"Kleinvieh macht auch Mist": Der Fußballkreis setzt ein Zeichen

von Fabian Renger

(18.10.22) Das Licht bleibt aus. Am 26. Oktober wäre die A- und tags drauf die B-Liga mit einem plangemäßen Wochenspieltag an der Reihe gewesen. Am 3. November (Donnerstag) hätten die Männer ihre Kreispokal-Halbfinalspiele ausgetragen, am kommenden Donnerstag die Frauen. Doch all das wird es erst im neuen Jahr geben. Der Fußballkreis verlegte diese Termine in 2023.

Der Hintergrund ist durchaus einleuchtend - und das im doppelten Sinne: Im Rahmen der aktuellen Energiekrise sind wir alle ja dazu angehalten, Sparmaßnahmen zu ergreifen, wo es nur geht. "Wir wollen auch unseren Teil dazu beitragen", erklärt Tecklenburgs Kreisfußballausschuss-Vorsitzende Imke Holtmeyer. Die Kosten für das Flutlicht, das an den Spieltagen eben nicht angeknipst wird, wird die Welt zwar nicht retten, aber darum geht's natürlich nicht - sondern einfach nur darum, ein Zeichen zu setzen, betont auch Kreis-Chef Lars Finke.

Kreispokal-Halbfinals im April

"Natürlich sind das Klein-Klein-Gedanken, aber Kleinvieh macht auch Mist", sagt Holtmeyer. Die Verlegung aufs nächste Jahr sei dazu gedacht, um den Gemeinden, Städten und Vereinen entgegen zu kommen. Die A- und B-Liga tragen ihren für die nächste Woche geplanten Spieltag nun am 19. Februar 2023 (Sonntag) aus. Die Semifinals des Kreispokals der Frauen und Männer werden nun am 20. April (Donnerstag)  absolviert.

"Wenn die Vereine wollen, dürfen sie die Spiele natürlich nach vorne vorziehen. Wir wollen da kein Verbot raus machen", betont Holtmeyer. Der SC Halen und Falke Saerbeck beispielsweise bleiben in A-Liga beim Termin am 26. Oktober. "Wir haben wir uns schnell drauf geeinigt. Der Termin war eh klar und wer weiß, wie es bei uns Mitte Februar aussieht", erklärt Halens Coach Björn Jansson auf Nachfrage von uns.

Brennt nachher nicht noch mehr Licht?

Für dieses Jahr sind die Wochenspieltage damit passé. Bringt es denn überhaupt was, nächste Woche die Partien abzublasen? Trainieren die Auswärtsmannschaften dann nicht daheim? Brennt dann nicht nachher noch mehr Licht? Holtmeyer: "Man muss gucken, unter welchem Licht machen die Training, was für Licht haben sie auf ihren Trainings- und Hauptplätzen." Wie gesagt: Zeichen setzen, das sei der Hintergedanke. Die Gemeinden, die Städte, jeder einzelne sei eh dazu angehalten, demnächst zu sparen, wo es möglich sei. "Wir werden darauf hinauslaufen, dass die Gemeinden ja vielleicht auch von sich aus sagen: Abendspiele gibt es nicht mehr", mutmaßt Holtmeyer. Mancherorts stellen die Kommunen ja bereits das Warmwasser in den Sporthallen-Duschen oder Ähnliches.

Ein Problem könnte sich allerdings bei näherer Betrachtungsweise doch noch auf tun: Der neue Spieltermin der A- und B-Ligen am 19. Februar war nicht von ungefähr bislang spielfrei - es ist nämlich der Sonntag vor Rosenmontag....