In Unterzahl wird es (zu) schwer für Halen

Von Fabian Renger

(06.10.23) Eigentlich spielte SC Halens Andre Riverein in den vergangenen Wochen stabil und war ein wichtiger Part der Halener Defensive. Gegen Teuto Riesenbeck im Kreispokal-Viertelfinal-Heimspiel war er jedoch offensichtlich zu voll gepumpt mit Adrenalin. Gleich mehrere Foulspiele leistete er sich, früh wurde er für ein Vergehen an Gäste-Schnapper Lukas Wölte verwarnt. Referee Oliver Bruns zeigte Fingerspitzengefühl, ließ die zweite Karte erst noch lange sitzen.  Rivereins Chef Björn Jansson ist ja nicht von vorgestern, hatte 'ne Vorahnung und schickte bereits einen Ersatzspieler zum Warmmachen. Doch: Doof gelaufen. Denn da leistete sich Riverein ein erneutes Foulspiel, Bruns zückte nun Gelb-Rot (27.). Halen war nur noch zu zehnt, es war der Anfang vom Ende. Unterm Strich gab es eine gepfefferte 1:5 (0:2)-Pleite.

"Ich hätte es gerne gesehen, wenn wir Elf gegen Elf gespielt hätten", meinte Jansson im Nachgang. Gleichwohl: "Ich finde auch, dass wir es in Unterzahl gut gemacht haben." Seine Elf rannte bereits kurz nach Spielbeginn einem Rückstand hinterher. Julin Muthulingam netzte nach einem Eckball ein (4.). Doch es war nicht so, dass Halen chancenlos agierte. Im Gegenteil. Beim Stand von 0:1 lief nämlich Daniel Vaughan alleine auf Wölte zu. "Er hatte wohl zu viel Zeit zum Überlegen", grübelte Jansson, warum sein Routinier die Chance vergab und drüber zimmerte. Das war die erste Schlüsselszene, etwa 20 Minuten waren um. Dann flog Riverein, das war die zweite Schlüsselszene. Vor der Halbzeit erhöhte Muthulingam auf 2:0, aus 22 Meter versenkte er die Kugel unten links im Tor. Sah geil aus (41.).

Was wäre gewesen, wenn...das 1:2 fällt?

Aber: Halen war immer wieder gefährlich. Vor allem, wenn sich Dennis Teimer vorne entfalten konnte. Dann ging die wilde Lutzi nicht nur einmal ab. Er entwischte seinen Verteidigern häufig mal. Kurz nach dem Seitenwechsel hatte er den Anschlusstreffer auf dem Schlappen. "Ich hätte es gerne gesehen, wenn wir da das 2:1 machen", sprach Jansson weiter viel im Konjunktiv. Er hätte so vieles gerne gesehen, was er hingegen nicht gerne gesehen haben dürfte: Jan Selchows Schnittstellenpass und Florian Schockes Vollendung - 0:3 (61.). Die Partie war entschieden.

Jansson, der einmal mehr auf viel Personal verzichten musste (Michi Beuke, Stefan Seiler etc), jubelte zumindest über den Ehrentreffer. Den machte Vaughan per Handelfmeter klar (82.). Paul Winnemöller hatte den Ball an die Flossen bekommen. Doch Teuto schlug noch zweimal zu: Schocke schnürte den Doppelpack (1:4/86.) und legte schließlich noch für Lukas Bertram vor (1:5/88.). "Über die ganze Distanz gesehen, ist das ein sehr verdienter Sieg. Wir wollten nach der Niederlage gegen Mesum ein anderes Gesicht zeigen und unbedingt die nächste Runde erreichen. Das haben wir hinekommen", freute sich Teutos Trainer Niklas Plake. Im Semifinale treffen die Riesenbecker im April auf Falke Saerbeck. Derby und Liga-Duell. Schön.

SC Halen - Teuto Riesenbeck 1:5 (0:2)
0:1 J. Muthulingam (4.), 0:2 J. Muthulingam (41.)
0:3 Schocke (61.), 1:3 Vaughan (82./HE)
1:4 Schocke (86.), 1:5 Bertram (88.)
Bes. Vorkommnis: Gelb-Rote Karte für Halens Andre Riverein (27.)