Ein "unterirdischer" Tabellenführer

von Christian Lehmann

(29.10.18) "Das war ein unterirdisches Spiel von uns. Wir müssen froh sein, dass wir die drei Punkte haben." Julian Lüttmann, Spielertrainer des SC Reckenfeld, wusste, dass sich sein Team bei Amisia Rheine II nicht mit Ruhm bekleckert hatte. Trotzdem stand am Ende ein dreckiger 3:1 (1:1)-Auswärtserfolg.

"Amisia hätte sich aufgrund unserer Blödheit heute einen Punkt verdient gehabt. Unsere erste Viertelstunde war in Ordnung, danach sind wir nur noch arrogant aufgetreten", monierte Lüttmann. Amisias Coach Arthur Krivoseev hingegen war von der Leistung seiner Jungs angetan. "Wir haben gut dagegen gehalten und uns nicht hinten reingestellt. In der Offensive haben wir vielleicht zu wenig Mut gehabt, die entscheidenden Zweikämpfe zu suchen."

Traumstart

Eigentlich erwischte Reckenfeld einen Start wie gemalt, denn schon nach drei Minuten verwertete Lüttmann am zweiten Pfosten ein Zuspiel von Ali Saado, das Andi Wagner am ersten Pfosten noch knapp verpasst hatte (0:1/3.). Amisia arbeitete sich aber immer besser ins Spiel und glich in der 25. Minute durch Fabio Staats aus. Vorausgegangen war eine Bruder-Kombination von Timo und Daniel Nitschke. Anschließend hätte Staats auf 2:1 für die immer stärker werdenden Hausherren stellen können. 

Und die Reckenfelder? Kamen wenn, dann nur über Standards gefährlich vor das gegnerische Tor. In der 85. Minute erlöste Maik Kaufmann die Seinen dann mit einem Kopfballtor nach einem Freistoß. Kaufmann war es auch, der in der 89. Minute für Lüttmann auflegte, der mit dem 1:3 die endgültige Entscheidung besorgte. "Da haben die Jungs abgeschaltet, das darfst Du dir gegen eine Mannschaft wie Reckenfeld nicht erlauben", sagte Krivoseev.

Amisia Rheine II - SC Reckenfeld     1:3 (1:1)
0:1 Lütttmann (3.), 1:1 Staats (25.),
1:2 Kaufmann (85.), 1:3 Lüttmann (89.)