Zusagenhagel an der Königsbrücke

Von Fabian Renger

(23.12.23) Das ist schon irgendwie lustig. Der VfL Ladbergen hat in der bisherigen Saison notgedrungen sechs verschiedene Torhüter eingesetzt. Im Winter bekommt die Truppe zweifache externe Verstärkung. Can-Isa Dokumaci wechselt vom SC Schölerberg (Kreisklasse Osnabrück) genauso an die Königsbrücke wie Danny Holewa. Was daran lustig ist? Naja. Holewa war mal Oberliga-Torwart und Kadermitglied eines Regionalligisten - er kommt aber als Feldspieler. "Vielleicht muss Rene Schenke nochmal ins Tor", witzelt VfL-Coach Fabian Büker. Er hat genauso wie seine Trainerkollegen Schenke und Jannik Potthoff verlängert. Und dann kommen noch sieben A-Jugendliche (spätestens) zur neuen Saison dazu. 

Büker, Schenke und Potthoff haben zugesagt

Das Thema mit der Verlängerung können wir kurz abhandeln. "Da gab's keine großen Diskussionen, ob wir weitermachen oder nicht", sagt Büker. Er sprang gemeinsam mit Schenke ein, als sich Stefan Kilfitt relativ kurzfristig und schnell aus dem Staub machte. Das war Anfang September. Büker und Schenke waren eigentlich für die neue Saison vorgesehen, nahmen den Trainerjob dennoch sofort an - und das, obwohl Büker beispielsweise gleichzeitig noch für Ladbergens A-Jugend zuständig ist. Teufelskerl. Allerdings hätte man ihm in den ersten vier Spielen auch den Beinamen Michael Frontzeck oder Tayfun Korkut geben können, die gingen nämlich allesamt verloren. Doch dann sprang der Motor an. Von den acht Spielen vor Weihnachten ging nur noch eine verloren. Insgesamt steht der VfL derzeit mit 23 Zählern auf Platz sieben.

"Wir haben die Intensität angeschraubt und klare Prinzipien, klare Basics, die eingehalten werden müssen", erklärt Büker. "Wir haben das Maximale aus der Situation herausgeholt." Jetzt freut er sich aber erstmal auf die Vorbereitung. Da kann einiges nachgeholt werden. "Wir sind Fabi und Rene dankbar, dass sie nach dem vierten Spieltag gesagt haben: Wir packen es sofort an. Wir sind sehr zufrieden mit dem Weg, den wir seitdem eingeschlagen haben und hoffen, dass wir langfristig mit den dreien weitermachen können", so Tim Lutterbei, 2. Vorsitzender des VfL. Potthoff war bereits unter Kilfitt und Ralf Kahsmann Teil des Trainerteams. 

Holewa hat Oberliga-Erfahrungen, Doumaci kommt aus Osnabrück

Kommen wir zu den beiden Neuzugängen, die im Winter kommen. Holewa ist Feuerwehrmann, hat sich in Ladbergen niedergelassen und blickt auf eine spannende Vita zurück. Einige Kader-Nominierungen in der Regionalliga für den FC Kray sind der zu entnehmen. War zwar im Jahr 2013, aber egal. 50 NRW-Liga-Spiele (Oberliga) für RW Essen II, den VfB Homberg und den 1. FC Kleve, Jugend-Bundesliga für die Essener. Zuletzt war er Teil von Westfalia Herne. "Er möchte nicht mehr im Tor spielen und ist als Feldspieler eingeplant", sagt Lutterbei. Irgendwann stellte sich Holewa, immerhin schon 33 Jahre alt, am Platz vor. "Ein toller Kerl, er war länger auf Reisen mit der Familie und möchte nun noch aus Spaß Fußball spielen. Er hat sich super integriert, ist sehr erfahren und hat einen großen Fußballsachverstand. Er leitet schon viel mit an", freut sich Büker. Wo genau er Holewa einsetzen wird, wird die Zukunft zeigen. Wohl irgendwo im Zentrum.

Can-Isa Dokumaci ist Linksverteidiger und spielt seit 2022 eben für den SC Schölerberg, Vorletzter in der 1. Kreisklasse Osnabrück. Dokumaci ist der Schwager in spe von Simon Richter. "Ein sehr kommunikativer Typ, sehr zweikampfstark, sehr laufstark, gerade auf der Position ein Zugewinn", so Büker. Der VfL geht also kadertechnisch in die Breite im Winter. Zumal mit Steffen Weikert, Patrick Kötter und Marcel Witzke drei Langzeitverletzte zurückkommen. Leon Dürbaum, Joel Denkel und Timon Will werden hingegen noch einige Zeit brauchen und lange ausfallen.

Etliche A-Jugendliche kommen hoch

Henning Schulze Elpert, Nils Tcha-Tokey, Nelson Lukas und Steffen Gravemeier werden zur neuen Saison aus der eigenen A-Jugend fester Teil der Ersten. Sie kamen bisher auch bereits zu ihren ersten Schnuppereinsätzen in der A-Liga bzw. im Pokal, Lukas traf gar schon dreimal. Vorzeitig vorsenioriert werden im Sommer unterdessen Luis Kahsmann, Noel Dertenkötter und Max Tirp. Weitere positive Nachrichten hat Lutterbei auch in petto: "Bei uns wird keiner im nächsten Jahr aufhören. Wir behalten den gesamten Kader so zusammen. Das ist eine top Sache." Einzige Ausnahmen bilden hier Julian und Marvin Haarlammert, die bereits aus Studiengründen im Winter die Hacken in den Teer hauen.