Zu zögerlich verteidigt

Von Nils Uhlig

(20.12.22) Hier ist er also, der letzte Handball-Spielbericht in 2022! Die Protagonisten vom ASV Senden II und dem SC Nordwalde lieferten sich ein torreiches Duell. Der Gastgeber griff auf zwei Veteranen zurück. Die Hauptlast im Angriff übernahmen aber drei junge Recken. SCN-Coach Tommy Brügge sieht ein Spiel auf Augenhöhe und will sich im Rückspiel für die 35:33-Niederlage revanchieren.

"Einzig auf der Kreis- und Torwartposition waren wir standardmäßig besetzt. Mit nur acht Feldspielern mussten die Veteranen Sebastian Bücker und Sebastian Tenholt aushelfen", suchte Alex Seitz sich vor dem Spiel den passenden Kader zusammen. Drei andere Akteure waren es aber, die von Beginn an Verantwortung übernahmen. Matthias Hernzel traf zum 1:1 und 3:1, Per Grünert zum 4:2 und 5:2 und der beste Torschütze des Spiel Gero Liemann hatte zwischenzeitlich auch schon genetzt.

Senden erarbeitet sich komfortablen Vorsprung

Doch als Grünert das erste Mal von der Marke scheiterte, nutzte Nordwalde die kurze Sendener Schwächephase zum 5:5-Ausgleich durch Max Altenburger. Routinier Tenholt legte nach 21 Minuten zwar zum 11:6 vor, doch richtig abschütteln ließen sich die Gäste nicht und so waren sie beim 14:12 von Rechtsaußen Sven Hülskötter wieder im Spiel. Hernzel erhöhte kurz vor der Halbzeit allerdings noch zum 16:13-Pausenstand.

Per Grünert eröffnete zwar den Torreigen des zweiten Durchgangs, doch ein 4:0-Lauf des SCN beendete Peter Averbeck mit dem 17:17-Ausgleich. Bis zum 28:26 von Averbeck blieben die Gäste im Spiel, dann setzte sich Senden trotz Unterzahl ab. Nach dem 31:26 von Fabio Camminadi nahm Tommy Brügge eine Auszeit für Nordwalde, um in den letzten zehn Minuten nochmal ranzukommen, doch Tenholt erhöhte viereinhalb Minuten vor Schluss auf 34:27 und damit war die Partie vorentschieden, auch wenn Nordwalde in einer starken Schlussphase noch bis zum 35:33-Endstand verkürzte.

Brügge hofft auf Revanche im Rückspiel

"Wir haben teilweise blind abgeschlossen. Eigentlich habe ich zwei Mannschaften gesehen mit einem ähnlichen Leistungsvermögen, aber wir waren hinten zu zögerlich, obwohl man sich auf die gut gespielten Auslösehandlungen hätte einstellen können. In Unterzahl hat Senden das clever gemacht, da kamen wir nicht an den Ball", lobte Brügge das taktische Verhalten des ASV und kritisierte gleichzeitig die nicht grade kontaktfreudige eigene Defensive und hofft auf ein besseres Ergebnis im Rückspiel.

"35 Tore im Angriff sind für uns schon außerordentlich gut, aber 33 Gegentore waren auch recht viel. Es war schon recht komfortabel, dass wir in den letzten fünf Minuten noch vier Tore abschenken konnten, aber diesen Luxus haben wir uns auch vorher erarbeitet. Ich bin nach dem schwachen Saisonstart froh, dass wir nun mit einem positiven Punktekonto überwintern", war Alex Seitz nicht ohne stolz auf den Turnaround seiner Mannschaft im Verlauf der Hinrunde.

Tore für Senden: Gero Liemann (10), Per Grünert (9/1), Matthias Hernzel (7), Leo-Johan Franken (4), Sebastian Tenholt (2), Paul Bickhoff (2), Fabio Camminadi (1).
Tore für Nordwalde: Felix Rathmann (8), Peter Averbeck (7/1), Hendrik Elshoff (6), Sven Hülskötter (3), Max Altenburger (3), Marius Cohausz (2), Fin Ratert (1), Noah Beckhoff (1), Tobias Liesenkötter (1), Noah Dornbusch (1/1).