Bezirksliga 12
Jungfermänner und Jungferjungs
Von Pascal Bonnekoh
(05.07.23) Der Borghorster FC befindet sich am Anfang eines riesigen Umbruchs. Zahlreiche arrivierte Kräfte verließen den Verein und wurden durch teilweise äußerst junge Nachwuchsspieler ersetzt. Und auch Trainer Michael Straube ist nicht mehr mit von der Partie. Für ihn übernimmt Roland Jungfermann. So einen Wandel muss man erstmal gewuppt bekommen.
Mit unter anderem Alex Dubs (30 Einsätze in der vergangenen Saison), Joshua Olden (27 Einsätze), Jan Kroening (27 Einsätze), Raffael Dobbe (25 Einsätze), Alexander Wehrmann (24 Einsätze), Marius Wies (24 Einsätze) und Ricardo Manuel Bredeck (24 Einsätze) verlassen gleich mehrere Spieler, die zuletzt noch den Kern der Mannschaft ausmachten, den BFC. Den Abgängen stehen wiederum größtenteils junge Hüpfer aus der eigenen Reserve oder dem eigenen Nachwuchs, sowie mit Thomas Artmann, Marvin Hohmann, Premtim Gashi und Florian Gashi vier externe Neuzugänge gegenüber.
Egal, ob jung oder alt
Jungfermann bleibt im Hinblick auf diese spannende Aufgabe aber gewohntermaßen ganz entspannt: "Wenn ein neuer Trainer kommt, gibt es immer einen Neuanfang. Man muss sich erstmal kennenlernen und aufeinander einlassen." Und ein passendes Zitat von Otto Rehhagel hat er auch noch parat. "Ich bin zwar kein großer Fan von Rehhagel, aber er hat mal gesagt, dass es keine jungen und alten Spieler gibt, sondern nur gute und schlechte. Wir wollen jedem erstmal die Möglichkeit geben, sich zu beweisen."
Außerdem geht Jungfermann auch nicht ganz blind sein neues Kapitel an. Eine rund einjährige Pause hat der Übungsleiter hinter sich und diese hat er natürlich ausgiebig genutzt. "Ich hatte die Möglichkeit, mir viele Spiele anzugucken und viele Telefonate zu führen. Ich freue mich riesig auf die Mannschaft." Und mit seinem Sohn Luca Jungfermann hat er ohnehin bereits den perfekten Ansprechpartner im Team, der ihm dazu auch noch als spielenden Co-Trainer zur Seite stehen wird. Eine ähnliche Rolle wird auch Thomas Artmann einnehmen. Zuletzt war er für den SV Burgsteinfurt aktiv, wegen einer Verletzung verpasste er jedoch die gesamte letzte Saison. "Wenn er wieder fit ist, soll er als Spieler auf dem Platz auftreten. Er wird ein gleichberechtigter Co-Trainer sein, genauso wie Luca", so Jungfermann.
Lockerer Aufgalopp
Als viertes und letztes im Bunde ist dann noch Steffen Treus, der ebenfalls Trainingsaufgaben übernehmen wird und sich in Zukunft auch dem Thema der Videoanalyse annehmen wird. "Wir teilen uns die Aufgaben etwas auf. Wir wollen aber natürlich auch viele Dinge gemeinsam erarbeiten", berichtet der neue Coach. Am gestrigen Dienstag empfing das Trainerteam ihre neuen Schützlinge zur ersten Einheit. Aber auch hier ließ es Jungfermann erstmal ganz entspannt angehen: "Wir haben ein langes Abschlussspiel gemacht und danach ein bisschen geschnackt. Ich habe 65 Würstchen und Brötchen geholt."
Alles Weitere folgt dann in den kommenden Tagen und Wochen. Aber eine Sache scheint jetzt schon sicher zu sein: Jungfermann hat richtig Bock auf Borghorst: "Das hört sich blöd an, aber eine gewisse Erfahrung bringt auch immer ein gewisses Alter mit. Diese Jungs machen dann viel mit Erfahrung, aber vielleicht nicht die letzten Wege nach hinten. Dieser Umschwung bringt auch eine gewisse Jungfräulichkeit mit, wodurch eine neue Dynamik entstehen kann. Alle sind sehr heiß und haben Lust, etwas zu lernen. Wir erfinden den Fußball nicht neu, aber einem 35-jährigen Fußballer kann man nichts mehr neues beibringen. Junge Spieler haben hingegen den Bonus, dass sie wissbegierig sind und Lust haben, sich zu verausgaben. Das kann eine Mannschaft auch zusammenbringen."