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Kreisliga A

NICHT mehr Trainer des SC Reckenfeld: Thorben Zilske.

Vertrauensfrage bringt das Zilske-Aus


Von Fabian Renger

(11.11.22) Zufälle gibt's. Am 11. November 2021 Öffnet externen Link in neuem Fensterverkündeten wir, dass Thorben Zilske in die vierte Saison als Trainer des SC Reckenfeld geht. Am 11. November 2022 müssen wir das Gegenteil verkünden: Thorben Zilske ist ab sofort nicht mehr Cheftrainer des SCR. Auch sein Bruder Pascal hat abgedankt. Der Chefcoach stellte sich einer Vertrauensfrage, die die Mannschaft mehrheitlich gegen ihn entschied. Das ist mal ein dickes Ding.

Am Freitagmorgen ruft Thorben Zilske bei uns an. Er wollte uns informieren, dass er nicht mehr Trainer in Reckenfeld sei. Zu sofort. Der Aufsteiger steht sportlich in einer prekären Situation, ist Drittletzter. Aber die Art und Weise ist in der Tat nicht alltäglich. "Ich hab am Dienstag die Mannschaft darüber informiert, dass ich zum Saisonende aufhöre", erklärt Thorben Zilske. "Und ich hab der Mannschaft gesagt: Setzt euch doch bitte einmal zusammen und überlegt, ob ich überhaupt noch für euch der Richtige bin, um euch zu motivieren und da unten rauszukommen."

Eigentlich ein "Jetzt erst recht"-Gefühl erhofft

Klartext: Nach nur einem Sieg aus fünf Spielen und der 1:2-Niederlage im Aufsteigerduell gegen den SuS Neuenkirchen III wollte Thorben Zilske Rückendeckung von seinem Team. Er hatte sich durch die Vertrauensfrage eine Art "Jetzt erst recht"-Gefühl erhofft, das die Truppe nochmal zusammenschweißt. Am Donnerstag war der nun Ex-Cheftrainer gemeinsam mit seinem Bruder zu einem privaten Termin unterwegs. Am Abend nach der Rückkehr klingelte der zweite Co-Trainer Dennis Hülsmann bei Thorben Zilske durch. Mit dem Resultat der Umfrage.

"Erstaunlicherweise hat die anonyme Befragung am Donnerstag ergeben, dass der Großteil nicht mehr mit mir weiterarbeiten möchte", berichtet Thorben Zilske. "Daraufhin bin ich zum Platz gefahren, habe mich von den Jungs verabschiedet und Dennis Hülsmann meinen Schlüssel gegeben." Und so enden über drei erfolgreiche Jahre relativ abrupt.

"Ist im Fußball einfach so"

"Das Ende ist jetzt blöd", räumt Thorben Zilske ein. "Jetzt gerade bin ich geknickt, aber das ist im Fußball einfach so." Der Trainer sei einfach das schwächste Glied. Letztendlich müssten die positiven Momente überwiegen, Momente wie der B-Liga-Meistertitel und langersehnte A-Liga-Aufstieg im abgelaufenen Sommer., betont der Coach "Ich habe jetzt so viel beim SCR gemacht, dann ist es vielleicht jetzt auch gut. Ich habe mehr Zeit für die Familie und kann vielleicht bei den Alten Herren mit spielen", so Thorben Zilske.

Seit 25 Jahren arbeitete er im Club. Es war seine zweite Amtszeit als Cheftrainer der Ersten, er war spielender Co, er war Spieler, er war vier Jahre zweiter Vorsitzender. Und dann so ein Ende. Nunja. Aber Thorben Zilske geht nicht im Groll. Er hofft, dass der Aufstieg nicht umsonst war, sich die Mannschaft fängt, den Klassenerhalt packt. "Ich drücke Dennis [Hülsmann, d. Red.] und der Mannschaft die Daumen", stellt der scheidende Übungsleiter klar. Wie es für ihn weitergeht? Pause? Ein anderer Verein? "Momentan mache ich mir in diese Richtung gar keine Gedanken." Zu sehr sei er mit dem SCR verwurzelt. 

Im Verein genoss Zilske Rückendeckung

Jens Dömer ist als 2. Vorsitzender des SCR für die sportlichen Belange zuständig. Ja, die sportliche Lage sei kritisch, man hätte sich einen anderen Verlauf der Saison vorgestellt, die Mannschaft sei definitiv konkurrenzfähig. Aber: An eine Trennung vom Trainer habe man jedoch nicht gedacht. "Ich schätze die Arbeit, die Thorben geleistet hat", sagt Dömer. Vor allem offensiv fehlte es schlicht und ergreifend an der Effektivität. Auch die zwischenzeitlichen Ausfälle der beiden Offensivgranaten Jonas Müller und Lukas Wentker - jeweils die besten Torschützen der Vorsaison - hätten ihr Übriges getan.

"Die Vertrauensfrage hat sich mir zu keinem Zeitpunkt gestellt", stellt der Vereinsfunktionär klar. "Das hat weder was mit Einmischung vom Vorstand oder Ähnliches zutun - im Gegenteil." Die oft zitierten 'neuen Impulse', die so ein Trainerwechsel mitbringen soll, sehe er in der A-Liga eher nicht. Anders formuliert: Zilske genoss seitens des Vereins das volle Vertrauen. "Thorben hat sich das Recht aber auch erarbeitet und verdient, für sich einen Schlussstrich zu ziehen, wann er das möchte." Das Thema 'Vertrauensfrage' sei auch eine Art 'abgeschobener Verantwortung' seitens der Mannschaft. Diese stehen nun definitiv in der Pflicht, betont Dömer. Alibis gebe es ja nicht mehr. "Die Zeit der Ausreden ist vorbei!" Hülsmann wird das Traineramt nun erstmal bis auf Weiteres übernehmen. Mindestens bis zur Winterpause. Wie es darüber hinaus weitergeht, werde man dann sehen.



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