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Bezirksliga 12

Tecklenburgs Abteilungsleiter Dr. Hanno Knippenberg (r.) mit dem künftigen Trainer der Kobbos, Vragel da Silva. Foto: TGK Tecklenburg

Vragel da Silva - "Ein verborgener Schatz" für die Kobbos 


Von Christian Lehmann

(16.11.23/Update) Fußball-Nostalgiker werden bei dieser Meldung ganz große Augen machen: Der TuS Graf Kobbo Tecklenburg hat Vragel da Silva als neuen Trainer für die Rückrunde vorgestellt und ersetzt dadurch Ex-Profi mit Ex-Profi. Nach der Trennung vom langjährigen Chefcoach Julian Lüttmann übernimmt der 49-jährige Ex-Bundesligaspieler da Silva im Januar den abstiegsbedrohten Bezirksligisten.

Deutschlandweite Bekanntheit erlangte der aus dem brasilianischen Campo Grande stammende frühere Abwehrspieler während seiner Zeit beim FC Energie Cottbus, zwischen 2001 und 2009 bestritt er 172 Spiele für den Kultklub aus dem Osten und erzielte dabei 14 Tore - überwiegend in der Bundesliga. Besonders für seine Kopfballstärke und seine rigorose Zweikampfführung war da Silva berüchtigt. Weitere Stationen in Europa waren der dänische Klub Bröndby Kopenhagen, für den der Verteidiger sogar in der Champions League spielte, sowie der Karlsruher SC und der SSV Ulm. Als Trainer war da Silva nach seinem Karriereende in der Jugend des FC Energie Cottbus tätig, später coachte er die zweite Mannschaft in seiner langjährigen Heimat. Von 2015 bis 2018 war er für den FC Oberlausitz Neugersdorf (Regionalliga Nordost) verantwortlich, von 2019 bis 2022 für den SV Grün-Weiß Lübben (Brandenburg-Liga). 

Sportlehrer an der Gesamtschule

Aber wie zum Geier (nein, das soll keine Anspielung auf den früheren Cottbus-Coach Ede Geyer sein) kommt so ein Mann als Trainer zum TuS Graf Kobbo Tecklenburg? Klaus Bienemann, Sportlicher Leiter der Kobbos, verrät's uns. Im vergangenen Jahr verschlug es da Silva beruflich ins Heimspiel-Land, an der Gesamtschule Lengerich/Tecklenburg unterrichtet er Sport. "Da haben wir einen verborgenen Schatz aufgetan", sagt der Funktionär. "Wenn man mit Vragel spricht, dann merkt man, das ist ein Fußballer durch und durch."

Eigentlich sollte da Silva, der sich bereits ein Spiel seines künftigen Klubs angesehen hat, erst im Sommer die Nachfolge von Trainer Julian Lüttmann am Kahlen Berg antreten. "Vor elf Tagen haben wir eine Vereinbarung über die Zusammenarbeit in der Saison 2024/25 getroffen", erläutert Bienemann. "Aufgrund der nun entstandenen Vakanz auf dem Trainerposten übernimmt Vragel nun schon in der Winterpause." Ihm persönlich sei die Entscheidung, Lüttmann nach den zuletzt ausbleibenden Ergebnissen freizustellen, besonders schwer gefallen. "Jule und ich sind freundschaftlich verbunden, aber wir mussten jetzt so handeln. Die Mannschaft brauchte einen neuen Impuls." 

In den verbleibenden beiden Spielen des Jahres haben wie berichtet Yalcin Emekci und Jost Knippenberg den Hut auf, danach übernimmt Vragel da Silva. Sein Auftrag: die ohne Frage hochtalentierte, aber aktuell verunsicherte Mannschaft stabilisieren und zum Klassenerhalt führen.

Vragel da Silva über...

... seinen Weg zum TuS Graf Kobbo Tecklenburg:
Ich bin 2022 - nach 22 Jahren in Cottbus - hierher gezogen und arbeite in Tecklenburg. Meine Frau stammt aus Westerkappeln und wir wollten näher bei ihrer Familie sein - meine Familie lebt in Rio, das wäre etwas zu weit gewesen (lacht). Über meine Frau kannte ich Hanno Knippenberg schon vorher. Den Kontakt hat aber einer meiner Kollegen in der Schule hergestellt.

... seine schönsten Momente als Profi:
Wenn man als kleiner Verein in die Bundesliga aufsteigt oder dort den Klassenerhalt feiert, dann sind das die schönsten Momente. Das fühlt sich an wie für andere die Meisterschaft. Für mich war der Aufstieg mit Energie Cottbus 2005 der schönste Moment. 

... den Fußball im Heimspiel-Land: 
Ich habe schon ein bisschen geguckt, muss aber zugeben, dass ich mich noch wenig auskenne. Ich brauche ein bisschen Zeit, deshalb fange ich auch nicht sofort an. Es bringt mir ja nichts, eine Mannschaft auf den Platz zu stellen, wenn ich noch keinen Spieler kenne. Bis zum Start der Rückrunde habe ich dann hoffentlich einen Überblick, wie stark die Mannschaft und die Liga sind.

... die Kobbo-Defensivprobleme und wie er sie in den Griff bekommen will:
Der Ansatz wird sein, stabil zu bleiben. Die Mannschaft hat vorne genug Tore geschossen, muss aber über 90 Minuten kompakt bleiben. Der Fokus liegt aber auch in der Offensive. Ich bin kein Freund von Unentschieden und möchte immer nach vorne spielen.

... die Bezirksliga als mögliche Zwischenstation in der Trainerkarriere:
Spaß am Fußball hast Du überall - egal, ob in der Bundesliga oder Bezirksliga. Der Unterschied liegt eigentlich nur darin, was Du am Ende des Monats verdienst. Ich habe einen A-Schein, möchte aber nicht zurück in den Profifußball. Dafür will ich meine Arbeit nicht aufgeben. Es wäre schön, wenn wir in Tecklenburg in den nächsten Jahren ein, zwei Schritte nach vorne machen können. Jetzt zählt aber erstmal nur der Klassenerhalt. 

... die Chancen, nochmal selbst auf dem Platz zu stehen:
Nein, nein, ich habe einen Knorpelschaden. Das ist vorbei. Einen alten Mann brauchen die nicht mehr (lacht). Es sind genug fitte Jungs dabei, die Fußball spielen können. 



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