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Kreisliga A

Stefan Sackarndt verlässt nochmal das warme Nest Dörenthe. Foto: Lehmann

"Da werden Männer geboren"


Von Jakob Hehn

(08.02.23) Nach etlichen Jahren beim SC Dörenthe - mit einem einjährigen Ausflug zu Preußen Lengerich - verlässt Stefan Sackarndt seinen Heimatverein. "Klar sind wir traurig, dass er uns verlässt. Wenn du aber so einen Spieler in Dörenthe in der Kreisliga A hast, ist das nicht verwunderlich, wenn er auch mal den Verein wechselt", berichtet Dennis Rottmann, Trainer des SCD. Der 32-Jährige spielt ab der kommenden Saison für den SC Greven 09. 

Im Januar berichteten wir über den Wechsel von Sackarndt. Beim Rückrundenauftakt war es also schon fast klar, dass "Sacki" - wie er laut seinem Spielerpass genannt wird - ein denkwürdiges Spiel erleben wird. Sackarndt traf in der 73. Minute zum 1:1, Sackarndt verschoss einen Elfmeter und verpasste die Führung. In der Nachspielzeit fiel der Ausgleich in Unterzahl. Wer traf? Natürlich. Sackarndt! Wir haben mit ihm über seine Wechselgründe, den SC Dörenthe und seine Ziele beim neuen Club gesprochen. "Mach jetzt! Gleich ist Training", sagte uns Rottmann noch, bevor wir uns beim Dörenther Kapitän melden wollten. Der künftige Grevener freute sich natürlich auf's Training bei Temperaturen um den Gefrierpunkt. 

Stefan, dein Trainer hat gesagt, du hast das Leadership-Gen. Du bist also ein Leader von Natur oder wie ist das zu verstehen?
Sackarndt: Ach Gott, weiß ich gar nicht. Also ja, ich kann jetzt nicht sagen, dass ich das gar nicht habe. Aber ob das jetzt so in mir schlummert, würde ich auch nicht von mir behaupten. Ich bin aber schon was länger Kapitän und war das auch schon vor meiner Zeit in Lengerich. In der A-Jugend sogar auch noch. Ich mache das also schon ein paar Jährchen.

Du sprichst es selbst schon an. Bis auf die Saison 2017/18 warst du deine gesamte Zeit in Dörenthe. Jetzt, mit 32 Jahren, verlässt du den Verein nach der Saison und gehst zum SC Greven 09. Warum machst du das?
Sackarndt: 
Wie oft ich diese Frage in den letzten Wochen gehört habe (lacht). Das ist gar nicht so einfach, darauf zu antworten. Es ist auch irgendwie schwer, Dörenthe zu verlassen. Also wirklich sehr schwer. Vor allem für einen, der von hier ist. Der Hauptgrund dafür ist einfach mein Ehrgeiz. Ich habe jetzt gerade auch zu Saisonbeginn gemerkt, dass ich einfach noch Bock hatte, was zu erreichen. Da waren wir ganz oben mit dabei. Das ist bei einem Dorfverein, wie wir es leider sind, irgendwie schwer, den Ansprüchen gerecht zu werden, die ich vielleicht habe. Ich will da keine einen Vorwurf machen. Der Anspruch und der Ehrgeiz gehen da eben auseinander. Ich finde gerade auch das Konzept in Greven sehr spannend. Ich mache das mit meinem Kumpel Mario Brinkmann zusammen. Es hat mich nochmal gereizt, ich fühle mich nämlich noch frisch. Ich hatte einfach nochmal richtig Bock, ein bis zwei Jahre richtig was zu machen.

Was sind deine Ziele mit Greven?
Sackarndt: 
Ich will auf jeden Fall in der Bezirksliga oben mitspielen. Ich will nicht um Platz vier oder fünf spielen, da habe ich keine Lust drauf. Es soll schon ganz nach oben gehen. Ich weiß nicht, ob der Verein oder Yannick Bauer [Trainer von Greven 09, d. Red] das so klar kommunizieren will, aber ich will da nicht um den heißen Brei reden. Eins oder zwei muss es werden. Und wenn es zwei wird bin ich auch nicht richtig glücklich, sagen wir es so.

Du hast de SCD ja schonmal verlassen und bist wiedergekommen. Wirst du auch diesesmal wieder nach Dörenthe zurückkommen?
Sackarndt: 
Ja, auf alle Fälle. 

In welcher Form? Noch als Spieler?
Sackarndt: 
Das kann ich noch gar nicht sagen. Da muss ich schauen, ob ich das als Spieler noch schaffe. Die Zeit in Greven wird auch zeigen, wie lange die Knochen noch mitmachen. Ich glaube aber, dass ich relativ fit bin. Nebenbei mache ich dafür auch recht viel. Ich kann mir schon noch vorstellen als Spieler zurückzukehren. Ob's dann noch für das große Fußballbusiness in Dörenthe reicht, wird sich zeigen. Dann braucht die Zweite bestimmt auch noch 'nen guten Jungen.

Warum hast du eigentlich Lengerich damals nach einem Jahr wieder verlassen? Viel gespielt hast du ja
Sackarndt: 
Gespielt habe ich eigentlich fast immer, aber daran hat's auch gar nicht gelegen. Damals passte es dann auch nicht mit meinem Job und meinem Privatleben. Die Truppe war richtig cool. Ich habe da auch noch viele Freunde, mit denen ich Skifahren gehe. Aber das Drumherum war nicht das, was ich mir erhofft hatte. Es war insgesamt nicht der Sprung, den ich mir gewünscht hatte.

Andere Optionen als Dörenthe gab's dann nicht für dich? Ein anderer Landesligist vielleicht?
Sackarndt: 
Ne, in der Region gibt es ja auch wirklich gar nix. Da muss man ja schon ein wenig fahren. Ich hatte auch mit niemand anderem gesprochen. In dem Jahr, in dem ich gegangen bin, wurde Dörenthe Vizemeister. Das wusste ich aber ja im Winter noch nicht. Die Truppe in Dörenthe war da schon richtig gut. Wer weiß, was passiert wäre, wenn ich nicht gegangen wäre. Das Trainerduo Ralf Scholz und Dennis Rottmann war damals da und die waren wirklich top. Dazu war die Truppe auch wirklich cool. Ich hatte auch einfach wieder Bock in Dörenthe zu zocken. 

Am Wochenende hast du einen Elfer verschossen. dazu noch zwei Tore geschossen und in der letzten Minute für den Ausgleich gesorgt. Überdenkt man nach solchen Spiele die Entscheidung nochmal?
Sackarndt: 
Es ist generell 'ne schwere Entscheidung, aber überdenken tu ich es nicht. Die Entscheidung ist getroffen und das ist auch gut so. Aber gerade in Spielen, die hochhergehen und so emotional sind, denkt man sich schon: Ja, hat schon Bock gemacht. Bedenken gibt es aber keine.

Wo beendet ihr denn jetzt deine vorerst letzte Saison in Dörenthe?
Sackarndt: 
Wir stehen jetzt auf sechs. Wir haben gesagt, wir schauen erstmal nach oben, weil wir einfach den Ehrgeiz in der Truppe wecken wollen. Das finde ich auch gut so. Es wird zwar sehr schwer, nach oben noch was zu machen, würde mir aber auch wünschen, noch ein bis zwei Plätze aufzuholen. Erstmal zählt es, an unsere guten Leistungen anzuknüpfen. Ich glaube, wir können mit der Truppe jedes Spiel gewinnen. Das klingt jetzt vielleicht etwas übermütig - wir werden auch nicht jedes Spiel gewinnen - aber wenn wir richtig reingehen würden, dann würde das schon extrem gut aussehen.

Wir schauen erstmal nach oben. Finde ich gut. Wie viele Tore schießt du denn jetzt noch?
Sackarndt: 
Boah, ich bin absolut kein Goalgetter (lacht).

Ja, aber fünf hast du ja schon.
Sackarndt: 
Davon waren aber bestimmt zwei oder drei Elfmeter. Jetzt hätte es sogar noch einer mehr sein müssen. Ich habe auch schon öfter angeboten, wieder nach vorne zu gehen. Früher war ich ja Stürmer. Toreschießen ist mir aber scheißegal, ich mache auch gerne die Drecksarbeit. Mal sehen, Elfmeter darf ich jetzt bestimmt auch nicht mehr schießen (lacht). Ein bis zwei Kopfballtore traue ich mir aber schon noch zu.

Hast du denn schonmal einen Dreierpack geschossen?
Sackarndt: 
Weiß ich nicht. Im Aufstiegsjahr in der Kreisliga B haben wir extrem viele Tore geschossen. Vielleicht war einer dabei, aber ich kann mich nicht daran erinnern. 

Dann danke ich dir und wünsche dir jetzt viel Spaß beim Training.
Sackarndt:
Es ist bitterkalt und wir trainieren auf gefrorener Asche. Ich kann dir sagen, das wird einfach schön. Da werden Männer geboren. Wer da die kurze Hose trägt hat die größten Cojones. Dir 'nen schönen Abend im warmen Büro.

 



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