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Kreisliga A

Steffen Kellermeyer (r.) ist einer der beiden antreibenden Kräfte im Kappelner Mittelfeld und sich für keinen Weg zu schade. Foto: Rolf Grundke/Rolfinaction

Kappelns ungeahnter Höhenflug


Von Finn Determeyer

(16.11.23) Das dürfte für die meisten Beobachter der Kreisliga A maximal überraschend sein. Nur zwei Spiele sind’s offiziell noch bis zur Winterpause – und Westfalia Westerkappeln steht auf Platz zwei? Vergangene Woche pinnte man sogar den Spitzenreiter aus Recke daheim mit 2:1. Was zum Kuckuck? Den aktuellen Höhenflug haben wir zum Anlass genommen, um mal bei Trainer Jens Hollmann anzuklopfen und zu fragen was da los ist am Königsteich.

„Wir liefern diesmal einfach bessere, beständigere Ergebnisse“, bringt’s Hollmann erstmal simpel auf den Punkt. Diesmal? Damit ist der Vergleich zum Vorjahr gemeint. Nach 14 absolvierten Partien stand die Westfalia vor einem Jahr mit 24 Zählern auf Rang sieben. Jetzt sind’s zum gleichen Zeitpunkt immerhin schon sechs Punkte mehr. Gut, das ist jetzt nicht die Welt. ABER: 25 erzielten Toren stehen jetzt schon satte 39 Buden gegenüber. Aha, da liegt also der Hund begraben. „Vor dem Tor sind wir eben auch etwas älter und erfahrener geworden“, so Hollmann.

Jeder darf mal knipsen

Nicht nur das. Die Treffer werden in der Kappelner Offensive derzeit fein säuberlich auf viele Schultern aufgeteilt. Wenig überraschend steht da Marco Lutterbeck mit aktuell acht Hütten ganz vorne. Aber auch Neuzugang Lukas Fuchs (7), Nils Mindrup (6), Keit Schimke (6) und Dominik Ullmann (5) wissen, wo die Bude steht. Im Vorjahr kam da nach Lutterbeck (21 Tore) und Mika Becker (13), der übrigens nach seinem Kreuzbandriss im Winter wieder ins Training einsteigen will, erstmal lange nichts.

Was hat sich sonst getan? Erstmal muss man die Westerkappelner Kaderplaner hochleben lassen. Drei Neue wurden im Sommer vorgestellt. Alle drei sind eingeschlagen. Lukas Fuchs, den hatten wir ja schon erwähnt, ist zweitbester Scorer im Team – traf beispielweise in Mettingen als Joker spät doppelt und sicherte drei Punkte gegen seinen Ex-Club. Pascal Lövvelt kam von Velpe aus der B-Liga, wollte es mit 29 Jahren nochmal wissen. Und was soll man sagen – der Sprung eine Etage höher ist ihm geglückt. „Vom Kampfgeist her richtig geil“, findet Hollmann seinen fightenden Teamplayer. Und dann ist da noch Leon Schwarz. 19 Jahre, Jungspund. Auch er hat seinen festen Platz im Kader gefunden, steht häufig in der ersten Elf. Gegen Recke musste er jüngst etwas Lehrgeld zahlen, ging etwas unbedarft rein und holte sich ne' Gehirnerschütterung ab. Aua. Aber er wird’s verkraften in seinen jungen Jahren.

Es stimmt aktuell auf und neben dem Platz

Warum die drei auf Anhieb funktionieren? Weil sie in Westerkappeln ein bereits abnahmefertiges Gerüst vorgefunden haben. Erstmal hat Hollmann mit seinem Co-Trainer Nico Kenning, Betreuer und Video-Analyst (klar, hat ja jeder) Klaus Warnecke und Fußball-Obmann Hans Fuchs ein durch und durch harmonisches und intaktes Umfeld. Fußballerisch ist da vorne natürlich Torgarant Lutterbeck zu nennen. In der Innenverteidigung halten Till Schönfeld und Raphael Munsberg den Laden zusammen und gehen voran. In dieser Spielzeit besonders stark: Steffen Kellermeyer und Bastian Dölemeyer im zentralen Mittelfeld. Offensichtlich beide mit Pferdelunge ausgestattet. „Die arbeiten und laufen im Zentrum wie blöd. Da ist auch völlig egal, wenn mal ein Weg umsonst gemacht wird“, lobt Hollmann. Der Übungsleiter betont aber: „Eigentlich müsste man natürlich wirklich jeden einzelnen nennen, denn alle machen’s echt gut.“

Größter Star bleibt das Kollektiv

Da wäre ein Phil Budke, der sich enorm weiterentwickelt hat. Ein Keit Schimke, der über Außen für Tempo sorgt. „Mentalitätsmonster“ Dominik Ullmann, der sich immer voll reinhaut, wenn er da ist. Und auch sonst: Denis Hanson, Dennis Kramer, Marvin Ricker, Malte Hüsken, Maris Löbel, Mica Justin Kerl, Felix Dauwe und und und… alle haben ihren Anteil am Aufschwung. Gilt auch für die beiden Schnapper Edgar David Cabrera und Florian Brönstrup. Beide wechseln sich oft hab. Cabrera hat die Nase aktuell leicht vorne. Während es bei ihm meist ruhiger zuzugehen scheint, zieht Brönstrup offensichtlich Spektakel an. Bei den vogelwilden Spielen gegen Lengerich (6:5), in Dreierwalde (3:4) und gegen Halen (6:4) stand er zwischen den Pfosten. Vielleicht gibt’s demnächst Entertainment-Aufpreis in Kappeln, wenn Brönstrup aufläuft…

Zwei Hürden noch – dann Beine hochlegen

Für den Trainer sind solche Matches sicherlich nervenaufreibend. „Aber solange wir vorne ein Tor mehr machen, ist mir das egal“, so Hollmann. Nun gut, vielleicht sollten wir am Sonntagabend nochmal nachfragen. Dann wird nämlich Kappelns Partie bei der ISV-Zweitvertretung über die Bühne gegangen sein. Heißt: Beste Offensive (ISV, 44 Tore) gegen die zweitbeste. Um Himmels Willen, wie will man da den Laden dicht halten? „Kompakt, alle zusammen“, hat Hollmann das Rezept schon parat. „ISV ist vorne sehr stark, hat dafür aber hinten definitiv Schwächen“, wird er sich mit seinem Co. Nico Kenning schon einen passenden Matchplan ergrübeln. Den braucht’s auch die Woche darauf in Dörenthe. Beim aktuellen Schlusslicht kam Kappeln am 1. Spieltag nicht über ein 1:1 hinaus. Im Rückspiel in Dörenthe droht jetzt sogar die ungeliebte Asche. „Da haben wir tatsächlich schon richtig Respekt vor“, ist Hollmann gewarnt.

Noch kurz der Blick auf’s große Ganze. Denn Rang zwei ist natürlich ne' schöne Momentaufnahme. Aber es noch nicht mal die halbe Saison rum. Weiß man auch in Westerkappeln. Das Wort mit „A“ und sieben weiteren Buchstaben hat auf jeden Fall noch niemand in den Mund genommen. „Wir sehen das von Spiel zu Spiel. Wir wollen besser sein als im Vorjahr. Da sind wir auf einem guten Weg. In erster Linie sind wir froh, mit dem Abstieg nix zu tun zu haben“, spricht sich Hollmann für Realismus aus. Denn er weiß auch: „Es ist so eng hinter uns. Da kann alles in ein, zwei Spielen wieder vorbei sein.“ Deshalb gilt jetzt: „Nochmal Zähne zusammenbeißen bis zur Winterpause.“ 



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