Für Vorwärts zu wenig

von Stephan Meyer

(13.05.18) Eine fast 45-minütige Halbzeitpause mussten die Akteure von Matellia Metelen und Vorwärts Wettringen 2 im Abstiegskracher über sich ergehen lassen. Passend mit dem Pausenpfiff von Jost Fröbrich setzte in Metelen das Gewitter ein. Danach war Fußball kaum noch möglich, wie Metelens Coach Bertino Nacar nach der Partie zu Protokoll gab. „Das hat Wettringen in die Karten gespielt“, musste Nacar mit ansehen, wie seine Elf die bis dato verdiente Führung aus der Hand gab. Am Ende stand ein 1:1 auf der Anzeigetafel. Ein Punkt für beide, der Metelen weiterhin Platz elf bringt. Den Platz also, der definitiv für den Klassenerhalt reichen wird.

Für Wettringens Trainer Daniel Kamping war nicht das Gewitter verantwortlich für die Leistungssteigerung nach der Pause, sondern eine Szene, die sich in Minute 51 zugetragen hatte. Metelens Adrias Zenuni war allein durch und wurde 20 Meter vor dem Tor von Philipp Hinkelammert von den Beinen geholt: Notbremse, Rot für Hinkelammert, Unterzahl Wettringen. Vorwärts sollte daraus richtig Kraft schöpfen.

Auftrieb für Kamping-Truppe

„Das war ein Weckruf für uns, wie eine Initialzündung“, sah Kamping in der Folge einen berherzten Auftritt seines Teams, dass sich schnell mit dem Ausgleich belohnte und sogar am Sieg schnupperte. Nach einer Ecke stand Tobias Schmitz goldrichtig und nickte gekonnt zum 1:1 ein. Weitere Anspruchsvolle Angriffe scheiterten. „Wir haben den Lucky Punch verpasst“, bilanzierte Kamping. Aber auch Metelen hatte Möglichkeiten zum Siegtor. Einmal rutschte Lennart van De Velde einschussbereit weg, einmal wurde Zenunis Abschluss auf der Linie für den bereits geschlagenen Andre Epker geklärt. Bertino Nacar konnte dem zweiten Durchgang insgesamt nicht viel abgewinnen: „Das war mehr Lotterie als Fußball.“

In der ersten Halbzeit sah Nacar sein Team klar besser und verdient in Führung liegend. Lennart van De Velde vollendete nach 23 Minuten einen klugen Angriff, den Innenverteidiger Michael Focke mit einem feinen Druckpass über die Stationen Nacar und Zenuni eröffnet hatte. Vorwärts kreirte vorne keine gefährlichen Situationen.

Dass der Punkt vermutlich nicht reichen wird, wusste Daniel Kamping nach der Partie natürlich: „Auch wenn es rechnerisch noch möglich, ist es unterm Strich zu wenig.“ Zu wenig war es auch, was seine Akteure in den entscheidenden Spielen teils auf die Platte brachten. Ein Abstieg wäre aber „kein Beinbruch“, sagt Kamping und klingt dabei positiv nach vorne blickend. Und so lange nichts entschieden ist...

FC Matellia Metelen - Vorwärts Wettringen II  1:1 (1:0)
1:0 L. van De Velde (23.), 1:1 Schmitz (54.).
Bes. Vorkommnis: Rot für Wettringens Hinkelammert nach einer Notbremse (51.).