Türkiyems letzte Rille reicht aus

von Alex Piccin

(30.04.19) Dominik Sickendieck kam in Erklärungsnöte, warum sein SC VelpeSüd das Heimspiel gegen Ibbenbüren Türkiyem Spor mit 1:4 (1:2) vergeigt hat. Auch Ünal Özdemir, der seinerseits wieder einmal die Pöhler schnüren musste, hatte sich den Spielverlauf vollkommen anders vorgestellt. Gerade nach den Ereignissen unter der Woche.

Andererseits, an kurzfristigen Absagen dürfte sich der Türken-Coach mittlerweile gewöhnt haben. Seit Saisonbeginn trifft fliegen ihm immer wieder Knüppel zwischen die Spieltagvorbereitungs-Beine. Dieses Mal bahnte sich der dezimierte Kader bereits am Donnerstag an, mit Ach und Krach bekam er elf Mann zusammen, die halbwegs beschwerdefrei auflaufen konnte, mit Adem Selvi musste ein Feldspieler zwischen die Pfosten. Özdemir selbst griff als Zwölfter nach der Pause ein. "Dafür hat sich die Mannschaft super präsentiert, das macht mich stolz", lobte er im Anschluss.

Zurückgekämpft

Und sie steckte auch mal einen Rückstand weg. Noch bis Mitte der Saison fielen die Türken nach einem Gegentreffer regelmäßig auseinander. Nun aber bewiesen sie Moral - und profitierten von der alles andere als sattelfesten Defensive der Velper, wie Sickendieck unterstrich: "Gerade die zweiten Bälle haben wir nie bekommen. Wir hatten riesige Abstände und ließen Türkiyem sehr viel Platz." Mark Widdermann lässt sich bekannterweise nicht lange bitten, außer wenn die Tore zu einfach erscheinen, verklickerte Özdemir: "Er macht lieber die schweren Dinger weg." Unter anderem den Ausgleich (24.) und das vorentscheidende 3:1 (79.). Zwischenzeitlich nutzte Adrian Vrankaj einen Schnitzer Lucas Bovenschultes zum zweiten Gäste-Treffer (38.).

Während Türkiyem auf Räume wartete und gefährliche Konter setzte, hielt Velpe zwar die Kugel in den eigenen Reihen, war aber nur bei ruhenden Bällen in Jubelnähe: So endeten beispielsweise zwei Versuche nach Standards am Torgestänge.

SC VelpeSüd - Ibbenbüren Tükiyem Spor     1:4 (1:2)
1:0 Hinterberg (13./FE), 1:1 Widdermann (24.),
1:2 Vrankaj (38.), 1:3 Widdermann (79.),
1:4 Scheidt (80.)