Der Grundstock ist gelegt

Von Fabian Renger

(23.01.24) Ein Umbruch ist ja auch genug. Im vergangenen Sommer war bekanntlich einiges los bei Preußen Lengerich, Trainerwechsel inklusive. Wiederholt sich das Spielchen auch zur neuen Saison mit den Spieler-Wechselspielchen? Nein. "Wenn's so wäre, wäre es eine Katastrophe", sagt Cheftrainer Andreas Schüttpelz. "Wenn im Winter die Hälfte gesagt hätte, wir wollen nicht mehr, dann ist irgendwas falsch. Aber im Gegenteil. Die Jungs haben weitestgehend zugesagt." Ganze 18 feste Zusagen liegen ihm bereits vor. Ganz wenige Fragezeichen sind noch übrig. Klingt doch schonmal gut. "Der Grundstock ist da", freut sich Schüttpelz.

Zwei Namen der Zusagen haben wir ihm entlocken können. Die Altershäuptlinge "Henne" Schroth und Dominic Dohe beispielsweise bleiben an Bord. Das ist angesichts des jungen Altersschnitts sicherlich positiv. Einen Winter-Neuzugang gibt's sogar auch. Ismail Aldarwisch spielt ab sofort in Lengerich. Der 22-Jährige ist 1,70 Meter groß und rund 70 Kilo schwer. Ein Rechtsfuß und für die Offensive eingeplant. "Er hat sich bei uns im Training vorgestellt und mal mittrainiert. Wir müssen mal schauen, wo und auf welcher Position er sich durchsetzt", erzählt Schüttpelz und spricht von einem "Zufallsfang".

Neuzugang aus Albersloh

Kann man so ausdrücken. Aldarwisch war zuletzt nämlich für GW Albersloh II unterwegs. Die Erste spielt in der Kreisliga A Münster, der Offensivspieler kickte jedoch in der Zwoten (Kreisliga C4) und kam dort auf die meiste Einsatzzeit des Teams. Der junge Mann zog nun nach Lengerich und so kam eines zum anderen. Aufgrund der knappen Personaldecke nahm Aldarwisch auch direkt mal beim ersten Winter-Testkick gegen den niedersächsischen Bezirksligisten TuS Venne am vergangenen Samstag teil. 

Das Spiel gewann Lengerich übrigens mit 2:0. Linus Wacker und "Henne" Schroth butzten. Ein guter Start. Zwölf Leute fehlten aus den unterschiedlichsten Gründen, nur noch elf Mann standen auf dem Papier. Mit Unterstützung der Reserve ging es. "Das haben wir ganz ordentlich hinbekommen", so Schüttpelz. Das hat er sich sagen lassen. Der Coach weilte selbst im Skiurluab.  Zwölf Ausfälle klingt aber dramatischer als es ist. Langzeitausfälle sind nämlich derzeit nur die zwei üblichen Verdächtigen Niklas Haverkamp und Marc Siegmund. Beide leiden unter relativ diffusen Verletzungen im eher muskulären Bereich. Rückkehr? Ungewiss. "Wir hoffen, dass sie demnächst wieder mitmachen können. Aber du kannst nicht klar sagen, ob sie in zwei Wochen wieder dabei sind oder viel später", erläutert Schüttpelz. "Ansonsten müssen wir uns keine Sorgen machen." Sehr schön.

"Wollen an den einfachen Dingen arbeiten"

Neuzugänge gibt's ansonsten noch keine zu verkünden. Aktuell steht eh erstmal die Rückrunde im Fokus. Da haben die Preußen das große Ziel 'Klassenerhalt' vor Augen. Derzeit sind sie Tabellen-13. mit 15 Punkten. 40 Gegentore bedeuten die zweitmeisten. "Natürlich arbeiten wir an ein paar Defensiv-Themen, dass wir uns weiter stabilisieren", sagt Schüttpelz dann wenig Überraschendes. Aber: Lengerich werde definitiv zu keiner Maurertruppe mutieren. "Wir wollen weiter an den einfachen Dingen arbeiten - offensiv wie defensiv. Da verlangen wir keine Kunststücke und Zaubertrick und versuchen weiter, einfachen Fußball zu spielen", so der Übungsleiter. Die Grundstimmung stimmt aber. In Laggenbeck gelang der Turniersieg, bei den HKM und zuletzt beim Hallenfußballfestival schlug sich die Truppe solide. Gilt es bloß, das nun auf den Rasen zu übertragen. Vier Testspiele sind angesetzt bis zum Rückrundenstart. Der steigt am 25. Februar gegen Westfalie Hopsten.