"Hätten lieber auf dem Trainingsplatz spielen sollen..."

Von Fabian Renger

(02.09.22) Meistens gilt die rumpelackerartige Beschaffenheit eines Platzes ja als Ausrede für einen miesen Kick. Oder ein doofes Ergebnis. Frank Remme, Fußballobmann und Teil des Trainerteams von GW Lengerich, sah's aber ganz genau anders herum. Der Platzwart der Grün-Weißen habe zu gute Arbeit gemacht. Mit dem SV Büren war wohl eine der spielstärksten - vielleicht sogar die spielstärkste - Mannschaften der A-Liga beim C-Ligisten zu Gast. Und der Rasen auf dem Sportplatz Hohne war durchaus ein kleiner Teppich. "Das kam denen entgegen", berichtete Remme und ergänzte lachend: "Wir hätten lieber auf dem Trainingsplatz spielen sollen..." So ließ der Favorit den Ball locker durch die Reihen laufen und gewann souverän mit 5:0 (3:0). Dass es nicht noch deutlicher wurde, lag auch an "Sibbe".

So lautet der Spitzname von GWL-Torwart Sebastian Straube. "Der hat top gehalten", lobte Remme. Auch SVB-Übungsleiter Marcel Czichowski bestätigte: "Der Torwart war sehr stark, hat vier bis fünfmal richtig stark gehalten." In einer Szene kratzte er einen Abschluss aus etwa acht Metern noch so gerade aus dem Winkel und lenkte ihn um den Pfosten. Dank ihm hielt sich das Resultat noch im Rahmen.

Lengerich machte seine Sache ganz gut, versuchte es hier und da mal, auch etwas rauszuspielen, aber da ging natürlich nicht so viel. "Büren war spielerisch eine Klasse besser", so Remme. Die Gäste hatten ihre Startelf im Vergleich zum Ligaspiel gegen Westerkappeln auf sechs Positionen verändert. Wer hat, der kann.

Fast der "Zünder" der Hausherren

Sahin Günana bediente Eduardo, der halblinks in den GWL-16er eindrang und mit seinem schwächeren rechten Fuß zum 1:0 einnetzte (10.). Hernach wäre Emre Balci beinahe das 1:1 gelungen. Nach einem Fehlpass des SVB schoss er knapp am Tor der Gäste vorbei (15.). "Das wäre vielleicht ein kleiner Zünder gewesen", mutmaßte Remme.

Stattdessen kamen die Gäste nun zumindest verhältnismäßig in Fahrt. Günana schoss einen Handelfmeter an den Pfosten (23.), Eduardo traf dagegen zum 2:0 (30.), Leon Höfner erhöhte nach Günana-Flanke per Kopf auf 3:0 (34.) und Ilijan Ridic' Freistoß endete ebenfalls am Pfosten (37.).

Als nächstes kommen die SF Lotte zum SV Büren

Czichowski war einverstanden mit der Erledigung der Pflichtaufgabe. "Wir machen ein ordentliches Spiel", befand er. Was ihm aber an diesem Abend etwas fehlte: Die Spannung auf beiden Seiten. "Es war ein Spätsommerkick und es herrschte gefühlt so eine Stimmung wie beim Kaffeetrinken." Soll heißen: Schiedlich-frieldlich, wenig Gezeter auf beiden Seiten, wenn der Referee was entschieden hat. Ein eifriger Gastgeber, der sich nach Kräften wehrte, aber an seine Grenzen stieß und halt für kaum etwas in Frage kam. Im zweiten Durchgang mischte Czichowski nochmal durch. Jeffrey Weber markierte das 4:0 (75.) und Luca Riehemann den 5:0-Endstand (80.).

In der nächsten Runde sind die SF Lotte zu Gast in Büren. "Ein Gemeindederby, auf das wir uns riesig freuen. Da wird Volksfeststimmung herrschen", frohlockte Czichowski.

GW Lengerich - SV Büren 0:5 (0:3)
0:1 Eduardo (10.), 0:2 Eduardo (30.)
0:3 Höfner (34.), 0:4 Weber (75.)
0:5 Riehemann (80.)
Bes. Vorkommnis: Bürens Sahin Günana schießt Handelfmeter an Pfosten (23.)