Teuto und die Geschichte vom umgestoßenen Bock

Von Fabian Renger

(29.03.24) Totgesagte leben länger. Teuto Riesenbeck II war teilweise in der Saison punktetechnisch mausetot. Zwischen dem 17. September und dem 10. März gewann die Truppe kein Spiel mehr. Es wird dann oft vom vielzitierten Bock gesprochen, der umgestoßen werden muss.  In diesem Fall ist der Bock aber sowas von umgestoßen worden: Auch das Gastspiel bei Westfalia Hopsten gewannen die Riesenbecker nämlich mit 3:1 (1:1). Der dritte Sieg im vierten Spiel. Speziell in Hopsten war allerdings eine Menge Glück dabei.

Hopstens Coach Ralf Scholz etwa war fast schon erschrocken. "Wir können uns immer noch nicht erklären, warum wir verloren haben. Die Schuld müssen wir bei uns suchen", begann er seine Analyse. "Wir müssen zur Halbzeit 5:1 führen." Da ging Teutos Trainer Andre Wichert fast mit: "In den ersten 13 Minuten hatten die Torchancen, die die beiden Jungs da vorne normalerweise reinmachen." Er meinte Domenik "Dodo" Breuer und Max Mause. Beide kamen zu Spielbeginn dem Kasten der Gäste gefährlich nahe, auch Luke Sander hatte ein fettes Ding auf dem Schlappen. Doch irgendwie hatte es nicht sein sollen, auch weil Teutos Schnapper Felix Stockmann einmal mehr als Lebensversicherung parat stand.

Statt mindestens mit 1:0 zu führen, lag Hopsten dann gar hinten. Wie aus dem Nichts fiel das Tor, Malte Rüter war der Torschütze (16.). Damit war nicht wirklich zu rechnen zu dem Zeitpunkt. Hochverdient kam Hopsten später zum Ausgleich. Über die rechte Bahn griffen die Gastgeber an und brachten die Pille in die Mitte. Es spielten sich kaum beschreibbare Szenen im Zentrum ab, eine Bogenlampe, ach, es war alles einfach zu komisch, um es wiederzugeben. Schlussendlich beförderte Mause den Ball ins Netz (30.). "Ein Gammeltor", brachte es Scholz auf den Punkt. Der Klassiker: Die einfachen Dinger gehen nicht rein, da braucht es halt mal den Zufall...

Hopstener Ecke - Konter - 2:1 für Teuto

Die Partie ging munter so weiter. Hopsten gab den Ton an, blieb jedoch verschwenderisch. Wenngleich Wichert positiv hervorhob, dass seine Elf mit fortwährender Spieldauer mehr Kontrolle über den Ball gewann. Im zweiten Abschnitt gingen die Gäste schließlich mit 2:1 in Front. Nach einer eigenen Ecke vernachlässigte Hopsten die Restverteidigung. Leo Eilixmann und Daniel Birkel trieben die Kugel nach vorne. Die Westfalia-Hintermannschaft hätte den Ball mehrfach klären können, schaffte sie aber nicht - Birkel traf (61.).

"Danach verlieren wir vollkommen den Faden", stöhnte Scholz. Soll bedeuten: Unterbrechungen noch und nöcher, Hektik, nur noch lange Bälle, viel zu viele Einzelaktionen. Scholz wählte den schönen vielsagenden Begriff "kopflos", um Hopstens Auftritt in der letzten halben Stunde zu umschreiben. "Wir haben es wieder gut verteidigt, wir waren gut gegen den Mann", lobte derweil Wichert seine Männer für deren konsequentes Verhalten. Mit dem 3:1 durch Gerrit Book in der Schlussphase war der Deckel dann auch drauf (85.). Book hatte damit einen Fehler, den er beim seltsamen 1:1 begangen hatte, wieder gut gemacht.

Wichtiger Sieg für Teuto

"Für uns ein wichtiger Sieg", war Wichert happy. Da die Konkurrenz ebenfalls punktete, war der Dreier im Nachgang gar beinahe Pflicht. Besonders Joschka Kordsmeyer hatte Schwerstarbeit zu verrichten, er bekam es nämlich mit Breuer zu tun. Doch Kordsmeyer performte. Und hat sich die Osterpause redlichst verdient. Scholz wiederum rätselte über den Leistungsabfall, stellt aber klar: "Ich bin lange nicht so verärgert wie in der letzten Woche."

Westfalia Hopsten - Teuto Riesenbeck II 1:3 (1:1)
0:1 Rüter (16.), 1:1 Mause (30.)
1:2 Birkel (61.), 1:3 G. Book (85.)