Saerbeck übersteht auch Dreierwalde

Von Finn Determeyer

(07.04.23) Eigentlich war alles wie immer, wenn Brukteria Dreierwalde in diesen Wochen ein Spitzenteam zu Gast hat. Die Hausherren gingen auf schwer bespielbarem Untergrund in zweiten Durchgang durch Paul Albersmann in Front. Der Chronologie zuliebe, hätte es das nach den beiden 1:0-Erfolgen nach Albersmann-Buden gegen den SV Büren und Arminia Ibbenbüren auch gewesen sein müssen. Die Falken aus Saerbeck zeigten beim 2:1 (0:0)-Auswärtssieg aber mal wieder, dass sie zu Recht ganz oben stehen.

Gut, dass wir Dreierwaldes Trainer Jan Wissing nicht mehr am Abend des Spiels am Telefon hatten: „Da wäre ich nach der engen Kiste bestimmt noch ziemlich emotional gewesen“, gab er zu. Mit einer Nacht Abstand musste er aber auch eingestehen, dass Saerbeck halt auch in Dreierwalde wieder Saerbeck-Sachen machte. Das heißt: Ungeachtet des Zwischenstandes an der eigenen Spielidee festhalten, ruhig bleiben und nicht die Geduld verlieren. Falkes Coach Dragan Grujic sprach im Nachgang der Partie dennoch von einem „richtig harten Stück Arbeit“.

Dreierwalde bietet starken Fight

Obwohl die Brukteria vom Start weg gut dagegenhielt, gehörte das Chancenplus im ersten Durchgang den Gästen. In Person von Marco Laumann und Jonah Böttcher scheiterten diese aber zweimal aus aussichtsreicher Lage. Ansonsten hielt Dreierwalde die Saerbecker weitestgehend vom Tor weg und suchte seinerseits das Glück in hohen Bällen. Diese strahlten durchgehend eine latente Gefahr aus, da laut Grujic „immer mal einer hätte durchrutschen können“.

Bis es aber so weit war, war bereits eine Stunde gespielt. Sebastian Vennemann legte die Kugel von der Grundlinie zurück in Zentrum. Dort leitete der frisch eingewechselte Routinier Michael Ungru die Kugel per Hacke zu Paul Albersmann weiter, der zur Dreierwalder Führung einschob (61.). In der Folge sah Jan Wissing die Gäste zum ersten Mal verunsichert: „Da waren wir wirklich voll da, gut in den Zweikämpfen und haben Fehler provoziert“.

Hausherren verpassen Entscheidung

In dieser Phase hätte Dreierwalde das 2:0 nachlegen können, kam aber nicht zwingend vor den Kasten von Tim Hornschuh. Die Saerbecker Verunsicherung sollte wie so oft nicht von langer Dauer sein. Nach kurzem Schütteln fanden die Gäste wieder besser in die Partie. Beim Versuch, einen Schuss zu blocken, brachte Dreierwaldes Patrick Hinz Saerbecks Konstantin Schürmann im Sechzehner zu Fall. Schiedsrichterin Patricia Hagemann zeigte auf den Punkt und Steven Schiemenz nagelte den fälligen Strafstoß kompromisslos in die Maschen – keine Chance für Brukteria-Schnapper Yannick Hasenclever (73.). Nur fünf Minuten später, kam es noch dicker für die Hausherren. Nach einer Saerbecker Ecke ersprintete Jonah Böttcher den Ball und brachte ihn nochmal in die Gefahrenzone. Während Dreierwaldes Hintermannschaft bereits rausrückte, lief Philip Egbert in die Gegenrichtung und köpfte zum 2:1 ein (78.).

In der Folge entwickelte sich nochmal eine hitzige Phase mit vielen kleinen Fouls auf beiden Seiten. Dreierwalde packte die Brechstange aus und schlug Ball um Ball lang und weit nach vorne. Letztlich rettete der Spitzenreiter die knappe Führung über die Zeit. „Das war ne ziemliche 50:50-Nummer hier. Wir hatten aber mehr vom Spiel, daher finde ich den Sieg nicht unverdient“, so Grujic. Stolz auf seine Truppe war Jan Wissing: „Saerbeck musste sich richtig strecken. Ein Remis wäre absolut möglich gewesen, deshalb ärgern wir uns ein bisschen.“

Brukteria Dreierwalde – Falke Saerbeck 1:2 (0:0)
1:0 Albersmann (61.), 1:1 Schiemenz (73./FE)
1:2 Egbert (78.)