Fünf Tore braucht Mause noch, sonst wird's teuer

Von Fabian Renger

(09.01.24) Westfalia Hopstens Hinserie kann man getrost als gelungen bezeichnen. Mindestens. Aus dem letztjährigen Sorgenkind und Abstiegskandidaten ist der Tabellenvierte der Liga geworden. 30 Zähler sind schon fast so viele wie in der gesamten Vorsaison, der Punkteschnitt wurde mal eben so verdoppelt. Was auch daran liegt, dass Max Mause im Sommer zurückkehrte zu seinem Heimatverein. Er gibt seither den Ton an und Takt vor im Hopstener Mittelfeld. Sechs Tore gelangen ihm. Ein Unterschiedspieler, der aus der Bezirksliga vom TuS Recke rüber machte und zuvor bei Emsdetten 05 spielte. Mit dem 26-Jährigen sprachen wir über seine bisherige Spielzeit, über Saisonziele - und darüber, dass eigentlich noch ein paar Tore fehlen.

Max! Du bist jetzt ein halbes Jahr zurück in Hopsten bei deinem Heimatverien. Hat sich die Rückkehr gelohnt?
Max Mause: Hundertprozentig, muss ich sagen. Es gefällt mir top: Mannschaft top, Trainer top, ich kann mit dem Fahrrad wieder zum Training fahren, es ist alles gut.

Wie kam das damals zustande, dass du überhaupt wieder zurückgekommen bist? Hat dich Ralf Scholz tausendmal angerufen, oder wie darf ich mir das vorstellen?
Mause: Der lose Kontakt war sowieso immer da. Ralf und Christoph Meyer haben sich dann aber auch sehr um mich bemüht...

...und dann konntest du irgendwann nicht mehr 'Nein' sagen?
Mause: Mit Recke sind wir abgestiegen. Da hab ich mir gedacht: Komm', machen wir das jetzt mal - ob Kreisliga A in Hopsten oder Recke, ist dann auch egal.

Sportlich lief es bisher echt gut. Sechs Tore waren es bis jetzt für dich, und gefühlt hast du fast immer gespielt.
Mause: Genau, sechs Tore und eigentlich immer gespielt. Ich hatte auch keine Verletzungen, was ungewöhnlich ist. Sonst hatte ich einmal in der Saison eigentlich immer was. Deswegen: Toi, toi, toi, so kann das gerne weitergehen.

Gab's denn in irgendeiner Weise eine Art Druck oder so? Es wurde ja viel über dich oder über "Dodo" Breuer, der auch neu dazu kam, geschrieben.
Mause: Mause, Breuer und Schrey....

...ja, gefühlt gibt's in Hopsten nur die drei Namen. Ist das eigentlich schön oder eine Sache, wo du denkst: "Hört auf damit!"?
Mause: Eigentlich finde ich das unfair den anderen gegenüber. Die machen ja genauso viel wie wir. Es ist ja nicht so, dass wir hier nur Breuer, Mause und Schrey sind.

Vor allem kostet das Mause natürlich ein Vermögen, wenn wir ihn mal wieder aufs Foto hieven, wie er erzählt. Das tut uns hiermit aufrichtig Leid - auch privat...

Wie sieht's denn sonst aus bei euch in Hopsten? Ihr habt ja jetzt schon fast so viele Punkte wie in der gesamten Vorsaison geholt. 34 waren es da, jetzt sind's schon 30. Habt ihr damit gerechnet vor der Saison?
Mause: Gehofft hab ich's, aber nicht damit gerechnet. Es sind alle gut zufrieden: Die Mannschaft, alle drumherum, es tut gut, dass mal wieder ein paar Spiele gewonnen werden.

Wie habt ihr das denn angestellt? Ich meine, du warst ja nicht da im letzten Jahr, aber irgendwas scheint ihr ja richtig zu machen.
Mause: Unsere Trainingsbeteiligung ist sehr, sehr hoch. Es sind eigentlich immer alle da. Das Spielglück gehört auch ab und an dazu. Es läuft einfach. Wir verstehen uns alle untereinander. Es ist auch nicht so, dass es Theater gibt, wenn mal einer nicht spielt. Klar ist der ein oder andere dann mal stinkig, aber es ist keiner nachtragend, das hat Ralf aber auch gut im Griff.

Habt ihr euch denn ein Ziel gesetzt, wie viele Punkte es dann werden sollen?
Mause: Keine Ahnung, ein paar auf jeden Fall noch und so viele wie möglich. Wir wollen so lange wie möglich oben bleiben.

Träumt denn ihr denn noch von mehr...? Jetzt kannst du es loswerden...
Mause (lacht):  Dann schreibst du noch 'Mause träumt vom Aufstieg'...

...keine Sorgen. Aber mal im Ernst: So lange wie möglich oben dabei bleiben, wäre natürlich schon genug.
Mause: Ja, dann macht es auch am meisten Spaß. Die beste Mannschaft war für mich ganz klar Büren bisher, der Rest ist ausgeglichen. Da kann wirklich jeder jeden schlagen und jeder gegen jeden verlieren an schlechten Tagen. Wenn wir am Ende der Saison da stehen, wo wir jetzt sind, ist alles gut. Warum soll man die da oben nicht ärgern können? Wir müssen uns, glaub ich, in diesem Jahr nicht in die Hose machen.

Nach Recke schaust du vermutlich auch noch, nehme ich an. Der TuS war ja auch lange Spitzenreiter.
Mause: Das hätte ich auch nicht gedacht, dass sie gut oben dabei sind. Aber das freut mich für die. Ich gönne denen das auch. Es wurde ja im Sommer auch schon darüber geredet, dass sie durchgereicht werden, aber das hat sich zum Glück nicht bewahrheitet.

Wie lange bleibst du in Hopsten? Du bist jetzt 26. Für alle Ewigkeit Hopsten, oder gehst du nochmal los?
Mause: Nee, ich denke, das wird's gewesen sein mit dem 'woanders hinfahren'.

Du warst in der Jugend bei der ISV, später dann in Emsdetten und Recke. Warum bist du überhaupt mal weggegangen?
Mause: Damals waren Steffen Söndgen, Jannis Meyer und Elias Strotmann noch in Emsdetten, die alle auch aus Hopsten kamen. Da war die Möglichkeit halt da, und ich hab's mal gemacht. Ich sag's mal so: Mal was anderes zu sehen, schadet auf jeden Fall nicht.

Kommen die denn alle eines Tages zurück?
Mause: Wenn die alle mal wieder in Hopsten spielen würden, dann wäre das natürlich nicht schlecht....

Aber das dauert wahrscheinlich noch ein paar Jährchen. Noch stehen die ja alle noch voll im Saft. Vielleicht ja mal in den Altherren. Abschließend: Hast du dir denn persönlich ein Ziel gesetzt?
Mause: Ich muss elf Tore schießen. Dann bezahlt Georg Niemann mir einen Abend beim Griechen. (lacht)

Und bei unter elf Toren?
Mause: Dann muss ich bezahlen. Also bin ich schon noch etwas unter Zugzwang. Wenn man's streng nimmt, bin ich schon bei acht - im Pokal habe ich auch zwei gemacht, aber da will er mir nur eines anrechnen.

Frechheit. Also sieben Tore. Aber die elf hast du Ende März bestimmt erreicht...
Mause: Wenn ich die Chancen, die ich hatte, alle reingemacht hätte, hätte ich die schon längst. Da wurden mir schon ein paar blöde Sprüche gebracht.

Unser Vorschlag: Wenn's 20 Tore werden, sollte Coach Ralf Schol den Griechen springen lassen. Wenn's 25 werden, bezahlen wir die Rechnung.