Dörenthe mimt den Spielverderber

von Mario Witthake

(19.05.13) Der Rahmen für die mögliche Meisterschaft war passend: Circa 600 Zuschauer, die Damen holten gestern den Pokal und Bier war trotz Pfingstturnier noch vorhanden - es hätte ein wahrer Feiertag für Teuto Riesenbeck werden können. Doch der Gegner aus Dörenthe warf alles rein und erkämpfte ein verdientes 1:1 - der DSC mimt den Spielverderber.

"Wir wollten uns nichts vorwerfen lassen", sagte Dörenthes Trainer Dieter Klaas mit Ruhepuls direkt nach Abpfiff. Fünf Minuten vorher waren er und alle Dörenther noch auf 180. Steffen Klaas lief im Höchsttempo auf Teuto-Schnapper Andreas Huil zu. Riesenbecks letzter Mann Benedikt Bischoff fuhr Klaas aber von hinten in die Parade, spielte davor oder danach irgendwie noch den Ball. Trotzdem: über eine Rote Karte hätte der Innenverteidiger sich nicht beschweren dürfen (89.).

Doch auch Riesenbeck haderte mit dem Schiedsrichter Klaus-Dieter Wißgott, der sich angesichts Bedeutung und Kulisse mutige Entscheidungen sparte - nachvollziehbar. Vor der vermeintlichen Notbremse wäre Henning Varelmann im DSC-Strafraum frei zum Schuss gekommen (88.), Wißgott erkannte allerdings eine Abseitsposition.

Aufmerksame DSC-Defensive

Es gab nicht nur Chancen theoretischer Natur. Allein Philipp Rieke hätte in der zweiten Halbzeit die Meisterschaft klarmachen können. Teutos Keilstürmer wurde aber von der aufmerksamen Dörenther Viererkette abgeblockt (80./83.). Die beste Chance zum möglichen 2:1 hatte Daniel Abelmann vergeben, als er nach einer Ecke nicht genug Druck hinter den Ball brachte (57.).

Auch der Gast spielte mit, versteckte sich keineswegs. Insbesondere Jarmo Knüppe und Steffen Klaas, die wie alle Dörenthe ein enormes Laufpensum abspulten, waren stets gefährlich. Klaas' Heber strich über die Latte (81.), Knüppe verzog von der Sechzehnerkante (69.). "Die sind vorne klasse besetzt", sagte auch Riesenbecks Trainer Christoph Büscher, der sich bemühte, in das Remis einzuwilligen: "Wir hätten es gerne heute gemacht, aber es ist kein Problem, wir sind immer noch ungeschlagen."

Knüppe vergibt nach 65 Sekunden

Büscher sagte auch, sein Team habe heute "nichts zu verlieren" gehabt. Das ist nicht ganz richtig. Dem jungen Team war die Nervosität ob der großen Chance auf den Titel anzumerken. Gerade zu Beginn verstolperte Riesenbeck den Spielaufbau. Schon nach 65 Sekunden hätte Knüppe Dörenthe in Führung bringen müssen, als er drei Meter vor dem leeren Tor in einen Ball rutschte, der doch drüber ging.

Nach zehn Minuten war Riesenbeck dann im Spiel. Christoph Plake chippte die Kugel zunächst auf die Latte. Dann vergab Philipp Rieke eine Doppelchance (13.), eine Minute später war das 1:0 aber geschafft. Plake spielte seine Schnelligkeit aus und traf von rechts ins lange Eck. Das Spiel beruhigte sich anschließend, bis Jarmo Knüppe kurz vor dem Pausenpfiff den Ausgleich markierte. Vorausgegangen war ein langer und die gepflegte Verarbeitung des Mittelfeld-Strategen, der überall zu finden war. Das 1:1 kam zu diesem Zeitpunkt überraschend, war insgesamt aber verdient.

Teuto Riesenbeck - SC Dörenthe     1:1 (1:1)
1:0 Chr. Plake (14.), 1:1 Knüppe (45.)