"Ziemlich geil für uns": GWA schnappt sich Schweder

Von Fabian Renger

(02.01.24) Uiuiuiuiuiuiui! Steve Ridder merkt man es am Dienstag durch das Telefon an: Er hat richtig gute Laune und ist richtig begeistert. Das darf und muss sollte der sportliche Leiter von GWA Rheine auch sein. Denn der Club hat sich doch tatsächlich Luca Schweder für die neue Saison an Land gezogen. Genau: DER Luca Schweder vom SV Mesum wechselt im Sommer aus der Westfalen- runter in die Kreisliga A. "Für uns ist das ein absoluter Knaller", freut sich Ridder. "Das ist wirklich ziemlich geil für uns."

Schweder ist seit 2017 im Mesumer Hassenbrock unterwegs. In dieser Spielzeit sind's 14 Einsätze gewesen. 13-mal davon stand er in der Startelf, elfmal über die vollen 90 Minuten. Laut transfermarkt waren es in den bisher sechseinhalb Jahren beim SVM stolze 94 Westfalenliga-Partien, die 100er-Marke dürfte also normalerweise noch fallen. Auch 15 Einsätze in der Oberliga sind für den VfL Osnabrück II verzeichnet. In Mesum gehört er zum festen Teil der Abwerreihe, sei es im Zentrum oder auf der linken Seite.

Die Lebensumstände ebneten den Weg

Ridder analysierte gemeinsam mit seinem baldigen Cheftrainer Lennart Rading, was denn dem aktuellen Tabellenfünften so fehlt, um ganz vorne dabei zu sein. Die Quintessenz dieser Überlegungen: Frisches Blut und Führungsspieler braucht der Schotthock. Frisches Blut gibt's ja schon mit Frieder Nieweler, der vom FCE Rheine II rübermacht. Und dann kommt eben mit Schweder ein gestandener Westfalenligaspieler. Doch: Wie um alles in der Welt haben sie ihn überreden können? Nur die Schönheit des Schotthocks kann's ja wohl nicht gewesen sein.

Die Lebensumstände Schweders waren wohl mitentscheidend. Sein Vater macht viel bei den alten Herren im Verein, der Kontakt zu Rading und zum Club war also da. Schweder wohnt zudem ganz in der Nähe des Sportplatzes. "Wir haben immer wieder gebaggert und nachgefragt", berichtet Ridder. Und jetzt klappte es irgendwie. Schweder gehört mit seinen 26 Jahren noch lange nicht zum alten Eisen, aber ein bisschen ein weniger fußballerisch Aufwand kann ja auch manchmal nicht schaden.

"Hier habe ich angefangen"

Und es schließt sich auch in gewisser Hinsicht ein Kreis. "Hier habe ich angefangen, Fußball zu spielen", verrät Schweder nämlich in der Presseinfo, die der Verein am Dienstagabend raushaut. Okay, dann wird tatsächlich ein Schuh draus. Weiter sagt er: "Ich freue mich auf ein ambitioniertes Projekt hier bei GWA. Natürlich ist es auch ein Wiedersehen nach echt langer Zeit, seitdem sich auch im Verein sehr viel verändert hat. Einige Jungs kenne ich noch aus meiner Jugend in Rheine."

Ridder reibt sich in die Hände. "Wir wollen irgendwann aus der Liga raus", macht er keinen Hehl aus den Ambitionen. "Die beiden Verpflichtungen geben uns Rückenwind." Aus dem aktuellen Kader gibt's übrigens viel grünes Licht. Rund 85-90 Prozent Zusagen liegen bereits vor. Nur wenige Fragezeichen sind noch offen. Zwei Abgänge sind indes klar. Kevin Drees verabschiedet sich nach 14 Jahren im Schotthock zu seinem Heimatverein SVA Salzbergen. Und Jan Niestegge wird - wie berichtet - im Sommer nach Hörstel gehen.