Dörenthe spielt Erfahrung aus

Von Finn Determeyer

(06.04.23) „Schöne Werbung DE Stadion“ nennt sich die Spielstätte in Dörenthe. Die akustische Bitburger-Reklame zu Spielschluss ist auch ein wahrer Hochgenuss. Die neunzig Minuten, die sich der SC Dörenthe und die Gäste aus Hopsten an diesem Gründonnerstag lieferten, waren das eher weniger. In dieser Bewertung waren sich DSC-Trainer Dennis Rottmann und Hopstens Coach Ralf Scholz einig. Ungleicher verteilt als die Meinungen, wurden hingegen die Punkte. Diese blieben allesamt in Dörenthe – die Hausherren siegten mit 2:1 (1:0).

„Lang und weit bringt Sicherheit“ – dieses Motto beherzigten beide Teams vom Anpfiff weg. Auf dem schwer zu bespielenden (aber für diese Jahreszeit absolut ordentlichen ;)) Rasenplatz war laut Rottmann auch nicht viel mehr möglich. Schnelles Kurzpassspiel wäre durch die ein oder andere Bodenschwelle schnell zum unkalkulierbaren Risiko geworden. So ergab sich im ersten Durchgang ein zerfahrenes Spiel. Nennenswerte Chancen gab es hüben wie drüben keine. Und doch führte Dörenthe zur Halbzeit plötzlich mit 1:0. Ein langer Ball (was auch sonst) von Nico Gütt fand auf Sechzehnerhöhe Stefan Klaas, der auf engem Raum den Ball über Hopstens Keeper Nick Lüttmann hinwegspitzelte (44.). „Ein Remis zur Pause wäre eigentlich das logische Ergebnis gewesen“, gab Rottmann zu.

Struck startet in eigener Hälfte

Zeit um kalt zu werden hatten die Akteure in der Halbzeitpause nicht. Nachdem beide Trainer ihre Ansprachen aufgrund der drohenden einbrechenden Dunkelheit in Windeseile auf dem Platz abgehalten hatten, wurden die Gäste auf einmal wach. Als Augenzeuge des Ausgleichstreffers möchte ich Hopstens Laurin Struck empfehlen, beim nächsten Dörenther Karneval als heißes Messer zu gehen. Die Dörenther Hintermannschaft kann sich dann geschlossen als Stück Butter verkleiden. Ob Ralf Scholz oder Dennis Rottmann gerne mit Trainingsdummys arbeiten, ist nicht überliefert. Sicher ist dafür, dass sich Dörenthes gesamte Defensive kurz nach der Pause größte Mühe gab, diese möglichst originalgetreu nachzuahmen. Struck startete mit dem Ball am Fuß in der eigenen Hälfte (!), lief an Freund und Feind vorbei und überwand schließlich aus spitzem Winkel auch noch Dörenthes Schlussmann Daniel Brügge - 1:1 (49.). Was war denn da los? „Das frage ich mich auch“, zuckte Rottmann mit den Schultern. Er wusste bereits vom Tempo des 19-jährigen Youngsters und hatte seine Truppe eigentlich entsprechend gewarnt. Eigentlich…

Bevor Zeit war, das Geschehene zu verarbeiten, kam es fast noch dicker für die Hausherren. Der Distanzschuss von Noah Terheiden segelte aber hauchdünn über den Querbalken (52.). Merkt’s euch gut – denn weitere Offensivaktionen der Hopstener werden nicht folgen. „Ab der 60. Minute war hier für Hopsten gar nix mehr drin“, kommentierte Rottmann den weiteren Spielverlauf. Auch Scholz musste einsehen: „Von der 60. bis zur 80. Minute haben wir völlig den Zugriff verloren. Dörenthe hat es dann mit seinen erfahrenen Spielern gut ausgespielt.“ Bei den Gästen machte sich besonders die verletzungsbedingte Auswechslung von Bastian Stapper im Zentrum bemerkbar (68.).

Bußmann macht’s besser als Knüppe und Sackarndt

In dieser Phase schien das Führungstor für den DSC förmlich in der Luft zu liegen. Jarmo Knüppe setzte einen Kopfball aus aussichtreicher Position über das Gehäuse (71.). Anschließend hämmerte Stefan Sackarndt einen Freistoß, wohl auf seinem Weg leicht abgefälscht, an die Unterkante der Latte (75.). Beim nächsten Dörenther Angriff gingen die Arme dann zum Jubeln in die Höhe. Christoph Plake machte auf der linken Seite zwei Hopstener frisch, seine stramme Hereingabe verwertete in der Mitte der heranrauschende Benedikt Bußmann zum 2:1 (76.).

Der Schlussakt einer Partie, die mit dem SC Dörenthe ihren verdienten Sieger fand. Besonders aufgrund der zweiten Hälfte war für Hopsten laut Scholz „auch einfach nicht mehr drin.“ Viel mehr der Worte möchten beiden Trainer über die Partie nicht verlieren und lieber über’s Osterwochenende neue Kräfte bündeln.

SC Dörenthe - Westfalia Hopsten 2:1 (1:0)
1:0 S. Klaas (44.), 1:1 Struck (49.)
2:1 Bußmann (76.)