"Die Namen sind schön zu lesen,..."

Von Christian Lehmann

(25.07.23) Daniel Efker weiß, dass er aktuell dasselbe Leid wie viele seiner Kollegen klagt. "Im Grunde sind wir zufrieden mit der Vorbereitung", sagt der Coach von Wacker Mecklenbeck. Wenn da nur diese fiese Urlaubszeit nicht wäre! Zu Beginn der Vorbereitung begrüßte er gemeinsam mit den Trainerkollegen Stefan Bischoff und Jan Walczak stets über 20 Spieler zu den Einheiten, mittlerweile geben sich fast alle Akteure abwesenheitstechnisch die Klinke in die Hand. Am vergangenen Sonntag - ausgerechnet zum anspruchsvollen Test gegen Westfalia Kinderhaus - musste Efker 16 Spieler ersetzen. "Das ist zu viel. Wir gehen trotz unseres Riesenkaders auf dem Zahnfleisch", sagt der Coach, der auch beim Vorbereitungsturnier in Handorf improvisieren muss.

In den bisherigen fünf Testkicks gegen Münster 08 II (2:2), BW Ottmarsbocholt (7:2), die SG Telgte (3:3), den SV Herbern (1:3) und eben Kinderhaus (3:6) kassierten die Mecklenbecker stets mindestens zwei Gegentreffer. Immerhin feierte Premium-Neuzugang Christian Keil mit zwei Treffern in der zweiten Halbzeit gegen die Westfalia ein starkes Debüt bei den Veilchen - nun ist der Lehrer allerdings schon wieder weg und genießt den wohlverdienten Urlaub. Überzeugen konnten auch die Youngster Niklas Hartwig (könnte noch U19 spielen) und Jesse Brand. Allerdings ging nach Gleichstand zur Pause und der Auswechslung von David Marx auch ziemlich viel Stabilität flöten.

Kein Grund zur Panik

"Die meisten Gegentore, die wir uns fangen, resultieren vor allem aus individuellen Fehlern. Einige Jungs sind im Kopf nicht ganz frisch, weil die Belastung aktuell sehr hoch ist. Das war in der Vorsaison auch so - und dann sind wir ohne viele Gegentore durch die Saison gekommen", sieht Efker noch längst keinen Grund zur Panik. "Einige Jungs werden sich erst im August so richtig kennenlernen. Diejenigen, die da sind, geben aber Vollgas. Wir sind guter Dinge, dass wir die Probleme bis zum Saisonstart abstellen können."

Das Klima im Team ist prima, bereits zweimal hat sich die Truppe zum Mannschaftsabend getroffen. Ein Stimmungskiller war jedoch die Verletzung von Wacker-Urgestein Jan Hoffmann, der sich einen Außenbandriss zuzog. Auch er wird wie viele andere beim Auftakt des Volksbank Münsterlandcups in Handorf am Mittwoch (26. Juli) gegen den SC Greven 09 (Anstoß: 19.15 Uhr) nicht mitspielen können. "Wir werden da eine Mannschaft auf dem Platz haben, die so in der Saison wahrscheinlich nie zusammenspielen wird. Für einige Spieler aus der zweiten Reihe bietet das aber eine gute Chance, sich zu zeigen", so Efker. 

Efker mahnt zur Demut

Man kann wahrlich nicht behaupten, dass Wacker die Comeback-Saison in der Bezirksliga mit einem Haufen Greenhorns angeht: David Marx, Christian Keil, Jakob Schlatt, Felix Krasenbrink, Stefan Bischoff, Niklas Wiechert, Lucas Exner, Sven Berghaus, und, und, und... - sie alle haben schon höherklassig gezeigt, dass sie es können. Besonderen Druck will Efker sich und seinem Team deshalb aber nicht auferlegen lassen. "Die Namen sind schön zu lesen, aber die Truppe muss sich erstmal finden. Und wenn die Jungs nicht da sind, wird das schwierig. Die Qualität ist auf dem Papier da, aber einspielen ist im Moment einfach noch nicht. Wir werden ganz demütig an die Sache rangehen und versuchen, erstmal ein paar Punkte zu klauen", sagt der Übungsleiter.

Die ersten Gegner der neuen Saison - TGK Tecklenburg und Teuto Riesenbeck - sind für die Münsteraner derzeit noch große Unbekannte (mit Ausnahme von Teutos Florian Schocke, der mit Efker in Altenberge kickte). Danach kommen Nullacht, Saerbeck, Roxel und Greven. "Da sind ein paar Granaten dabei - aber wir nehmen es, wie es kommt", so Efker.