Busch kehrt zurück nach Hause

Von Fabian Renger

(15.11.19) Jan Lauhoff hat Wort gehalten. Der Sportliche Leiter der SG Telgte war in den vergangenen Tagen auf Trainersuche. Mario Zohlen hört bekanntermaßen im Sommer, nun war es an Lauhoff, einen geeigneten Nachfolger zu finden. Das Anforderungsprofil war klar umrissen: Der neue Trainer sollte ein offener, kommunikativer Coach sein, der sich im Verein einbringt. Und was sollen wir großartig herum palavern: Er hat einen solchen gefunden. Frank Busch kehrt zurück zu seinem Wurzeln und übernimmt im Sommer die erste Mannschaft. Es ist eine irgendwie logische Lösung.

"Frank hat in der Vergangenheit erfolgreich gearbeitet und freut sich, bei seinem Heimatverein zu arbeiten", sagt Lauhoff am Freitagvormittag. Am Donnerstagabend stellte er den neuen Coach der Mannschaft vor. "Die Kabine war rappelvoll", berichtet Busch. Mit jedem einzelnen Teammitglied will er in Kürze ein Gespräch führen. "Ohne jede Wertung", sagt Busch. Er sucht Spieler, auf die er bauen kann und die nicht drei Monate ins Ausland flüchten. Was dem neuen Coach außerdem wichtig ist: Telgter Jungs müsst ihr sein.

Telgter Bursche

Die erste Mannschaft will Busch mit noch mehr Eigengewächsen füttern. Derzeit sei es eine zweistellige Anzahl an Eigengewächse, einige gebürtige Telgter würden derzeitig auswärtig spielen. Da will Busch den Hebel ansetzen. Identifikation schaffen. Der Übergang zwischen der Jugend und dem Seniorenbereich müsse noch durchlässiger werden in Telgte. Busch weiß, wovon er spricht: Er selbst ist Telgter Bursche.

Bis zur C-Jugend war er Torwart in Telgte. Dann zog es ihn hinaus in die große Fußballwelt. Zweite Liga, Dritte Liga, Busch hat viel gesehen. Ein außergewöhnliche Vita. Auch als Trainer ist er kein ganz so schlechter. Ihm gelangen reihenweise Bezirksliga-Aufstiege: In Sendenhorst, in Nienberge und in Handorf. Seine letzte Station als Cheftrainer war die bei Westfalia Kinderhaus, dann wurde er Sportleiter beim TuS Hiltrup. Zwei Jahre. Bis zum Mai diesen Jahres. Eigentlich sollte erstmal Schluss sein, vielleicht eine Pause her. Dann kam ein Anruf vom SC Füchtorf, er wurde Torwarttrainer des A-Liga-Aufsteigers. Derzeit schwebt der in akuter Abstiegsnot. "Füchtorf hat immer Vorrang", verspricht Busch vollen Einsatz. Mit der Truppe die Liga halten, das bleibe das derzeit prioritäre Ziel für ihn.

Zusage für beide Ligen

Das könnte auch Thema sein in Telgte. Die SGT kämpft in Bezirksliga auch ums Überleben. "Wir stehen überm Strich, da wollen wir auch am Ende stehen", bleibt Lauhoff kämpferisch. Busch käme auch im Abstiegsfall. "Dann müssten wir eben in den sauren Apfel beißen", sagt er. Falls der Klassenerhalt gelinge, wolle man weniger Zittersaisons spielen. Und irgendwann mal nach oben schielen. 

Aber das ist Zukunftsmusik. Warum er denn unbedingt wieder Cheftrainer sein möchte? Weil es ihm Riesen-Spaß macht. "Ich brauche das einfach, auf dem Platz zu stehen", erklärt der 56-Jährige. Vor 25 Jahren zog er zurück in seine Heimatstadt, lebt hier bis heute. "Ich muss mich nicht einmal ins Auto setzen, um zum Training zu fahren", hat er auch diese Begleiterscheinungen nicht mehr. Er sprüht vor Tatendrang. Da möchte jemand tatsächlich viel einbringen.

Schulz hört auf, "Harti" bleibt

Allerdings muss er dabei auf Marius Schulz als Co-Trainer verzichten. Der hört im Sommer auf. Zeitliche Gründe führt Lauhoff an. Busch könnte sich hier gut einen spielenden Co-Trainer vorstellen. Aber auch das bleibt Zukunftsmusik. Immerhin: Hartmut Ix, die gute Seele der SG, macht als Physio weiter. "Eine schöne Geschichte", findet Lauhoff.