Kauschkes knifflige Regelkunde-Prüfung

von Christian Lehmann

(18.03.18) Der junge Schiedsrichter Till Kauschke stand im Bezirksligaspiel zwischen dem SC Greven 09 und Germania Hauenhorst unter Beobachtung. Und wie sich das gehört, wurde der Referee beim 3:2 (1:1)-Erfolg der Gastgeber gleich mehrfach mit durchaus kniffligen Regelfragen konfrontiert. Er bestand sie mit Bravour, auch wenn nicht alle Akteure auf dem Platz mit seinen Entscheidungen einverstanden waren.

Seit dieser Saison gibt es die so genannte Doppelbestrafung nicht mehr. Es reicht also aus, einem Akteur, der im Strafraum ein Foulspiel zur Torchance-Vereitlung begangen hat, die Gelbe Karte zu zeigen, wenn man gleichzeitig einen Strafstoß verhängt. Diese Regel kam in der Schöneflieth am Sonntag gleich zweimal binnen weniger Minuten zur Anwendung. In der 73. Minute hatte Sebastian Sterthaus den Ball an Kemel Koussaybani verloren und ihn mit einer Grätsche zu Fall gebracht. Sterthaus sah die Gelbe Karte, Michael Heckmann verwandelte zum 2:2. Zwei Minuten später lange dann Jan Westhoff gegen Bernd Lakenbrink zu. Gelb für Hauenhorsts Keeper und Elfmeter, den Emre Kücükosman zum 3:2 verwandelte. Dabei blieb es, weil die Gäste in der Schlussphase beste Möglichkeiten fahrlässig verdaddelten: Koussaybani setzte den Ball nach Stichpass Christian Ebbelers knapp rechts vorbei (80.), Willers vergab eine Riesenchance nach einem Standard (82.).

Heckmann: "Es ist Wahnsinn!"

Germanias Coach Markus Heckmann konnte es kaum fassen. "Es ist Wahnsinn, dass wir dieses Spiel verlieren. Wenn man in Greven zwei Tore macht, dann muss man auch etwas mitnehmen." Seine Truppe hatte vor allem im ersten Durchgang ein tolles Spiel gemacht. Einzig Schnapper Jan Westhoff hatte nicht seinen besten Tag. Nachdem zunächst seine Hauenhorster losgelegt hatten wie die Feuerwehr, fing sich der Torhüter nach einer Ecke von Simon Herkt ein ganz krummes Ding. Auch mit Hilfe einer Windböe schlug der Ball im Netz ein, doch das Ding musste sich auch Westhoff ankreiden (30.). Auf der Gegenseite parierte Hexer Luca Dömer, was zu halten war, gegen Yannick Beermanns dritten Versuch nach einer Ecke war er aber machtlos. Der Torschütze zum 1:1 (43.) hatte zuvor die Latte getroffen und dann Dömer angeschossen. Nach der Pause machte dann wieder Westhoff eine unglückliche Figur. Schlitzohr Julian Loose sah, dass die kurze Ecke offen war und traf zum 2:1 (58.). Es folgte Kauschkes Reifeprüfung.

Greven festigte mit dem Sieg Tabellenplatz drei vor Vorwärts Wettringen. Trainer Andreas Sommer war mit dem Vortrag seiner Truppe aber nur phasenweise zufrieden. "Wir waren in der ersten Halbzeit zu unkonzentriert im Spielaufbau und haben zu viele lange Bälle gespielt. In der zweiten Hälfte war's besser, aber nach dem 2:1 sind wir wieder in alte Muster verfallen." Vielmehr als darüber ärgerte sich der Nullneun-Coach über die zwei verletzungsbedingten Auswechslungen von Patrick Fechtel (muskuläre Probleme) und Johannes Mennemeyer (Knöchelverletzung).

SC Greven 09 - Germania Hauenhorst     3:2 (1:1)
1:0 Herkt (30.), 1:1 Beermann (43.),
2:1 Loose (58.), 2:2 Mi. Heckmann (73./FE),
3:2 Kücükosman (75./FE)