Mit den Fans unter der Dusche

Seit er mit zehn Jahren beim TuS Jahn Dellwig zum Training ging, hat "Step" das Handballfieber gepackt. Bei Preußen/Borussia ist er inzwischen auch schon seit zehn Jahren aktiv. Erinnerungen die bleiben werden gibt es aus dieser langen Zeit reichlich. "Unvergessen bleibt das Winterfest, als eine Band aus meinem ehemaligen Trainer "Bas" und einigen Spielern da wirklich eine unfassbar geile Show abgezogen hat", hat der wissenschaftliche Mitarbeiter für Kommunikationswissenschaft den Text der konzipierten Hymne immernoch parat. Auch an das Aufstiegsspiel zur Bezirksliga erinnert er sich gerne zurück, als plötzlich Zuschauer nackt mit unter der Dusche den Aufstieg gefeiert haben.

Vergangene Woche war der Mann mit dem Mäusehammer noch tragischer Held beim Spiel in Senden, als er mit der letzten Aktion den Siebenmeter zum Ausgleich an den Pfosten setzte. So stellt man sich sein Karriereende natürlich nicht vor. Gleichzeitig machte es Niemand bewusst, warum er den Sport so liebt. "Du musst mit Enttäuschungen umgehen, wirst aber vom Team sofort wieder aufgebaut", macht den Mannschaftsport eben der Zusammenhalt besonders.

"Auch wenn es nicht immer so wirkt, wir sind froh, dass wir euch haben."

Abschließend geht es noch einmal zur Sache. Am Sonntag gegen Topteam Everswinkel steht für Stephan Niemand der Spaß am Spiel im Vordergrund, auch wenn der Ehrgeiz bei ihm auch im letzten Spiel nicht zu kurz kommen darf. Ein paar alte Weggefährten hat er mit Bier zum Spiel gelockt und so soll seine letzte Partie ein Fest werden. Verdient hat es sich Stephan Niemand redlich. Und was er für ein Typ ist, zeigt die letzte Aussage des Interviews. "Auch wenn es nicht immer so wirkt, wir sind froh, dass wir euch haben", richtet er seine abschließenden Worte an die Schiedsrichter*innen. Und wir schließen mit den Worten: Viel Glück und Erfolg auf dem weiteren Lebensweg! Niemals geht man so ganz! Der Weg führt immer zurück in die Halle, ob als Spieler, Trainer, oder Fan der eigenen Kinder!


Anschwitzen, der 12. Spieltag

Friesen Telgte - Sparta Münster (Samstag, 18 Uhr)
Mit dem einen Punkt in Everswinkel stehen die Friesen weiter auf Platz zwei der Tabelle. Der Rückstand zu Spitzenreiter Ibbenbüren II beträgt nun aber bereits drei Minuspunkte. Deswegen sollte im alten Jahr 2022 kein Punktverlust mehr dazu kommen. Sparta Münster hatte eine vier Spiele anhaltende Siegesserie, die am vergangenen Wochenende von Kellerkind Havixbeck jäh beendet wurde. Die Kramm-Sieben muss also wieder in die Spur kommen. Bei heimstarken Telgtern alles andere als leicht.
Niemand-Tipp: 33:27. "Telgte überzeugt mit guter Abwehr und schnellen Gegenstößen", setzt "Step" auf die Gastgeber.
HEIMSPIEL-Tipp: 35:30. Telgte ist zuhause ohne Verlustpunkt und wird das auch bleiben.

Eintracht Hiltrup - SC Nordwalde (Samstag, 18.30 Uhr)
Es sollte der Wendepunkt sein, als Hiltrup gegen Kattenvenne/Lengerich II einen deutlichen Sieg einfuhr. Doch vergangene traten in Reckenfeld die alten Probleme zu Tage. Allein in den letzten sechs Minuten gelang kein einziger Treffer und so gab es am Ende eine ernüchternde Niederlage. Der SCN spielte zwar auch "nur" Unentschieden im Heimspiel gegen Sendenhorst, doch die Brügge-Sieben kommt in jedem Spiel für einen Sieg in Frage und steckt nie auf.
Niemand-Tipp: 25:27. "Nordwalde will den Sieg am Ende ein bisschen mehr", glaubt Niemand.
HEIMSPIEL-Tipp: 24:30. Der SCN tritt bisher galliger auf, während Hiltrup schonmal den Kopf hängen lässt.

SGH Ibbenbüren II - ASV Senden II (Sonntag, 17.30 Uhr)
Der Spitzenreiter hatte spielfrei und schaute sich an, wie der Vorsprung durch das Unentschieden der beiden Hauptkonkurrenten aus Telgte und Everswinkel weiter anwuchs. Personell sieht es aber auch beim Spitzenreiter nicht mehr ganz so rosig aus. Zuletzt fehlten die Rückraumtore von Till Dorn deutlich. Gegen die ASV-Reserve wird es zudem alles andere als leicht, denn die haben vier ihrer letzten fünf Spiele gewonnen und nach schwachem Saisonstart die Prognosen der Experten bestätigt.
Niemand-Tipp: 29:26. "Ibbenbüren ist diese Saison einfach stabil und bleibt auch gegen starke Sendener ungeschlagen", tippt der 38-Jährige auf einen Heimsieg des Spitzenreiters.
HEIMSPIEL-Tipp: 28:24. Gegen die robuste Deckung der SGH wird sich Senden über kurz oder lang die Zähne ausbeißen.

TV Emsdetten III - SG Sendenhorst (Sonntag, 18 Uhr)
Der TVE hatte nach überraschend gutem Saisonstart mit seinem kleinen Kader zu kämpfen. Grade die Verletzung von Spielertrainer Lennart Dörtelmann ist nicht aufzufangen gewesen. So reichte es in vielen Partien nur zum Mithalten, auch wenn die Deckung meist gut steht. Mit der SG kommt ein Team, dass noch deutlich gebeutelter ist. Zuletzt kam mit Moritz Schertl aber immerhin ein Langzeitausfall zurück, trotzdem musste Martin Kleikamp aushelfen, da Uwe Landau die Breite im Kader fehlt. Das soll im Januar besser werden. Bis dahin sollen irgendwie Punkte aufs Konto wandern.
Niemand-Tipp: 24:28. "Sendenhorst ist an dem Tag besser drauf", holt Niemand die Kristallkugel hervor.
HEIMSPIEL-Tipp: 22:25. Eine Abwehrschlacht, aber die SG hat vorne mit Schertl, Schittek und Dreskornfeld die besseren Waffen.

HSG Ascheberg/Drensteinfurt - HF Reckenfeld (Sonntag, 18 Uhr)
Irgendwann muss der Knoten doch platzen und die HSG den ersten Sieg einfahren. Warum also nicht am Wochenende. Schließlich hat Gegner HF Reckenfeld auswärts auch noch ordentlich Probleme. Die Handballfreunde holen allerdings zuhause die nötigen Punkte und stehen deshalb an der Spitze der Abstiegszone. Mit dem ersten Auswärtssieg könnte sich die Mannschaft um Marcel Peters vorerst aus dem Keller verabschieden. Die Gastgeber werden aber alles dagegen setzen, um endlich auch in den süßen Genuss zweier Punkte zu kommen.
Niemand-Tipp: 29:28. "Ascheberg soll endlich mehr Punkte haben, als den einen, den sie gegen uns geholt haben", ist der Tipp nicht ganz uneigennützig. Zudem grüßt Niemand Ex-Coach Jörg Kriens.
HEIMSPIEL-Tipp: 26:27. Auch wir glauben an ein enges Spiel, doch die Reckenfelder wissen inzwischen, wie man diese Spiele gewinnt.

SW Havixbeck - HSG Kattenvenne/Lengerich II (Sonntag, 18 Uhr)
Der Kracher im Abstiegskampf könnte richtungsweisenden Charakter haben. Hat Havixbeck mit dem Sieg gegen Sparta Münster den Turnaround geschafft und arbeitet sich aus dem Keller, oder ist es die HSG, die am vergangenen Wochenende gegen Ascheberg überzeugte und nun eine kleine Serie startet. Der Verlierer dieses Spiels wird die Winterpause auf jeden Fall zur Aufarbeitung nutzen müssen. Denn bei beiden ist noch ordentlich Luft nach oben.
Niemand-Tipp: 27:27. "Man muss auch mal unentschieden tippen", nutzt der 38-Jährige das Aufeinandertreffen der Tabellennachbarn, um das Remis unterzubringen.
HEIMSPIEL-Tipp: 28:24. Havixbeck hat zuletzt gezeigt, dass sie Abwehr können, wenn sie denn wollen. Was die Stunde geschlagen hat, sollte auch dem Letzten inzwischen bewusst sein, deswegen gewinnt der Landesliga-Absteiger.

HSG Preußen/Borussia - DjK Everswinkel (Sonntag, 18.30 Uhr)
Das Abschiedsspiel von Stephan Niemand ist gleichzeitig das Topspiel des Spieltags. Auch wenn die HSG zuletzt ein wenig abreißen lassen musste, spielt der Vierte gegen den Dritten der Tabelle. Zuhause ist die HSG zudem noch ungeschlagen und meist eine Nummer stärker und die Stimmung sollte auf Grund des Anlasses ohnehin blendend sein. Die Gäste sind allerdings individuell richtig gut und haben zuletzt gezeigt, dass sie sich auch von Rückständen nicht aus der Ruhe bringen lassen. Aber wer ist schon gerne Spielverderber beim Abchiedsspiel?
Niemand-Tipp: 30:28. "Unser Team hat richtig Bock. Das reicht gegen starke Everswinkler", hofft Stephan Niemand auf einen Sieg im letzten Spiel seiner Karriere.
HEIMSPIEL-Tipp: 28:32. Everswinkel ist gerne der Spielverderber, um die vorangegangene Frage zu beantworten. Im Kampf um den Aufstieg wird die Schwartz-Sieben keine Kompromisse eingehen.

 



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