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Querpass

Eine Szene aus alten Tagen: 2014 herzt Thomas Reuter (l.) Andy Rählmann im Zuge des legendären Aufstiegs-Relegationsspiels von GW Steinbeck in Bevergern gegen die ISV-Reserve. Fotos: Archiv

Thomas Reuter - Steinbecks Mann für alle Fälle


von Fabian Renger

(28.12.22) Der 18. November diesen Jahres war ein nasskalter Freitag. So ein Abend, an dem du das Haus eigentlich nicht verlassen möchtest. Für Thomas Reuter wurde es ein langer Tag. Er ist Trainer der Damen von GW Steinbeck. Zunächst stand er mit seiner Mannschaft auf dem Trainingsplatz. Am Abend spielten die Steinbecker A-Liga-Herren auf dem nagelneuen Kunstrasen gegen den SV Büren. Reuter bot sich an, sich während des A-Liga-Spiels um die Pommesbude zu kümmern. Nach dem Training ging es also mit einer wetterfesten Jacke ab hinter die Fritteuse. Nach 38 Spielminuten verletzte sich Steinbecks Torwart Tim Cedric Chronz. Wer für ihn ins Tor ging? Na klar: Thomas Reuter.

Diese kleine Episode sagt eigentlich alles über Reuter aus. Er lebt für den Club. Wir sollten aber vorsichtig mit den Begrifflichkeiten sein. "Er ist keine Legende, er ist noch eine tragende Säule", stellt Thorben Kenkel, langjähriger Fußballobmann a.D., klar. "Egal, was anliegt: Thomas ist da. Wenn du so einen im Verein hast, ist das Gold wert." Tragende Säule - auch okay.

Legendäres Aufstiegs-Spiel

Also als solche kann man Reuter mit Fug und Recht bezeichnen. Er hat im Verein gefühlt schon alles gemacht. Früher war er Torwart der Ersten, lange Jahre führte zwischen den Pfosten kein Weg an ihm vorbei. Es soll verlockende Angebote gegeben haben aus der Nachbarschaft, heißt es. Reuter blieb Steinbecker. Später wurde er Trainer der Ersten. Öffnet externen Link in neuem Fenster2014 gelang ihm mit GWS der Aufstieg in die Kreisliga A. Es war ein dramatisches Aufstiegsendspiel in Bevergern. Steinbeck traf auf die ISV-Reserve, gewann in der Nachspielzeit mit 5:4 - nach 2:4-Rückstand.

2019/20 wurde Reuter Frauen-Trainer, hielt die Damen drei Jahre in der Bezirksliga. Im Sommer stieg die Truppe ab. Natürlich rüttelte niemand an Reuters Trainerstuhl. Die aktuelle A-Liga-Bilanz der Damenmannschaft: Eine Hinrunde ohne Gegentor, im ersten Rückrunden-Spiel gab's den ersten und auch bislang einzigen Einschlag. Öffnet externen Link in neuem FensterSogar fussball.de berichtete. 14 Siege aus 14 Spielen. Noch so eine Sache, die für sich spricht.

Seit 2019/20 trainiert Reuter die Steinbecker Damen.

"Menschlich und sportlich ein Pfundskerl, da kann man wirklich nur den Hut vor ziehen. Solche Menschen muss der Verein haben, um zu überlegen und damit es läuft", gerät auch Helmut Achteresch, scheidender Gesamtkoordinator Gesamtfußball, ins Schwärmen. Er kennt Reuter aus vielfältiger Hinsicht. Im Jugendvorstand ist der natürlich auch engagiert, im Hauptvorstand sowieso. Und auch als das Projekt 'Kunstrasenplatz' anstand, war Reuter ein Leuchtturm. Die ganze Planung, Koordination und Durchführung der Arbeitseinsätze habe in Reuters Händen gelegen, berichtet derweil Walter Börgel, der 1. Vorsitzende von GWS: "Thomas ist ein richtiger Fußballmensch. Er ist wirklich einer, der sich einsetzt. Ein sehr umgänglicher Typ. Man sieht ihn und hat ihn sofort lieb."

Ehrenamt stehe bei Reuter ganz oben auf der Agenda, betont unterdessen auch Achteresch. Reuter ist kein Lautsprecher, der gerne um sich Reden macht. Er gilt als stiller Arbeiter, als stiller Held. "Ihm geht es nicht nur alleine um den Fußball", erinnert sich Achteresch an viele Einsätze und schöne Abende. Immer, wenn's irgendetwas zutun gibt bei GWS: Reuter, neben dem Platz als Landschaftsgärtner aktiv, packt mit an. Und auch als Torhüter ist er noch immer zu gebrauchen .Nicht nur bei den Alten Herren. Aushilfsarbeiten bei der Ersten, bei der Zweiten oder bei der Dritten. "Er ist heute auch noch schnell am Boden", sagt Achteresch.

Allzeit bereit

Das  bestätigt Klaus Frank, aktueller Trainer von Steinbecks A-Liga-Herren, direkt. "Thomas macht das souverän hinten drin", lobt er. "Ihn kann ich zu jeder Uhrzeit anrufen: Wenn Thomas ein bisschen Zeit hat, ist er auch da. Er steht uns immer zur Verfügung, wenn wir ihn brauchen. Man kann sich einfach drauf verlassen. Man braucht nicht großartig bitten und betteln." Am 6. Januar fährt Franks Mannschaft zwecks Jahresauftakt zum Eredivise-Spiel nach Enschede. Reuter fährt natürlich mit - die Mannschaft spendiert die Karte. Ehrensache.

Halten wir fest: Torwart für alle Fälle, Trainer der Damen, Anpacker im Verein, Aufstiegstrainer der früheren Tage, Vorstandsmitglied und notfalls eben auch Pommes-Brater: Für alle Fälle Thomas Reuter. Achteresch bringt es abschließend schön auf dem Punkt: "Wenn's einen Oscar fürs Ehrenamt geben würde, hätte sich Thomas den in Steinbeck sicherlich verdient." 



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