Preußen erleben ihr Blau-Weißes Wunder

Von Christian Lehmann

(19.02.17) Dass sein Team in der 88. Minute, also wieder einmal spät, den 2:1 (0:1)-Sieg gegen den SC Preußen Borghorst klar gemacht hatte, wunderte BW Aasees Trainer Costa Fetsch nicht. "Das ist bei uns ja nichts Neues. Das ist kein Zufall, sondern zeigt die Qualität und Mentalität dieser Mannschaft."

Spät bewiesen die Gastgeber, dass sie auch ohne ihren Sturmhünen Torben Bucksteeg Standards können: Jannik Steur pfeffere eine Freistoßflanke von der Mittellinie nach vorn, Gerrit Borgers hielt den Schopf rein - 2:1 (88.). Ein Tor, dass bei SCP-Trainer Carlos Andrade und seinen Spielern tiefe Enttäuschung hervorrief. "Der Gegner hat nicht besonders viel gemacht und kein Mal auf unser Tor geschossen. Wir hätten hier mindestens einen Punkt mitnehmen müssen." Das sah Fetsch etwas anders. "Wir waren über 90 Minuten die bessere Mannschaft."

Box-to-Box-Game

In der Winterpause hatten die Blau-Weißen taktisch ein wenig experimentiert, gegen die Preußen liefen sie nun mit einer Dreierkette auf und liefen den Gegner früh an. Fetsch sagte: "Es fühlt sich gut an, auch selber mal aktiv zu sein." Allerdings geht er nicht davon aus, dass seine Mannschaft dieses System von nun an regelmäßig spielen wird. Wie dem auch sei, weil BWA nicht mit dem letzten Biss den Abschluss suchte und Borghorst sich aufs Verteidigen konzentrierte, sahen die Zuschauer an der Bonhoefferstraße ein Box-to-Box-Game ohne große Szenen.

Wenn was passierte, war meist Gevatter Zufall im Spiel. Sven Cordes wollte seinen ehemaligen Borghorster Kumpels wohl einen Gefallen tun, das Zuspiel des BWA-Keepers zu Kollege David Roesmann war eines der Marke "Knochenpass". Sven Berghaus stibitzte die Kugel und traf zur Borghorster Führung (21.). Nach der Pause glich BWA dann durch Julian Sandner aus. Seine verunglückte Flanke senkte sich hinter dem verdutzten Matthias Brinkert ins Tor (1:1/58.). Weil Stammtorhüter Ismael Beckers flachlag, hatten die Preußen den Schnapper, der seit einem knappen halben Jahr nicht mehr gespielt hat, reaktiviert. Andrade machte ihm keinen Vorwurf: "Das ist unglücklich, aber wenn man nicht fit ist, passiert so etwas."

Licht und Schatten gab es bei den Borghorster Neuzugängen. Isuf Asllani arbeitete in der Spitze viel und machte einige Bälle fest. Diogo Maia Rego erwischte hingegen keinen guten Tag: "Er hat ein ganz schwaches Spiel gezeigt, das weiß er auch selber", sagte Andrade.

BW Aasee - SC Preußen Borghorst     2:1 (0:1)
0:1 Berghaus (21.), 1:1 Sandner (58.),
2:1 Borgers (88.)