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Kreisliga A

Marcel Czichowski hofft mit dem SV Büren noch auf den ganz großen Wurf. Foto: Renger

"Wir haben uns zusammengerauft"


Von Finn Determeyer

(09.02.24) In der Kreisliga A Tecklenburg passieren so einige verrückte Dinge in dieser Saison. Mit Blick auf die Top-Fünf fallen da natürlich besonders die beiden Westfalias aus Hopsten und Westerkappeln auf, die sich zur Winterpause durchaus überraschend im Aufstiegsrennen wiederfinden. Der SV Büren auf Platz zwei verwundert da schon eher weniger. Aber: Es ist das "Wie", das aufhorchen lässt. Nach Horrorstart hat sich die Truppe von Marcel Czichowski schon bis auf einen Zähler an Primus Westerkappeln herangerobbt. Wir haben mal beim Coach nachgefragt, wieso es erst schlecht lief, dann aber umso besser.


Marcel, wir müssen mal über eure Hinrunde sprechen. Machen wir mal den großen Sprung zurück zum 3. Spieltag. Da standen bei euch noch null Punkte auf der Habenseite. Warum dieser Stotterstart?

Czichowski: Gute Frage. Wir haben zum Anfang der Saison einiges ausprobiert. Wir wollten taktisch mal ein völlig anderes Konzept fahren. Außerdem hatten wir natürlich mehrere Neuzugänge, die erstmal ihren Platz bei uns finden mussten und einige schmerzliche Ausfälle. Grundsätzlich kann man aber sagen, dass unsere taktischen Vorhaben zum Beginn gründlich in die Hose gegangen sind.


Kann man so sagen. Aber was ist dann passiert? Es kam keine Pleite mehr dazu. Zwölf Ligaspiele ohne Niederlage waren’s bis zur Winterpause. Eine beeindruckende Serie...

Czichowski: Richtig. Es klingt etwas abgedroschen, aber wir mussten uns erstmal finden. Nach der dritten Niederlage hat sich die Mannschaft zusammengesetzt und die Situation besprochen. Dabei wurde sich auch mal offen die Meinung gesagt, am Ende hatte man aber wirklich das Gefühl, dass hier gerade etwas entsteht. Wir haben uns wirklich zusammengerauft. Daher würde ich rückblickend sagen, dass dieser Prozess für uns sogar sehr wertvoll war. 

Die Mannschaft scheint tatsächlich sehr stabil zu sein...

Czichowski: Nino (Lücke, Co-Trainer. d. Red.) hat schon vor der Saison einen super Job gemacht bei der Kaderplanung und starke Neuzugänge an Land gezogen. Wir haben uns quasi in jedem Mannschaftsteil sinnvoll verstärkt. Sei es ein Thomas Kildau in der Abwehr, Jeremy Karikari in der Mittelfeldzentrale oder Deni Alagic vorne. Im Gegensatz zu den vergangenen Jahren haben wir uns nicht mit jungen Spielern verstärkt, sondern ordentlich Erfahrung ins Boot geholt. Das Allerwichtigste und auch der größte Unterschied zu vorherigen Saisons ist, dass wir in jedem Spiel als eingeschworene Gemeinschaft auf dem Platz stehen.

Anfang Oktober gab’s nochmal einen kleinen "Durchhänger" mit zwei Remis gegen Preußen Lengerich und Teuto Riesenbeck II. Danach dann nur noch ein Gegentor in sieben Spielen. Und die Gegner waren mit unter anderem Hopsten, Westerkappeln und Laggenbeck nun wahrlich keine Laufkundschaft.

Czichowski: Ja, wir haben uns wirklich ein, zwei Dinge auf die Fahne geschrieben, auf die wir uns in jedem Spiel konzentrieren wollen. Und dazu gehört nun mal nicht nur vorne Tore zu schießen, sondern auch hinten den Laden dicht zu halten. Das machen wir als Mannschaft und das haben wir bis zur Winterpause enorm gut gemacht. Natürlich sind wir aber auch in der Defensive personell stark besetzt, auf der Torhüterposition sogar doppelt. Hinzu kommt, dass wir ruhig bleiben, auch wenn es lange 0:0 steht. Da ist der späte Sieg in Hopsten (1:0) das beste Beispiel. 

Da kam die Winterpause ja eigentlich zur Unzeit, oder?

Czichowski: Klar, wir hätten gerne weitergespielt. Aber das ist in Büren ja ohnehin so eine Sache mit der Bespielbarkeit der Plätze im Winter, ohne Kunstrasen. Wir haben in diesem Jahr bekanntlich das Glück, nach Lotte ausweichen zu können. In den vergangenen Jahren sind wir sonst regelmäßig auf der Zielgeraden der Hinserie eingebrochen - einfach, weil kein vernünftiger Trainingsbetrieb mehr möglich war.

Das sieht jetzt anders aus. Schon die Heimspiele gegen Westerkappeln (3:0) und Mettingen II (3:0) wurden auf Kunstrasen am Lotter Kreuz ausgetragen.

Czichowski: Das ist für uns tatsächlich ein echter Gamechanger. In Lotte haben wir auch die Möglichkeit, endlich mal eine vernünftige und intensive Wintervorbereitung zu absolvieren. Auch das ist ein Riesenunterschied im Vergleich zu den Vorjahren. 

Die Vorbereitung rollt ja auch schon gut an. Mit Riesenbeck und dem Osnabrücker SC wurden zwei Bezirksligisten geschlagen. Wie bewertest Du die Spiele?

Czichowski: Das ist natürlich ein schönes Gefühl, auch wenn Ergebnisse in Testspielen bekanntermaßen absolut zweitrangig sind. Gegen den OSC haben wir eine miserable erste Hälfte gespielt. Aber dann wurden die Dinge in der Kabine klar und offen angesprochen. Da ist dann auch niemand gekränkt, sondern wir suchen gemeinsam nach Lösungen und die werden dann auch konsequent umgesetzt. Dass wir das Spiel dann noch gedreht haben, obwohl es keine Glanzleistung war, spricht dann für uns und für den Trend, den wir in der Hinrunde gesetzt haben. 

Haben einige Spieler in dieser Saison nochmal einen besonderen Schritt nach vorne gemacht?

Czichowski: Wenn man da zwingend einzelne Namen nennen muss, fällt mir Tim Gumenschaimer ein, der sich nochmal richtig stark entwickelt hat. Auch Noel Casas hat fußballerisch einen ordentlichen Sprung gemacht, den kann man immer reinwerfen und weiß, dass er seinen Job macht. Aber – und das ist jetzt keine Floskel – den größten Schritt hat ohne Zweifel das Teamgefüge gemacht. Jeder einzelne hat sich riesig entwickelt und die Neuzugänge sind super integriert. 

Es scheint also alles angerichtet. Jetzt mal Butter bei die Fische: Ein Punkt fehlt nur auf Spitzenreiter Westerkappeln und der SVB scheint die Mannschaft der Stunde zu sein. Die Chance auf den Bezirksliga-Aufstieg dürfte selten so hoch gewesen sein wie in diesem Jahr...

Czichowski: Wir haben in den letzten Jahren immer wieder darüber gesprochen und den Aufstieg als Ziel ausgegeben. Aber nicht vor dieser Saison, da haben wir erstmal den Fuß vom Gas genommen und wollten schauen, was drin ist. Mit Blick auf die Tabelle war die Chance hochzugehen im Winter tatsächlich nie höher. Aber es ist verdammt eng da oben von Kappeln bis Mettingen. Da reicht eine Niederlage und man ist plötzlich nur noch Fünfter. Es ist uns bewusst, dass wir von Spiel zu Spiel gucken müssen und noch ganz viel Arbeit vor uns liegt. Aber wir haben eine breite Brust und gehen auch mit einem gewissen Selbstverständnis in die Partien. Natürlich freuen wir uns, wenn wir dann am Ende ganz oben stehen. Wenn wir weiterspielen wie bisher, sehe ich da eine gute Perspektive für uns.



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