Aufbruchstimmung hoch acht beim SV Büren

Von Mario Witthake

(21.01.15) Im östlichsten Zipfel des Fußballkreises Tecklenburg herrscht momentan große Aufbruchstimmung. Marcel Czichowski steigt im Sommer als Trainer beim B-Ligisten SV Büren ein und hat schon jetzt acht schriftliche Zusagen von Neuzugängen in der Tasche. Der aktuelle Co-Trainer der Sportfreunde Lotte II bastelt im Hintergrund weiter fleißig an einem Team, das dem im Jahr 2010 neu gegründeten Verein ein neues Gesicht geben wird.

Sechs weitere Spieler, die den Mitgliedsantrag beim SV Büren bereits unterschrieben haben, wollen ihre Namen noch nicht in der Öffentlichkeit lesen. Spätestens zum 1. Juli jedoch stehen sie in einer Reihe mit Timo Freund (SC Halen), Eduard Keib (SF Lotte II), Nico Kleingünther (Westfalia Westerkappeln), Nino Lücke (Eintracht Osnabrück), Pascal Lammerskitten (SF Lotte III), Nico McGurk (SF Lotte III), Egzon Mehaj (vereinslos) und Jonas Pott (Rot-Weiß Sutthausen). Zudem stehen Mirco Czichowski und Bastian ten Brink als Co-Trainer zur Verfügung, Werner Hörnschemeier als Fitnesstrainer und auch Betreuer André Höötmann. An Manpower wird es dem B-Ligisten anders als in dieser Saison mit Sicherheit nicht fehlen.

"Jeder bekommt seine Chance"

Der wohl vielversprechendste Akteur in Augen des Trainers ist Offensivmann Eduard Keib ("er ist extrem schnell und technisch stark"). In Lotte schaffte es der beim VfL Osnabrück ausgebildete Akteur mit Oberliga-Erfahrung wegen seiner späten Arbeitszeiten nie rechtzeitig zum Training. In Büren, so Czichowski, werde man sich auch mehr nach den Spielern richten. Mit Kleingünther und McGurk kommen zwei Außenverteidiger, die zudem begehrte Linksfüße und bereits etablierte Kräfte im Seniorenbereich sind. Lammerskitten fühlt sich im Mittelfeld zuhause, müsse aber noch an seiner körperlichen Verfassung arbeiten. Egzon Mehaj spielt bei Bestia Lotte Futsal, bringt als robuster Innenverteidiger oder Sechser also auch die nötige Technik mit. Nino Lücke, der bereits in Büren gespielt hat, verstärkt den SVB zwischen den Pfosten. Timo Freund kann in der Offensive überall auflaufen, beim SC Halen spielte er in der Hinrunde allerdings nicht die ganz große Rolle. Ein gänzlich unbeschriebenes Blatt ist der dritte Außenverteidiger, Jonas Pott aus Sutthausen. Czichowski sah ihn beim privaten Kick in der Soccerhalle. "Er hat mir sehr gut gefallen, ist noch sehr jung und sehr ehrgeizig." Czichowskis Credo: Jeder soll seine Chance bekommen, auch die Spieler, die bereits jetzt unter Martin Eversmeyer in Büren spielen. "Jeder hat die Chance, sich in der Vorbereitung aufzudrängen", sagt Czichowski. Er plant mit bis zu 24 Spielern zu Saisonbeginn.

Wer ist dieser Marcel Czichowski, der eine ganze Horde Spieler zum SV Büren lotst? Er ist ein 26-Jähriger Bürener, der wegzog, um mit Kevin Großkreutz in der A-Jugend zusammenzuspielen. Ein Fußballer, der seinen Traum vom leistungsorientierten Sport nach Stationen beim VfL Osnabrück, VfL Bochum, Preußen Münster II, Emsdetten 05, LR und RW Ahlen zu den Akten legen musste. Syndesmose, Achillessehne, Adduktoren, Patellasehne - all das wurde in Czichowskis Körper bereits in Mitleidenschaft gezogen. "Mir ist klar geworden, dass wenn ich etwas im Sport erreichen möchte, das nicht mehr als aktiver Spieler schaffe", so Czichowski. Momentan ist er spielender Co-Trainer bei den Sportfreunden Lotte II, sein Körper macht mit.  Ab Sommer arbeitet er dann als Chefcoach beim SV Büren, der ihm beim Erwerb der Trainerlizenzen unterstützen wird.

Kein Neid bei Eversmeyer

Czichowskis designierter Vorgänger Martin Eversmeyer ist wegen der aufkommenden Euphorie übrigens nicht neidisch. Er habe selbst im November einen Schlussstrich gezogen und den Verein frühzeitig informiert. "Ich habe zum Vorstand gesagt, dass man mit einem neuen Trainer vielleicht eine neue Chance hat. Dass es Marcel wurde, ist natürlich umso schöner." Eversmeyer ist davon überzeugt, dass in Büren keine Luftschlösser gebaut werden ("Marcel wird eine schlagkräftige Truppe zusammenstellen"), die vielen Veränderungen seien beim jetzigen Kader "wohlwollend registriert" worden. Czichowski schlägt in die gleiche Kerbe. "Alle werden im Sommer bei Null anfangen. Ich werde keinen externen Neuzugang bevorzugen."