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Kreisliga A

Hta ab Sommer den Hut der Zwoten im Sportzentrum Ost auf: Kevin Gütt. Foto ISV

Gütt folgt auf Stienecker


Von Fabian Renger

(18.01.24) Joah, okay. Für Außenstehende wirkt es zumindest überraschend, was die ISV da am Donnerstag verkündet: Freddy Stieneckers Amtszeit als Trainer der Reserve endet im Sommer nach zwei Jahren. Auf ihn folgt das ISV-Trainer-Eigengewächs Kevin Gütt. Eine Trennung, die sich beim Blick auf die Statistiken nicht unbedingt abgezeichnet hat. Die Zwote ist Achter und verfügt mit 44 Toren über die derzeit beste Offensive der gesamten Kreisliga A. Die Entwicklung der Truppe war durchaus vielversprechend. Die Gründe für den Trainerwechsel sind dann auch anders gelagert.

Gütt sollte "nicht entfleuchen"

"Wir haben mit Kevin Gütt jemanden, den wir auf keinen Fall gehen lassen wollen und der seit langer Zeit sehr gute Arbeit bei uns macht", schickt Reinhard Börgel, Fußballabteilungsleiter der ISV, im Gespräch mit uns erstmal Blumen raus an seinen künftigen Chefcoach. Gütt ist ein Mann, den wir durchaus als etwas wahnsinnig bezeichnen können. Er ist Chefcoach der ISV-B-Jugend in der Bezirksliga und obendrein seit Sommer 2023 Co-Trainer der Landesliga-Ersten. Mit nur 26 Jahren ist das definitiv eine Ansage. "Das ist schon brutal anstrengend. Eigentlich stehe ich jeden Tag auf dem Fußballplatz", berichtet Gütt. Respekt dazu.

In der ISV-Presseinfo zum Trainertausch fallen Sätze wie "in der Juniorenabteilung allseits anerkannt" oder "qualifziertes Eigengewächs". Qualifiziert ist er, Gütt hat die B-Lizenz. Und er war schon zwei Jahre Co-Trainer der U15 des VfL Osnabrück im NLZ. Das alles machst du natürlich nicht, um ewig Co-Trainer zu bleiben. "Ich hab für mich selbst überlegt, ob ich ich so weiter mache oder mache ich für mich den nächsten Schritt...?", ging Gütt in sich. Er entschied sich für den nächsten Schritt. Als Jugendtrainer hätte nicht mehr viel kommen können, er ist Co-Trainer in der Herren-Landesliga - bedeutet: Der nächste Schritt muss im Seniorenbereich als Cheftrainer liegen. Das signalisierte er dem Club.

"Wir wollten nicht, dass er kurzfristig irgendwo anders hin entfleucht und haben überlegt, wo wir ihn bei uns einsetzen können", erklärt Börgel. Verständlich, dass du so ein Trainertalent nicht gehen lassen möchtest. Das Problem: Die Erste ist halt besetzt. Steffen Büchter macht da bekanntlich keine ganz so schlechte Arbeit. Der Blick ging auf die Reserve. Als Stienecker 2022 startete, verständigte man sich auf eine Zusammenarbeit bis zum Sommer 2024. Ergo: Der Weg war im Sommer frei - und somit übernimmt Gütt für Stienecker. Eines betont Börgel vehement. Vorgefallen sei definitiv nichts. "Das ist keine Entscheidung gegen Freddy, sondern eine Entscheidung für Kevin Gütt", sagt der Funktionär. "Wenn sich das mit Kevin so nicht ergeben hätte, hätten wir sicherlich darüber nachgedacht, ob wir mit Freddy weitermachen."

Als Trainer ist er im Sommer nach dann zwei Jahren bei der ISV-Reserve Geschichte: Freddy Stienecker.

Stienecker "kann es nachvollziehen"

Stienecker selbst gibt sich gefasst. "Ich falle jetzt nicht irgendwie in ein Loch", stellt der 39-Jährige klar. Das ist schonmal beruhigend. "Ich kann die Entscheidung nachvollziehen. Es ist jetzt nicht so, dass man einem dem Platz wegnimmt. Sicherlich war ich erst enttäuscht, aber ich bin nicht böse drüber." Das nennen wir doch mal fair. "Ich freue mich auf die nächsten 18, 19 Wochen, die wir noch zusammengehen. Die Stimmung ist gut, wir haben ein gutes Verhältnis untereinander. Und dann trennt man sich. Es ist alles in bester Ordnung. Es ist ein toller Verein, eine tolle Truppe, eine tolle Gemeinschaft."

Zufrieden ist er mit seinem bisherigen Wirken. Im ersten Jahr war es Platz acht in der Endabrechnung, und das trotz manchmal diverser personeller Löcher. Die Entwicklung in diesem Jahr ist stark. Wo die ISV aufläuft, da gibt es Spektakel. Es macht Spaß, der Truppe zuzusehen. Auch wenn es sicherlich oft zulasten der Defensive geht (39 Gegentore), aber es gibt Leute, die über die ISV-Zwote sagen, dass sie sich mit am besten entwickelt habe. "Es ist eine spannende Aufgabe", wünscht Stienecker Gütt auch schon jetzt Erfolg und Spaß für 2024/25. Er selbst hat aber trotzdem genug zu tun. Zwei Kinder warten daheim. "Meine Frau freut sich dann vielleicht auch. Wenn ich die Verlängerung gekriegt hätte, hätte ich es auch weitergemacht. Aber ich weiß auch, was ich zuhause habe."

Das Alter ist irrelevant

Gütt wiederum kommt in ein gewohntes Umfeld. Zahlreiche Akteure der Zweiten hat er selbst bereits in der Jugend trainiert. Einige Kumpel laufen obendrein dort herum. Mit Alexander Eiter, der als Co-Trainer dabei bleibt, bekommt er zudem einen fähigen zweiten Mann. Sein Alter sei übrigens unwichtig, findet Gütt: "Ja, natürlich bin ich jung. Aber es geht nicht unbedingt um das Alter, sondern darum: Wie willst du coachen, wie willst du als Trainer sein? Wenn ich da als Trainer überzeugen kann inhaltlich und so bin wie ich bin, dann kommen viele damit klar."

Der Plan für die Zwote ist wenig überraschend abgesteckt. Es geht um die Entwicklung. "Wir wollen die jüngeren Jungs zu richtigen Herrenspielern machen und die etwas älteren Spieler zu gestandenen Herrenspielern", schaut Gütt voraus. Und wenn dann ein paar mal oben in der Landesliga andocken? Warum nicht. Natürlich sollte es tabellarisch auch passen. Dass sich eine Zweite auch unter Gütts Führung naturgemäß nicht hinten verschanzen wird, versteht sich von selbst. Kadermäßig werde sich nicht ganz so viel tun. "Grundsätzlich bleibt die Mannschaft so zuammen", werde es punktuelle neue Impulse geben.

Nur eines wird es (leider) nicht wieder geben: Den Spieler Kevin Gütt. Als er nach Osnabrück ging, beendete er seine Laufbahn als Aktiver aus zeitlichen Gründen. Wäre doch jetzt die passende Zeit für ein Comeback als Spielertrainer? Er winkt lachend ab und sagt: "Auf keinen Fall, ne, ne." Schade eigentlich... 



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