Gute Stimmung in Mettingen, getrübte Laune beim Gastgeber

von Fabian Renger

(23.07.23) "Moormann, mach' was Cooles!" "Der (Nikolai Biemann) schießt gleich die Kamera von Rolf (Grundke) kaputt."  "Torschütze Jannik Sriskandarajah" (Keeper der Eintracht, der einen Elfer unglücklich ins eigene Netz abfälschte). Und dazu die Sorge, mit null Gegentoren aus dem Spiel heraus nach Hause zu fahren und trotzdem nicht den Pokal zu holen. Es lohnt sich, dem Instagram-Kanal von Eintracht Mettingens erster Mannschaft zu folgen. Dort wurde das Elfmeterschießen vom Finale des Volksbank-Cups des SC Halen gestreamt. Reinschauen mit Audio ist Pflicht, Freunde.(s. unten) Im Endspiel-Elfmeterschießen schlug die Eintracht den Gastgeber schließlich mit 5:3. Kein Grund abzuheben? Doch, doch - zumindest für den Mettinger Coach.

Wir erwischen Pascal Heemann am Tag danach nämlich im Urlaub auf Zypern. Vermutlich investiert er gerade er seinen Teil der Siegprämie. Recht so. Die Laune war jedenfalls prächtig. Was er am Tag zuvor nämlich in Halen gesehen hat, das war schon ganz dufte. "Ich bin superzufrieden, die Jungs haben sich echt gut bewegt und gearbeitet", bilanzierte er. "Sie ziehen alle mit und knien sich vollkommen rein."

Gespielt wurde in zwei Vierer-Gruppen. Die Eintracht trafen in Gruppe B auf die Teckelnburger Kobbos, den  SV Büren sowie den TSV Venne (Bezirksliga Weser-Ems 5). Gegen die Kobbos gab's ein 0:0. Das Remis passte laut Heemann.  "Tecklenburg hat gut agiert, wir haben mit unserer Variante auch sehr gut dagegen gehalten und gute Möglichkeiten rausgespielt." Im zweiten Match schlug Mettingen Venne mit 2:0. "Das war richtig gut", lobte der Übungsleiter. "Wir spielen unser Spiel mit Druck und Intensität nach vorne. Viele spielerische Elemente, die wir in der Vorbereitung bereits einstudiert haben, kommen zur Geltung." In der abschließenden Partie gegen Büren folgte das nächste 0:0. Abermals setzte der letztjährige Vizenmeister gute Akzente. "Ich glaube, das Spiel hätten wir auch gewinnen müssen", so Heemann.

Mettingen kassiert in der Gruppenphase kein Gegentor

Ohne Gegentor war der Gruppensieg eingetütet und das Finale erreicht. Eigentlich hätte es im Endspiel abermals wie in der Gruppenphase einmal 30 Minuten zur Sache gehen sollen. Doch der SCH und die Eintracht einigten sich auf ein Elfmeterschießen. Aus unschönen Gründen, da kommen wir gleich zu. Im Elfmeterschießen behielten die Mettinger die Oberhand und hauten einen bockstarken Elfer nach dem anderen raus. Den entscheidenden verwandelte Neuzugang Patrick Stolz. Der wie auch Tristan Pötter oder Leo Misch: Die Neulinge, die fit sind, bekommen derzeit schon ihre Spielzeit. Heemann hat ein maximal gutes Gefühl, die Vorbereitung sei absolut nicht vergleichbar mit der problematisch verlaufenen aus dem Vorjahr. Ein gutes Omen?

Die Gemütslage in Halen war derweil eine gänzlich andere. Vorweg: Am Turnier lag es nicht. "Wir sind froh, dass es mal keine 35 Grad waren", war Halens Coach Björn Jansson mit der Organisation und dem Ablauf absolut einverstanden. Zudem dürfen wir Nino Lücke nun wohl als Wingman bezeichnen. Der Teammanager des SV Büren hatte das Teilnehmerfeld nämlich aufgefüllt. Die Gastgeber waren kurzfristig auf der Suche nach mindestens einem weiteren Teilnehmer. Zu allem Überfluss meldete sich am Freitag Cheruskia Laggenbecks Trainer Vladan Dindic bei Jansson: Er habe nur noch zwölf Leute, würde wohl kommen, aber wäre nicht traurig, wenn Halen noch wen anders finden würde. Lücke half aus und "verpflichtete" den TSV Venne sowie die U19 von Viktoria Georgsmarienhütte. Laggenbeck blieb daheim.

Klabisch verletzt sich mutmaßlich schwerer

Doch das Sportliche rückte für Jansson in den Hintergrund. Sein Neuzugang Jason Klabisch musste nämlich zwischenzeitlich mit dem RTW abgeholt werden. "Wir gehen erstmal davon aus, dass er länger ausfällt. Das hat alles ein bisschen getrübt, zumal Jason in den ersten drei Wochen einen richtig guten Eindruck hinterlassen hat", so Jansson. "Das ist etwas, was uns sehr weh tut." Was genau kaputt ist, war am Sonntag noch nicht abzuschätzen. Hoffen wir auf Glück im Unglück und schicken gute Besserung raus. Sowas brauchst du nie - und schon gar nicht in einem Vorbereitungsturnier.

Ansonsten waren die drei Partien der Gruppenphase aus Halener Sicht ganz solide. Der SCH teilte zweimal die Punkte und schlug die ISV mit 2:0. Im Elfmeterschießen des Endspiels trafen Karim Babil, Christian Schulte und Patrick Lahme. Weil ein weiterer Versuch am rechten Lattenkreuz endete, blieb letztlich der zweite Platz übrig. Vermutlich wären die Gastgeber aber lieber trostlos Letzter geworden und hätten Klabisch fit behalten.

Dritter des Turniers wurde Venne, das Westfalia Westerkappeln vom Punkt mit 6:5 bezwang.

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